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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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Männerlachens zu vernehmen. Sie drehte sich um, und ihr Blick fiel unweigerlich auf den hohen Turm, der hinter dem Neubau aufragte. Anscheinend hatte doch jemand sie beobachtet. Die junge Frau glaubte, einen Mann zu erkennen, der an den Zinnen entlanglief. Eine seltsame Gestalt mit Spitzbart und einem Umhang ... Madeline öffnete überrascht den Mund, als der Fremde stehen blieb und sich höfisch vor ihr verbeugte.
    Sie schirmte die Augen mit einer Hand ab, um besser sehen zu können, aber dort oben war kein Mann mehr zu erkennen. Madeline befielen Zweifel, ob sie ihn überhaupt erblickt hatte. Vermutlich steckte nicht mehr als eine Lichtspiegelung der Sonne dahinter, die gerade durch die Wolken gebrochen war.
    Dennoch fing die junge Frau an zu zittern und zog den langen Mantel fester zusammen. Doch dieser sonderbare Vorfall war rasch vergessen, als sich Schritte näherten. Mit erhöhtem Pulsschlag fuhr Madeline herum und bereitete sich darauf vor, ihren neuen Gemahl mit dem allerhöflichsten Knicks zu begrüßen. Doch da kam nur ihr Vorreiter herangelaufen. »Robert? Habt Ihr uns nicht angekündigt?«
    »Doch, Madam, aber man will uns nicht einlassen!«
    »Was?«, kreischte die Base.
    »Ein furchtbarer alter Mann hat geöffnet und meinte, Mr. Leger sei nicht im Hause.«
    »Nicht im Hause?«, wiederholte Madeline.
    »Der Alte sagte, wir sollten verschwinden und später wiederkommen.«
    »Von allen Unverschämtheiten ist das wohl die ungeheuerlichste!«, schimpfte Harriet. »Habt Ihr ihm nicht mitgeteilt, wer wir sind?«
    »Vergebung, Miss Breton, aber der alte Narr ließ mich überhaupt nicht zu Wort kommen. Kaum hatte er seinen Spruch aufgesagt, da schlug er mir auch schon die Tür vor der Nase zu.«
    Die Lippen der älteren Frau verwandelten sich zu schmalen Schlitzen. »Das wollen wir doch mal sehen.«
    »Nein, Harriet«, mahnte die Jüngere, »es hat doch keinen Sinn, jetzt übereilt zu handeln. Warten wir lieber, bis -« Doch die Cousine ließ sich nicht aufhalten und stürmte schon die Stufen hinauf wie ein General, der die Burg einnehmen will. Madeline seufzte tief und eilte der Base hinterher, so rasch ihre hochhackigen Schuhe das zuließen. Als die junge Frau oben anlangte, hämmerte Harriet bereits mit dem Messingklopfer einen Trommelwirbel auf die Tür, unter dem das ganze Haus zusammenlaufen musste. Bevor Madeline sie bitten konnte, doch etwas sanfter vorzugehen, öffnete sich die Tür einen Spalt weit. Ein grauhaariger Mann mit Halbglatze spähte heraus. Seine schwarzen Augen blickten unter buschigen Brauen hervor, und insgesamt erinnerte er die junge Frau an ein Märchen ihres alten Kindermädchens, bei dem es um einen Gnom ging, der an den dunkelsten Plätzen der Erde nach Gold grub. Dieser Wicht hier schob argwöhnisch die Unterlippe vor. »Ich hab euch Leuten doch schon gesagt, dass Ihr wieder verschwinden sollt. Lucius Trigghorne lässt keine Fremden nicht ein, wenn der Herr außer Haus ist. Das gilt ganz besonders für Weiberröcke.« Er sprach das letzte Wort aus, als handele es sich dabei um lästiges Ungeziefer.
    »Wir sind keine Fremden, Ihr flegelhafter Tölpel«, gab Harriet zurück. »Also, wohin ist Mr. Leger unterwegs? »Ist ausgeritten.«
    »Und wann dürfen wir mit seiner Rückkehr rechnen?«
    »Keine Ahnung. In 'ner Stunde, vielleicht auch in zehn. Der Herr ist niemand nicht Rechenschaft schuldig, nein, niemand nicht!«
    »Das wird sich hier bald ändern, verlasst Euch drauf«, erwiderte die Cousine empört.
    »Harriet, bitte!«, brachte Madeline sie zum Schweigen und stellte sich mit der Erfahrung vor ihre Begleiterin, die aus der Regelung etlicher widriger Umstände im Hause ihrer Eltern erwachsen war. Die junge Frau blickte den Alten mit ihrem vertrauensvollsten und beruhigendsten Lächeln an.
    »Natürlich war es recht von Euch, dem Befehl Eures Herrn so brav Folge zu leisten, Mr .... äh, Trigghorne war der Name, nicht wahr? Aber ich fürchte, Ihr versteht die Situation noch nicht ganz. Ich bin die Braut Eures Herrn und den ganzen Weg von London bis hierher gereist.«
    »Aha.« Der Alte dachte gar nicht daran, die Tür weiter zu öffnen, beäugte stattdessen die junge Frau mit noch größerem Misstrauen. »Ich hab so was reden hören, dass mein Herr sich eine Londonerin zur Frau nehmen will.«
    »Und seht Ihr, genau die steht nun vor Euch. Wenn Ihr jetzt also so freundlich wärt, uns hineinzulassen, und vielleicht noch die Güte besäßet, den Hausverwalter zu rufen -«
    »So was

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