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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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geht. Versuche, dich mit ihr auf den einzuschlagenden Kurs zu einigen … bevor ich die Geduld mit ihr verliere.«
    Falls sie von seiner kaum verhohlenen Drohung eingeschüchtert war, ließ sie sich nichts anmerken. Sie ging ohne ein weiteres Wort zur Navigation hinüber, wo Omon sie in den nächsten Minuten mit den Grundlagen vertraut machte. Es war zwar nur ein oberflächlicher Crashkurs, aber sie nickte kontinuierlich, als hätte sie alles verstanden. »Hast du das alles wirklich begriffen?«, fragte Omon irgendwann. »Du hast doch behauptet, du hättest noch nie zuvor damit zu tun gehabt.«
    »Ich weiß. Aber trotzdem kommt es mir irgendwie … vertraut vor. Ich weiß nicht, warum, aber so ist es.« Sie hielt kurz inne, dann zeigte sie auf einen Bildschirm und sagte: »Hier. Kurs 418 Komma 3. Flieg langsam los. Sehr langsam. Ich möchte vermeiden, dass wir überstürzt in irgendetwas hineingeraten.«
    »Sehr rücksichtsvoll«, sagte Rier. »Omon, gibt es in der Richtung irgendetwas?«
    »Nichts Besonderes. Nur einen Nebel.«
    »Was sagen die Sensoren dazu?«
    »Die Werte sind zu ungenau.«
    Rier nickte. Er wusste, dass er keine andere Antwort hätte erwarten dürfen. Trotzdem hatte er das Bedürfnis empfunden, noch einmal nachzufragen.
    Als sich das Schiff langsam näherte, studierte Rier das Gebilde auf dem Bildschirm. Es hatte nichts Ungewöhnliches. Es war ein ganz normaler Nebel aus Staub und Gas, soweit er erkennen konnte.
    »Sämtliche Sensoren einsetzen. Ich will alles über diesen Nebel wissen«, sagte Rier. Er trat einen Schritt näher an den Bildschirm heran, als könnte er auf diese Weise dem Rätsel näherkommen.
    Atik studierte die Sensoranzeigen. »Immer noch nichts. Ich erhalte keine …«
    Als er sich unvermittelt unterbrach, hatte er sofort Riers volle Aufmerksamkeit. »Was ist?«
    »Da ist etwas am äußeren Rand des Nebels … direkt voraus. Aber …« Er schüttelte den Kopf. »Das ist unmöglich.«
    »Was ist unmöglich?«
    »Jetzt behaupten die Sensoren, dass es nicht mehr da ist.«
    »Das kann nicht sein. Entweder ist da etwas oder nicht. Es kann doch nicht gleichzeitig da und nicht da sein.«
    »Doch, das wäre in der Tat möglich«, widersprach Atik. »Wenn es sich um eine spezielle Art von Feldturbulenz handelt, könnte es dort einen Planeten geben, der sich im Zustand der Quantenfluktuation befindet. Oder vielleicht liegt es auch nur an der Zusammensetzung des Nebels. Die Wolke könnte unsere Sensoren phasenversetzt reflektieren, sodass der Eindruck eines … eines Phantomplaneten entsteht.«
    »Und bisher hat noch niemand diesen ‚Phantomplaneten‘ entdeckt?«
    Atik schüttelte den Kopf. »Bei einer Standard-Kartografierung der Region würde man ihn wahrscheinlich nicht bemerken. Der Nebel ist mehrere Millionen Kilometer groß. Man müsste schon genau wissen, wo man zu suchen hat, und selbst dann …«
    »Also gut«, schnitt Rier ungeduldig jede weitere Diskussion ab. Er wandte sich an Riella: »Ist es hier? Ist das der Ort der Stille?«
    Er hatte mit einer vagen Antwort gerechnet, aber sie nickte nur.
    »Er ist es?«
    »Ja.«
    »Alle Sensoren auf diesen Planeten konzentrieren!«, befahl Rier. »Wenn es dort irgendeine Tarnung gibt, wenn irgendetwas unsere Ortung behindert, findet einen Weg, es zu durchdringen!«
    Je näher sie kamen, desto kontrastreicher wurde der Nebel auf dem Bildschirm, und Rier glaubte sogar, die Umrisse eines Planeten erkennen zu können. Dann begann das Bild zu flimmern, und Atik nahm einige Einstellungen vor, um es wieder zurückzuholen.
    Mehr konnte Atik jedoch nicht bewirken. Er schüttelte frustriert den Kopf. »Jetzt bekomme ich überhaupt keine Daten mehr rein. Laut Sensoren könnte sich dort auch ein Schwarzes Loch befinden. Ich empfange nichts von dort, und es reflektiert auch keine Strahlung.«
    »Stellt ein Team zusammen«, sagte Rier. »Es soll sich hinunterbeamen lassen und nachsehen, was sich dort befindet.«
    Omon drehte sich zu Rier um. »Ob das wirklich die klügste Vorgehensweise ist?«
    Sofort herrschte Totenstille auf der Brücke. Ein Dutzend Augen wandte sich Rier zu, als er sehr ruhig und sehr gefährlich zurückfragte: »Willst du meine Entscheidung kritisieren, Omon?«
    »Nein«, antwortete Omon ohne Zögern.
    Rier nickte langsam. »Gut. Denn das wäre äußerst bedauerlich gewesen.«
    »Ich weiß.«
    Schnell wurde ein Rudel aus drei Hunden zusammengestellt, das sich in den Transporterraum begab. Sie trugen Schutzanzüge, als sie auf

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