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St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau

Titel: St. Leger 03 - Die Nacht der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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Müdigkeit und den Kummer über ihre wenig erfreuliche Lage. Irgendwann hatte sie genug und wollte zu ihrem Pferd zurück, das sie ein Stück weiter angebunden hatte. Da bemerkte sie einen Reiter, der über die Hügel herangeprescht kam. Kate wusste, dass ehrliche Menschen nur selten hierher zu kommen pflegten. Sie überlegte, wo sie sich verstecken sollte, als ein Sonnenstrahl auf das Gesicht des Reiters fiel und sie ihn erkannte.
    Valentine!
    Schwarzes Haar und Umhang flatterten hinter ihm her, und ihr Herz machte einen Satz. Sie hätte wissen müssen, dass er sie suchen würde. Sein Leben lang hatte er sie beschützt, und nur, weil sie eine Mortmain war, würde er damit nicht aufhören. Dafür war er viel zu edel. Kate spürte das alte Verlangen, ihm entgegenzulaufen und sich ihm in die Arme zu werfen. Aber die schwarzen Ruinen des Mortmain-Anwesens warfen einen langen Schatten über sie.
    So blieb sie stehen und starrte verwundert auf Val. Er ritt tatsächlich den weißen Hengst. Dann zügelte er sein Ross, sprang aus dem Sattel und landete mit dem gesunden Bein. Er humpelte zwar noch, ließ sich davon aber offensichtlich nicht beeinträchtigen, als er das Pferd hinter sich herzog und am Ast einer Eiche anband. Jetzt konnte Kate sich nicht länger zurückhalten. Sie rannte zum Sattel, zog den Gehstock heraus und reichte ihn Val, wie sie das schon über tausend Mal getan hatte. »Danke«, sagte er sachlich, als habe er einen Stallburschen vor sich.
    »Val, was machst du hier? Und dann reitest du auch noch Sturm! Ich dachte, du wolltest ihn längst loswerden!«
    »Das hatte ich auch vor, aber irgendwie haben der Hengst und ich uns geeinigt. Ich sorge dafür, dass er ausreichend Hafer bekommt, und dafür wirft er mich nicht mehr ab.«
    »Aber dein Bein -«
    »Reine Gewöhnungssache. Vermutlich wird mein Knie mich später dafür bestrafen, aber das ist es mir wert. Außerdem brauche ich ein schnelles Pferd, wenn du mir weiterhin immer wieder fortläufst.«
    »Ich bin doch nicht fortgelaufen!«
    »Na, dann verstehst du dich aber gut darauf, uns alle zum Narren zu halten. Verschwindest ohne ein Wort und lässt mich halb krank vor Sorge zurück.«
    »Entschuldigung, ich wollte dir keine Umstände machen.«
    »Dann gib bitte vor deinem nächsten Ausflug Bescheid. Und nicht nur einem eingebildeten Gespenst.« Er hob ihr Gesicht mit zwei Fingern an, und seine Berührung war so sanft wie sein Lächeln. Doch seine Augen waren nicht mehr so wie im letzten Monat, nicht einmal wie früher. Weder Fieberleuchten noch traurige Geduld zeigte sich in ihnen. Val sah sie vielmehr stark und entschlossen an wie ein Mann, der genau wusste, was er wollte, und gekommen war, sich das zu holen. Kate klopfte das Herz bis zum Hals. »Also, mein Schatz, was soll dieser ganze Unsinn?«, wollte er wissen. »Warum meidest du mich seit einiger Zeit?«
    »Das weißt du sehr genau, Val«, antwortete sie mit kläglicher Stimme. »Ich ... ich bin eine Mortmain.«
    »Wenn das alles ist, was dich bedrückt, Liebes, so lässt sich das leicht beheben. Du hast mich einmal gefragt, ob ich meinen Namen mit dir teilen wolle, und jetzt bin ich hier, um dir genau das anzubieten.« Er beugte sich vor, um sie zu küssen, aber sie zog sich vor ihm zurück. Wie üblich war er wieder einmal viel zu edel. »Nein, Val, das geht nicht.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie stirnrunzelnd an. »Was hast du denn dann jetzt vor, junge Dame? Willst du mich verlassen und hier deinen Hausstand gründen?«
    »Nein, ich ... ach, ich weiß auch nicht ...« Kate wusste nicht mehr, warum sie überhaupt aufs Verlorene Land gekommen war. »Ich habe immer gehört, dieser Ort sei so böse und verwunschen wie seine einstigen Bewohner, und davon wollte ich mich wohl selbst überzeugen.«
    »Und, bist du auf etwas Teuflisches gestoßen?«
    »Nein«, antwortete sie nach einem Moment. »Dieses Land wirkt eher traurig, einsam und verlassen.«
    »Ja, dieses Gefühl hatte ich auch, als ich hierher geritten bin. Wenn diese Gegend von etwas heimgesucht wird, dann von der Tragödie, dass hier so viele Menschen in Verbitterung und Hass untergehen mussten.«
    Er lächelte sie an. »Genau das wäre auch mir zugestoßen, wenn du nicht gewesen wärst.«
    »Nein, Val, der Kristall hat dich verwandelt -«
    Aber Val schüttelte heftig den Kopf. »Nein, Kate, du hast in mir stets den vollkommenen Mann sehen wollen, aber ich habe Fehler wie jeder andere auch. Wenn du nicht in mein Leben

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