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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Ruck, und dann wurde die Fahrt ruhiger.
    »Schon gut«, sagte McCoy. »Solange du mich nicht aus dem Fenster schleuderst, ist alles in Ordnung.«
    »Ich fahre gerne schnell«, meinte Phil. McCoy hatte das schon vermutet. »Lynn mag das nicht so sehr, also lege ich normalerweise immer einen Gang zu, wenn sie nicht mit im Wagen ist.«
    »Ich hoffe, du überfährst niemanden«, sagte McCoy.
    »Ich fahre nur hier draußen auf der Tindal’s Lane so schnell«, erklärte Phil. »Die anderen Höfe sind ja alle verlassen.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter in Richtung des kleinen Glasfensters in der Rückwand der Kabine. »Deswegen kommt hier fast niemand mehr lang.«
    Die Straße beschrieb eine leichte Rechtskurve, und McCoy konnte sehen, dass sie weiter vorne die Church Street kreuzte. Phil bremste noch stärker, kam fast zum Stehen und beschleunigte dann wieder, nachdem er nach rechts auf die breitere Straße abgebogen war. Allerdings fuhr er jetzt wesentlich langsamer als zuvor. In der Ferne entdeckte McCoy jemanden auf der linken Straßenseite, eine Frau, die in jeder Hand einen Korb trug. Während der Laster näher kam, erkannte er die Frau als eine der vielen Personen, die Lynn und Phil ihm gestern vor der Kirche vorgestellt hatten. Er konnte sich jedoch nicht an ihren Namen erinnern.
    Als sie die Frau fast erreicht hatten, berührte Phil das Feld in der Mitte des Steuers, und ein Hupgeräusch ertönte. Phil winkte aus dem Fenster, während sie an der Frau vorbeifuhren, und sie hob einen der Körbe und schwang ihn zur Antwort vor und zurück. Sie wirkte wie Ende dreißig, doch McCoy vermutete, dass sie in Wahrheit jünger war und die vielen Tage in der Sonne ihren Tribut gefordert hatten. »Ich habe diese Frau gestern kennengelernt, oder?«, fragte er.
    »Ja«, bestätigte Phil. »Das ist Daisy Palmer. Du hast sie, ihren Mann Woodward und ihre Jungs Justin und Henry kennengelernt. Ihnen gehören zwanzig Morgen unten im Tal. Sie sind in erster Linie Baumwollbauern, aber sie haben auch eine Schar Hühner. Vermutlich hatte Daisy einige Eier, die sie im Jacksons verkaufen wollte, und ist früh losgegangen, um der Hitze zuvorzukommen.« Obwohl die Morgenkühle noch zu spüren war, wusste McCoy aufgrund der steigenden Temperaturen der letzten paar Tage, dass es heute vermutlich noch heißer werden würde.
    »Ich werde anfangen müssen, mir einige dieser Namen aufzuschreiben«, meinte McCoy. »Ansonsten werde ich mich nicht daran erinnern können, wer die Leute sind.« Nachdem sie gestern aus der Kirche gekommen waren, hatten Lynn und Phil ihn netterweise einigen Leuten vorgestellt. Manche hatten ihn freundlich begrüßt, doch die meisten waren ihm mit einigem Misstrauen begegnet – zumindest bis Phil dazu übergegangen war, McCoy als Mitglied seiner Familie vorzustellen. Danach hatte plötzlich jeder sehr viel freundlicher gewirkt.
    Als der Laster den südwestlichen Rand des Stadtparks erreichte, herrschte dort wesentlich mehr Aktivität als am Tag zuvor. Ein paar Fahrzeuge, hauptsächlich Laster und Pferdekutschen, rollten über die Straßen, und einige Menschen, Männer wie Frauen, waren zu Fuß unterwegs. Phil fuhr rechts an der Carolina Street und links an der Kirche vorbei – E RSTE B APTISTENKIRCHE VON H AYDEN , verkündete ein Schild davor –, dann bog er nach rechts in die Mill Road ab. Als sie an der Längsseite des Parks entlangfuhren, grüßte Phil einige der Passanten mit Namen. Manche winkten einfach nur zurück, doch mehr als ein halbes Dutzend Männer kletterte auf die Ladefläche des Lasters.
    »Arbeiten all diese Leute draußen bei der Mühle?«, fragte McCoy und deutete auf diejenigen, die in diese Richtung liefen.
    »So ist es«, sagte Phil. »Meistens sind es zwischen drei- und vierhundert.« Er hielt inne und fügte dann hinzu. »Das mag viel erscheinen, aber sie werden dort benötigt. Besonders in Zeiten wie diesen.«
    »Ich verstehe«, sagte McCoy, als sie die Hauptstraße überquerten und zwischen Coltons Shell-Tankstelle und dem Rathaus hindurchfuhren. »Ich erwarte nicht, dass mich heute gleich jemand einstellt, aber es lohnt sich bestimmt, sich das Ganze mal anzusehen.« Nach dem gestrigen Abendessen hatte McCoy mit Lynn und Phil im Wohnzimmer gesessen und sich unterhalten. Als sie über sich selbst und den Ort gesprochen hatten, den sie sich zum Leben ausgesucht hatten – Phil war hier tatsächlich aufgewachsen, allerdings ein wenig weiter südlich im Tal –, war McCoy völlig

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