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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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mit dem Kopf in Si Cwans Richtung.
    Si Cwan stieß ein tiefes Knurren aus, dann ließ er Xyon los. Der junge Mann hatte sich sofort wieder gefangen. Er ordnete seine Kleidung und sah Cwan abwartend und streng an.
    »Ich gebe Ihnen mein Wort«, sagte Cwan, »da mir offensichtlich keine andere Wahl bleibt.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie mich vor eine faire Alternative gestellt haben, als sie plötzlich anfingen, mich durch die Gegend zu schleudern«, gab Xyon zu bedenken und klatschte in die Hände. »Also gut. Setzen Sie Kurs auf den Stern mit der Bezeichnung 7734, und dann beginnen wir mit der Arbeit an meinem Schiff.«
    »Stern 7734?«, sagte Soleta mit leichter Verwunderung. »Aber da …«
    »Da ist überhaupt nichts. Ja, ich weiß. Aber dorthin ist sie nun einmal unterwegs, weil sie fest davon überzeugt ist, dass sich dort der Ort der Stille befindet. Wenn Sie die junge Dame finden möchten, sollten Sie sich auf den Weg dorthin machen.«
    »Falls Sie uns anlügen …«, sagte Si Cwan warnend.
    Xyon drehte sich zu ihm um und erwiderte ungeduldig: »Ist Ihnen schon einmal in den Sinn gekommen, dass auch mir etwas daran liegen könnte, sie wiederzufinden? Ob Sie es glauben oder nicht, aber ich hatte ihretwegen schon ein paarmal den Hals in der Schlinge. Nur zu Ihrer Information: Ich war bereit, mein Leben zu opfern, um sie zu retten. Und ich habe sie aus den Klauen der Hunde des Krieges befreit.«
    »Ich verstehe.« Si Cwan musterte ihn skeptisch. »Aber da Sie hier und jetzt vor mir stehen, haben Sie Ihr Leben offensichtlich doch nicht geopfert. Wer hat Kally jetzt in seiner Gewalt?«
    »Die Hunde des Krieges«, gab Xyon zu.
    »Das macht auf mich eher den Eindruck, als hätten Sie keine allzu gute Arbeit geleistet.«
    »Ich hoffe, dass ich schlussendlich Ihren hohen Ansprüchen doch noch gerecht werden kann«, sagte Xyon.
    Si Cwan ging nicht auf seinen Sarkasmus ein, sondern sagte: »Darauf würde ich nicht wetten.«
    Unterdessen …
    … an einem ganz anderen Ort …
    In seinem kleinen Schiff – das er aus seinen Tagen als thallonianischer Adliger hatte herüberretten können – saß Zoran vor den Kontrollen und starrte gebannt auf das Signal, das seine Sensoren auffingen.
    Es sprach für Zorans Geschick als Pilot und die Qualität seiner Ausrüstung, dass er einen so großen Abstand zu den Hunden des Krieges gehalten hatte, dass sie bislang nichts von seiner Anwesenheit bemerkt hatten. Der Sender, der unter Kallindas Haut eingepflanzt war, gab zum Glück immer noch ein kontinuierliches Signal ab, obwohl die Fühler inzwischen abgefallen waren. Nur noch die Ausbeulung, in der sich das Implantat befand, war übrig geblieben.
    Das Montos-Experiment hatte sich zu einer Katastrophe entwickelt. Er hatte sich die allergrößte Mühe gegeben, die Prinzessin mit aller gebotenen Vorsicht zu behandeln. Er war überzeugt gewesen, dass sie früher oder später den Ruf empfangen würde. Und genauso wie viele andere hatte er nach der Macht und den Geheimnissen gestrebt, die gemäß den Legenden mit dem Ort der Stille verbunden waren. Doch da Kallinda schon immer ein hartnäckiges kleines Biest gewesen war, hatte er damit gerechnet, dass sie seine Pläne niemals freiwillig unterstützen würde. Es war durchaus denkbar, dass sie sich dem Ruf verweigert hätte, wenn ihr bewusst gewesen wäre, dass sie damit auch Zoran an diesen Ort führte. Doch wer dem Ruf zu lange Widerstand leistete, konnte den Verstand verlieren und den Rest seines Lebens als geistiges Wrack verbringen.
    Doch Zoran war bereit gewesen, dieses Risiko einzugehen.
    Er hatte die Dienste eines Psi-Chirurgen in Anspruch genommen und Kallinda eine künstliche Erinnerung einpflanzen lassen. Ihre gesamte Vergangenheit auf Montos – ihre Kindheit, ihre liebevolle Mutter und alles andere – war reine Fiktion. Der genetische Experte war für den Rest der Maskerade verantwortlich gewesen und hatte sie in eine glaubwürdige Montosianerin verwandelt, während Malias tägliche Gabe des Tonikums dafür sorgte, dass das Ergebnis der Prozedur stabil blieb. Mit diesem Plan verfolgte Zoran zwei Ziele. Erstens würde Kallinda auf diese Weise niemals von ihrem lästigen Bruder gefunden werden. Und zweitens führte sie ein leicht zu beobachtendes Leben, sodass Zoran mit Malias Hilfe auf irgendein Zeichen warten konnte, dass sich der Ruf manifestiert hatte.
    Was geschehen war. Und zwar urplötzlich.
    Auf einmal war die Sache außer Kontrolle geraten. Obwohl ihre

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