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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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hab'n wir hier nicht.« Trigghorne blähte die schmale Brust auf. »Und Weiberröcke hab'n wir hier schon seit Jahren nicht mehr gehabt, nein, hab'n wir nicht.« Und dann fügte er halblaut hinzu: »Wenigstens keine, die bei Verstand geblieben sind.«
    »Wie bitte?«, entfuhr es Harriet, aber Madeline hielt es für klüger, diese Bemerkung zu ignorieren, auch wenn es ihr schwer fiel, sich länger in Geduld zu fassen.
    »Dann führt uns wenigstens ins Malzimmer, damit wir dort auf die Rückkehr Eures Herrn warten können.«
    »Nix da. Nicht solange der Herr nicht da ist.«
    »Aber sie ist seine Ehefrau, Idiot!«, bellte die Base.
    »Da gibt's keine Ausnahme nicht.« Und damit bekam auch Madeline die Tür vor der Nase zugeschlagen. Wie erstarrt stand sie da, bis Harriets indignierte Stimme sie in die Wirklichkeit zurückriss.
    »Von allen Zumutungen, die je geschehen sind, was soll das denn für eine Begrüßung sein? An was für einen Ort hast du uns geführt, Madeline, wo man der Hausherrin nicht einmal gestattet, den Fuß auf die Schwelle zu setzen?«
    »Das weiß ich leider auch nicht, Hetty«, murmelte die junge Frau, drehte sich langsam um und fühlte sich am Boden zerstört. Sie wurde nicht von einem zärtlichen Bräutigam willkommen geheißen, und dann versperrte ihr auch noch ein Troll von einem Mann den Zutritt. Nichts entwickelte sich so, wie sie es sich erträumt hatte. Als Madeline die Treppe hinunterging, kam die Base hinter ihr hergelaufen und schrie: »Und was hat dieser Grobian damit gemeint, als er meinte, hier seien schon seit Jahren keine Frauen mehr gewesen, zumindest keine, die bei Sinnen gewesen wären?«
    »Das weiß ich nicht, Hetty, wirklich nicht.« Sie drückte die Fingerspitzen gegen die Stirn, um besser nachdenken zu können. »Vielleicht hat sich der Alte nur einen Spaß machen wollen. Oder er hat das gesagt, um uns zu verscheuchen. Offensichtlich liegt hier ein Missverständnis vor.«
    »Ja, richtig, dass du nämlich überhaupt hierher gekommen bist.« Die Base hielt Madeline am Arm fest. »Ich hielte es für ratsamer, von diesem Ort zu verschwinden, solange uns noch Zeit dazu bleibt. Diese Burg ist mir viel zu düster und unheimlich.« Harriet schüttelte sich zur Betonung ihrer Worte. »Ich glaube, niemand könnte dir einen Vorwurf machen, wenn du angesichts solcher Umstände gleich die Heimreise antreten würdest.«
    Niemand? Madeline spürte das Gewicht des Medaillons zwischen ihren Brüsten. Die Erinnerung an den traurigen jungen Mann auf diesem Bildnis gab ihr die Kraft, einen Entschluss zu fassen.
    Sie befreite sich aus Harriets Griff. »Ich lasse mich nicht einfach von einem Diener davonjagen, der lediglich ein bisschen übereifrig ist. Wenn Mr. Leger zurückkehrt, wird er sicher entsetzt darüber sein, wie man mich hier behandelt hat.«
    »Und was gedenkst du, bis dahin zu tun? Dich auf die Stufen hocken und auf ihn warten?«
    »Ja, wenn es sein muss.«
    Die Base sah sie entsetzt an. Die beiden Frauen debattierten noch darüber, als von den Kutschen ein Ruf ertönte. Der junge Robert eilte auf die Treppe zu, und seine Perücke rutschte zur Seite, als er den Hut abnahm, um damit zu winken. »Ein Reiter nähert sich, Madam. Vielleicht ist das Euer Gemahl!«
    Madeline erstarrte wieder, vernahm jetzt aber auch das Donnern von Pferdehufen. Von ihrem erhöhten Standort auf halber Treppe konnte sie einen Reiter ausmachen, welcher über den Weg heranpreschte, der auf Castle Leger zu führte.
    Das konnte nur Anatole sein. Die junge Frau drehte sich zu Harriet um und bedachte sie mit einem triumphierenden Blick.
    »Da kommt mein Ehemann. Wart's nur ab, Cousine, jetzt wird sich alles zum Guten wenden.«
    Sie wartete die Entgegnung ihrer Base gar nicht erst ab, sondern starrte wieder in einer Mischung aus Erregung und Nervosität auf den Weg. Doch als der Reiter näher kam, verging ihr das Lächeln.
    Das war nicht ihr Anatole, sondern ein großer, sehr kräftiger Fremder, der mehr an die von Harriet so gefürchteten Straßenräuber erinnerte als an ihren sanften Bräutigam. Vom Reitumhang bis hinab zu den Stiefeln war er ganz in Schwarz gekleidet, und natürlich ritt er einen Rappen. Sein schulterlanges dunkles Haar wehte ebenso wild um sein Gesicht wie die Mähne seines Rosses. »Beim Erbarmen des Himmels!«, ächzte Harriet. »Sag mir bloß nicht, dass dieser Riesenkerl dein -«
    »Nein!« Madelines Finger umschlossen wieder das Medaillon, so als sei es ein Talisman, um alles Übel

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