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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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gebracht?«
    »Ihr wolltet die Wahrheit, nun sollt Ihr sie hören. Ihr werdet die St. Legers kennen lernen, die nicht zur Abendgesellschaft erschienen sind.«
    Madeline brauchte einen Moment, um darüber nachzudenken. »Wollt Ihr etwa behaupten, es spuke auf Castle Leger?« Anatole nickte.
    Die junge Frau sah sich vorsichtig um und erklärte dann mit fester Stimme: »Ich glaube nicht an Gespenster.« Im selben Moment krachte die Eichentür ins Schloss, und Madeline sprang an Anatoles Seite. Verlegen blickte sie zu ihm hinauf, aber er lachte nicht. »Was war das?«
    »Er.«
    Sie sah sich noch einmal um, konnte aber niemanden entdeckten, bis sie feststellte, dass er auf ein Porträt starrte. Ein Ritter in voller Rüstung und mit einem Umhang hing über der Feuerstelle. Ein hohles Lachen ertönte.
    Auch wenn es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief, behielt der Verstand die Oberhand. »Das kann nur ein Windhauch gewesen sein. Gemälde können nicht lachen.«
    »So weit ich weiß, Madam, der Wind auch nicht.« Wenn Anatole ihr Angst machen wollte, durfte er sich gratulieren. Doch seine Miene zeigte nur Sorge, und er legte auch noch beschützend einen Arm um ihre Schultern. Nein, er hatte selbst Angst. Der Mann, der es, ohne mit der Wimper zu zucken, mit ganzen Horden von Mortmains oder Seeräubern aufgenommen hatte, fürchtete
    sich vor einem ganz anderen Feind, und dabei schwächten ihn die vermaledeiten Sagen und Traditionen seiner Familie.
    Nun, wenn Anatole jemals aus diesem Aberglauben herausfinden sollte, musste sie ihm dabei helfen. »Also gut, wenn dein Gespenst von einem Ahnherrn unser Erscheinen so amüsant findet, solltet Ihr mich ihm vielleicht vorstellen.«
    Er trat zögernd beiseite, damit sie das Porträt besser in Augenschein nehmen konnte. Das Gemälde schien die ganze Halle zu dominieren, und die Farben wirkten nach so vielen Jahrhunderten immer noch so irisch wie gerade aufgetragen.
    Der Porträtierte wies die typischen St.-Leger-Züge auf, war Anatole wie aus dem Gesicht geschnitten. In der einen Hand hielt er ein merkwürdiges Buch mit einem Aufdruck, den sie nicht entziffern konnte.
    Und in der anderen Hand das Schwert mit dem Kristall. »Ist das dieselbe Klinge?«, fragte sie flüsternd. »Ja, dasselbe Schwert, das Ihr vorhin die Güte hattet, mir vor die Füße zu werfen.«
    »Das tut mir Leid, Anatole.«
    »Muss es nicht. Wartet erst, bis Ihr alles gehört habt, dann werdet Ihr vermutlich bedauern, mir den Stahl nicht in die Brust gestoßen zu haben.«
    Diese Worte verwirrten sie so sehr, dass sie nicht wusste, was sie darauf entgegnen sollte. Madeline sah sich noch einmal den Ritter an.
    Er schien nicht so groß und breitschultrig wie ihr Gemahl zu sein, besaß aber eine Ausstrahlung, die ihn allmächtig wirken ließ. Und deren Quelle saß zweifelsfrei in seinen exotischen, dunklen und rätselhaften Augen. »Wer ist das?«, wollte sie erfahren.
    »Prospero St. Leger.« Anatole sprach den Namen wie einen Fluch aus.
    »Er sieht wirklich prachtvoll aus.«
    »Mylady, er war ein gottverdammter Zauberer.«
    »Anatole ...«
    »Das stimmt. Und auch alles, was Bess über mich behauptet hat, entspricht der Wahrheit. Ich stamme in direkter Linie von dem Magier auf dem Gemälde dort ab. Verfluchtes Blut fließt in meinen Adern und denen aller anderen St. Legers.«
    »In jeder Familie gibt es das eine oder andere schwarze Schaf.«
    »Damit werdet Ihr Prospero nicht gerecht. Niemand weiß, woher er gekommen ist. Wahrscheinlich aus der Hölle selbst. Nach der Sage stand er einfach eines Nachts, als ein fürchterliches Gewitter tobte, an Cornwalls Küste. Manche behaupten, er stamme von einem Kreuzritter ab, der das Pech hatte, im Heiligen Land den Reizen einer Hexe erlegen zu sein.«
    Ein Eishauch zog durch die Halle und ließ die Fackeln flackern. Im Wechselspiel der Schatten verdüsterten sich Prosperos Augen.
    Madeline versuchte sich einzureden, dass sie sich das alles nur einbilde. Es gab weder Geister noch sonstige übernatürliche Erscheinungen.
    »Mag seine Herkunft auch rätselhaft sein, über sein Ende weiß man Genaueres. Er wurde nämlich wegen Hexerei auf dem Scheiterhaufen verbrannt.«
    »Das ist vielen anderen Unschuldigen auch widerfahren.«
    »Ja, nur war Prospero nicht unschuldig. Er verstand sich auf allerlei schwarze Künste. Alchimie, verschiedene Zauberflüche und Liebestränke. Keine Lady in ganz England war vor seiner Verführung sicher.«
    Madeline hatte keine Schwierigkeiten, das zu

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