ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
die echte Version von Roms und Prinadoras Eheabkommen vorgelegt. Dann hätte Rom es noch immer nicht gebrochen.«
Rings um den Tisch wurde Gemurmel laut. Viele Anwesende äußerten sich abfällig über den Mangel an Verständnis, den Außenweltlerfrauen dem Finanzwesen entgegenbrachten. Selbst Quark und Ishka sahen Ro an, als wäre sie verrückt geworden.
»Hören Sie zu«, sagte sie. »Rom hat diesen Vertrag nicht gebrochen. Das weiß ich, weil ich Ihre Erwerbsregeln kenne – insbesondere die siebzehnte. Konkret gesagt die Klausel, die Sie so gern unterschlagen, wenn Sie mit Außenweltlern zu tun haben: ‚Ein Vertrag ist ein Vertrag ist ein Vertrag … aber nur zwischen Ferengi.‘«
Brunt rollte mit den Augen. »Was hat das …«
»Es hat mit Roms zweiter Ehe zu tun. Falls dieser Ehevertrag wirklich ein Verstoß gegen den ersten ist, dann müssten Sie den zweiten als Beweis vorlegen, oder?«
Die Abgeordneten sahen einander verwirrt an.
Ro kam zum Kern ihrer Ansprache: »Aber den haben Sie nicht in den Akten – denn Roms zweite Hochzeit war eine
bajoranische
, gefeiert auf einer bajoranischen Raumstation, durchgeführt vom bajoranischen Abgesandten. Nach Ihren eigenen Regeln stellt diese zweite Ehe keinen legitimen Vertrag dar, weil sie nicht zwischen Ferengi geschlossen wurde.«
»Das ist ein Argument«, sagte ein Abgeordneter.
»Unfug!«, ein anderer. »Ich bezweifle, dass dies die Absicht des Großen Nagus Gint war, als er die Regeln aufstellte.«
»Wer sind wir, über Gints Absichten zu spekulieren?«
»Ich glaube …«
Brunt sprang auf. »Es spielt keine Rolle! Der Große Nagus hat das Vertrauen des Ferengi-Volkes verloren! Er muss sofort seines Amtes enthoben werden! Wo ist er überhaupt? Warum kommt er nicht her, um sich zu rechtfertigen? Warum schickt er diese Lakaien, um an seiner Stelle zu sprechen? Ich sage Ihnen, warum: Weil er ein Schwindler ist!« Er deutete auf Zek. »Dieser Mann dort saß trauernd auf Risa, denn die Frau, von der er dachte, mit ihr den Ruhestand zu genießen, war hier und
erledigte die Arbeit des Großen Nagus
! Rom bedient sich der Hilfe von Frauen, Kindern und Fremdweltlern, doch er selbst ist nirgends zu sehen. Warum?«
»Äh … ich hatte zu tun.«
Ro wirbelte herum. Im Türrahmen des Konferenzzimmers stand Rom – mit gesenkten Schultern, was Ro Schlimmes befürchten ließ. Doch bevor sie fragen konnte, ergriff Brunt das Wort: »Ach, auf einmal tauchen Sie auch auf! Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen, Vertragsbrecher?«
»Na ja, zum Beispiel, dass ich kein Vertragsbrecher bin.« Langsam trat Rom ins Zimmer. »Ich liebte Prinadora sehr und unterschrieb sogar eine Abmachung, die Dav meinen gesamten weltlichen Besitz zusprach – alles, was mir blieb, war mein Sohn.« Er sah zu Nog und lächelte. Dann wandte er sich wieder zu den Abgeordneten. »Ich wurde Großer Nagus, um Ferenginar in eine neue Ära zu führen. Denn das alte Ferenginar war nicht mehr tragbar. Die Ferengi waren zum Treppenwitz der Galaxis verkommen. Selbst Klingonen behandeln ihre Frauen besser als wir die unseren. Man sieht uns als Spottobjekte, über die man lachen und mit denen man vielleicht – vielleicht – auch Geschäfte machen kann, aber nur, wenn es keine andere Option gibt. Jeder weiß, dass wir ihn über den Tisch ziehen werden.«
Rom seufzte. »Nun, das mag früher genügt haben, aber es genügt heute nicht mehr. Dies sind andere Zeiten. Dieser Quadrant fiel beinahe ans Dominion, weil die Regierungen untereinander zerstritten waren. Doch die Klingonen, Romulaner und die Föderation schlossen sich zusammen und gewannen den Krieg. Die Cardassianer und Breen taten es nicht, und schauen Sie, wo sie heute sind. Falls die Ferengi überleben wollen, falls wir ein wichtiger Teil der galaktischen Gemeinschaft sein wollen – dann müssen wir es auch
werden
! Ein Teil, nicht ein Schmarotzer. Und ich glaube, das können wir. Ich glaube, dass wir nach wie vor Profit machen können, aber nicht auf Kosten anderer. Ich glaube, wir können Ferenginar in ein neues Zeitalter des Wohlstands führen.«
Mit jedem Satz war Roms Körperhaltung sicherer geworden. Nun aber sackten die Schultern wieder hinab. »Na ja, das wollte ich jedenfalls loswerden. Ich schätze, Sie wollen jetzt abstimmen.«
Fal wandte sich an Krax: »Ich fürchte, Sie werden uns alle verlassen müssen, während der Kongress abstimmt.«
Krax nickte. »Selbstverständlich.«
Als Ro aus dem Saal ging, bemerkte sie, dass
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