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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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um. Der Raum beschrieb einen langen schmalen Bogen und befand sich an einem Punkt in der bionischen Hülle von Sternenbasis 10, der genau in der Mitte zwischen den höchsten und niedrigsten Decks lag. Kleine runde Tische erstreckten sich entlang des äußeren Rands, und am inneren Schott fanden sich Nahrungsverteiler. Indirektes Licht bot eine sanfte Beleuchtung, die einen ungehinderten Blick durch die Fenster ermöglichte. Momentan war nur eine Handvoll Tische besetzt, allesamt von uniformiertem Sternenflottenpersonal. Neben der
Enterprise
besuchten zurzeit auch kleinere Schiffe die Station, darunter die
Transportfähre Tucker
, die Admiral Nogura soeben hergebracht hatte.
    Während Kirk am Ende der Lounge, fern von allen Anwesenden wartete, konnte er sich nicht davon abhalten, erneut zur
Enterprise
hinauszustarren. An zahllosen Stellen in der Primär- und Sekundärhülle prangten die Löcher, die klingonische Torpedos in das Schiff gerissen hatten. In seiner Zeit als Captain der
Enterprise
hatte er sie nie so … angeschlagen gesehen. Die zerstörte Brücke machte ihre Niederlage jedoch mehr als alles andere deutlich.
    Habe ich das getan?
, fragte er sich. Wenn es so war, konnte er sich nicht daran erinnern. Die Erschütterung der Explosion, die die Brücke zerstört hatte, war nicht nur dafür verantwortlich gewesen, dass sich der Turbolift im Schacht verkeilte, sie hatte auch alle sechs Mitglieder der Brückenbesatzung im Inneren der Kabine außer Gefecht gesetzt. Als sie wieder zu sich gekommen waren – Kirk hatte drei Tage gebraucht, um aus dem Koma zu erwachen –, konnte sich niemand von ihnen an die letzten Minuten vor ihrem Bewusstseinsverlust erinnern, was McCoy zufolge bei einer solchen Verletzung nicht unüblich war.
    Doch egal ob Kirk die Brücke irgendwie sabotiert hatte, um das klingonische Enterkommando davon abzuhalten, die Kontrolle über das Schiff an sich zu reißen, oder nicht, er trug die Verantwortung für das, was mit der
Enterprise
passiert war – und mit ihrer Besatzung.
Elf Tote
, dachte er verbittert. Während er bewusstlos im Turbolift gelegen hatte, hatte seine Mannschaft im Maschinenraum einen Trupp Klingonen zurückgeschlagen, doch der Sieg hatte fast einem Dutzend Besatzungsmitgliedern das Leben gekostet.
    Während Kirk im Koma auf der Krankenstation gelegen hatte, war es Scotty und seinem Team gelungen, das Schiff weit genug zusammenzuflicken, um die nächste Sternenbasis zu erreichen, wo ausgedehntere Reparaturen durchgeführt werden konnten. Von den drei Wochen, die sie sich nun auf Sternenbasis 10 befanden, hatte Kirk sechzehn Tage mit seiner Genesung verbracht und war erst seit fünf Tagen wieder auf den Beinen. Er hatte jedoch die gesamte Zeit genutzt, um die Familienangehörigen jedes Besatzungsmitglieds zu kontaktieren, das sie verloren hatten. Zusätzlich zu direkten Gesprächen über verstärkte Subraumsignale hatte er ihnen Briefe geschrieben, denen er die Dienstakten der Gefallenen anfügte und sie um positive persönliche Bemerkungen ergänzte, so gut er konnte. Es fiel ihm furchtbar schwer, aber er fühlte sich dazu verpflichtet.
    So sehr, dass dir die Toten nichts mehr ausmachen
, schalt er sich selbst. Das entsprach natürlich nicht der Wahrheit. Der Verlust eines Besatzungsmitglieds schmerzte Kirk immer noch stark, und er tat stets sein Bestes, um trotz der gelegentlich gefährlichen Missionen des Schiffes jederzeit die Sicherheit der Personen unter seinem Kommando zu gewährleisten. Dennoch … war es mit der Zeit leichter geworden, oder? Der letzte Tote war nicht so schwer zu verkraften gewesen wie der erste, nicht wahr? Hatte nicht so sehr geschmerzt? Zu Beginn der Fünfjahresmission war er nach dem Tod eines Besatzungsmitglieds tagelang nicht in der Lage gewesen, ruhig zu schlafen. Am Ende der Mission hatte er jedoch gelernt, jede Nacht durchzuschlafen, egal was zuvor geschehen war. Im Moment hasste er sich dafür.
    Kirk bemerkte das Spiegelbild des Admirals im Fenster, als dieser sich vom Eingang her näherte. Nogura war frisch von der Erde eingetroffen und hatte das Treffen mit dem Captain erst vor ein paar Minuten anberaumt. Kirk hatte nicht erwartet, den Admiral hier anzutreffen, aber das Sternenflottenkommando neigte schließlich nicht dazu, ihn über die Reisepläne seiner Mitglieder zu informieren.
    »Captain«, grüßte Nogura mit seiner tiefen klangvollen Stimme.
    »Admiral«, erwiderte Kirk und drehte sich zu ihm um. Nogura war kleiner als der

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