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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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nun auch wieder nicht«, versicherte er ihr. Eigentlich war es ein Ding der Unmöglichkeit, mit diesem engelhaften Mann in eine heftigere Auseinandersetzung zu geraten. Doch hatte der Reverend ihm heute wieder einmal eine Lektion darüber gehalten, wie er seine Braut zu behandeln habe.
    Der kleine Mann hatte den Kopf geschüttelt, nachdem er von Anatoles Begegnung mit Roman gehört hatte. »Mylord, begreift doch das Risiko, welches Ihr mit Eurer Geheimniskrämerei eingeht. Was, wenn Madeline Roman zufällig über den Weg läuft. Oder einem anderen St. Leger?«
    »Dazu kann es kaum kommen, wenn ich sie weiterhin im Haus behalte.«
    »Mein Junge, Ihr könnt sie doch nicht wie in einem Elfenbeinturm einsperren!«
    Fitzleger sah ihn eindringlich an. »Frauen wünschen sich in der Regel etwas mehr Gesellschaft als nur ein paar Diener und ein Rudel Jagdhunde. Ihr macht Madeline zutiefst unglücklich, wenn Ihr sie vom Rest der Welt fern haltet.« Das war das Letzte, was Anatole wollte. »Was soll ich dann Eurer Meinung nach tun? Ihr zu Ehren einen verdammten Ball geben?«
    »Nun, für den Anfang würde es reichen, sie dem Rest der Familie vorzustellen.«
    »Nein!« St. Leger sprang auf und lief unruhig umher. »Wovor fürchtet Ihr Euch? Dass einer aus Eurer Familie den Mund nicht halten kann und Madeline etwas erzählt, was Ihr Eurer Gattin bislang verschwiegen habt?« Wie einfach es gewesen wäre, darauf mit ja zu antworten. Aber Anatole war sich ziemlich sicher, dass er als Familienoberhaupt den anderen Schweigen über gewisse Dinge gebieten könnte.
    Seine wirkliche Angst saß viel tiefer. Wenn er Madeline jemand anderem vorstellte, so fürchtete er, würde er sie leicht verlieren können, noch ehe sie richtig die Seine geworden war.
    Doch wie sollte er dem alten Freund etwas so Törichtes begreiflich machen?
    Stattdessen war er aus dem Pfarrhaus gestürmt und hatte sich eingestehen müssen, dass Fitzleger ihm wieder einmal das Richtige vorgeschlagen hatte.
    »Anatole?« Madeline zupfte ihn am Ärmel und brachte ihn so in die Gegenwart zurück.
    Das Gespräch mit dem Pastor ließ ihm noch immer keine Ruhe. Er zögerte, dann sah er seine Braut an. »Madeline?«
    Sie lehnte am Treppengeländer und sah ihn mit einem süßen, erwartungsvollen Lächeln an. Anatole brauchte noch einen Moment, ehe er sich durchringen konnte. »Fitzleger und ich haben eine gewisse Sache besprochen. Er meinte, und ich, nun, ich frage mich seitdem... Würde es Euch gefallen, meiner Familie offiziell vorgestellt zu werden?«
    »Wie bitte? Aber ... aber ich dachte, die lägen alle in St. Gothian's begraben.«
    »Nein, ich habe noch zwei Onkel und ein paar Vettern.«
    »Oh«, sagte Madeline nur. Eigentlich hätte sie sich darüber freuen müssen, aber irgendwie beunruhigte sie die Vorstellung, dass noch mehr St. Legers frei in Cornwall herumliefen.
    »Ich habe meiner Familie nie sehr nahe gestanden«, meinte der Burgherr, »aber es schickt sich wohl, wenn ich Euch ihr vorstelle.«
    »Natürlich, wenn Ihr geheiratet habt, werden die anderen St. Legers die Braut sicher sehen wollen.«
    Aber war es wirklich natürlich, wenn Anatole die Onkel und Cousins nicht zu seiner Hochzeit eingeladen, ja, sie ihr gegenüber bislang nicht einmal erwähnt hatte. Welche alten Traditionen mochten ihn diesmal daran gehindert haben, und warum hatte er sich jetzt anders besonnen? Madeline verdrängte diese Gedanken. Wichtig war nur, dass ihr Gatte offensichtlich vorhatte, mit ihr mehr als nur das Bett zu teilen.
    »Wir sollten die ganze Familie nach Castle Leger einladen, zum Abendessen«, schlug sie deswegen vor. »Zum Abendessen?« Anatole starrte sie an, als habe sie ihm so etwas wie eine Teufelsaustreibung vorgeschlagen. »Wisst Ihr denn, wie man eine solche Veranstaltung ausrichtet?«
    »Selbstverständlich, ich habe immer Mutters Gesellschaften arrangiert.« Madeline verschwieg ihm allerdings, dass Mama sie nach den Vorbereitungen stets angefleht hatte, sich dem Salon fern zu halten. Sie hielt ihre Tochter nämlich für eine gesellschaftliche Katastrophe. Madeline musste ihr insgeheim Recht geben, besaß sie doch das ungute Talent, stets zur falschen Zeit das Richtige zu sagen, oder umgekehrt. Die junge Frau nahm sich fest vor, beim St.-Leger-Essen den Mund zu halten. »Also gut, dann bestelle ich alle her«, verkündete der Burgherr.
    »Ladet sie ein«, verbesserte Madeline ihn. »Was? Ach so, ja.«
    Doch nachdem sie losgezogen war, um mit den Planungen zu

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