Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
Vom Netzwerk:
dazu
gebracht
, zu denken –, dass das zwischen uns etwas Besonderes ist.«
    »Die letzten zwei Jahre
waren
etwas Besonderes«, erwiderte Leonard, doch seine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, und er klang nicht sehr überzeugt.
    »Eigentlich meinte ich unsere gemeinsame Zeit auf der
Enterprise
«, sagte Barrows. »Doch damals wie heute hast du nicht nur einfach zugelassen, dass ich dachte, du würdest mich lieben; du hast mich geliebt. Du liebst mich auch jetzt. Und doch hast du damals eine Distanz zwischen uns aufgebaut, und jetzt tust du es schon wieder. Warum? Ist es etwas so Banales wie die Angst vor einer festen Bindung? Das erscheint mir zu einfach und ist deiner nicht würdig.«
    »Ich …«, begann er, war jedoch nicht in der Lage, weiterzusprechen.
    Barrows versuchte, der Sache auf den Grund zu gehen. »Du hast mich geküsst«, sagte sie. »Genau hier auf diesem Bahnsteig hast du die Initiative ergriffen, um unsere Beziehung wiederaufleben zu lassen. Und seit fast zwei Jahren haben wir beinahe unsere gesamte Freizeit sowie unsere Arbeitszeit miteinander verbracht. Wir streiten uns selten, haben viel Spaß zusammen und kümmern uns umeinander.« Barrows dachte daran, was für eine enorme Stütze Leonard ihr nach dem unerwarteten Tod ihres Bruders gewesen war, der ein Jahr zuvor durch ein Hirnaneurysma sein Leben verloren hatte. »Wir haben eine positive, stabile, liebevolle Beziehung. Und nun, da ich diese Verbindung festigen will, machst du einen Rückzieher, genau wie damals auf der
Enterprise

    »Es tut mir leid«, sagte Leonard.
    »Das ist nicht gut genug«, erwiderte Barrows. »Weder für mich noch für dich.« Sie trat einen Schritt vor und sah Leonard direkt ins Gesicht. »Was stimmt nicht mit dir?«, wollte sie wissen. »Hat es so auch mit Jocelyn, Nancy, Natira und Lisa geendet? Ist das ein für dich typisches Verhaltensmuster?«
    Wieder wandte Leonard sich ab. »Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe«, sagte er.
    »Du verletzt nicht nur mich, Leonard«, stellte sie fest. »Du verletzt auch dich selbst. Du läufst regelrecht vor der Liebe davon. Du musst herausfinden, warum du das tust.« Barrows machte wieder einen Schritt zurück, als ob sie die Verbindung zwischen ihnen nun offiziell trennen wollte. »Ich werde morgen eine Beurlaubung vom Projekt beantragen und dann beim Sternenflottenkommando um eine Versetzung bitten.«
    »Das musst du nicht tun«, sagte er.
    »Ich tue es nicht um meinetwillen, sondern für dich.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, gab Leonard zu.
    »Du brauchst nichts zu sagen. Geh jetzt.«
    Leonard starrte auf den leeren Bahnsteig und schaute schließlich wieder zurück zu ihr. »Ich will dich hier aber nicht allein lassen«, sagte er.
    »Das hast du bereits getan«, teilte sie ihm mit.
    Leonard stand für eine ganze Weile reglos und schweigend da. Schließlich nickte er, drehte sich um und verließ die Bahnstation. Sie sah, dass er an der nächsten Ecke stehen blieb und wartete, bis die nächste Magnetschwebebahn eintraf.
    Als Barrows nach Sausalito fuhr, war sie immer noch verletzt und wütend, aber nicht mehr so verwirrt. Sie wusste nicht, was Leonard plagte, aber sie war nun überzeugt, dass es etwas geben musste, das ihn zu diesem Verhalten veranlasste. Etwas, das ihm wahres Glück im Leben verwehrte, bis er sich damit auseinandergesetzt hatte.
    In dem leeren Bahnabteil ließen Tränen Barrows’ Sicht verschwimmen und rollten dann über ihre Wangen. Sie vermisste ihn schon jetzt.
    McCoy stand vor dem riesigen Panoramafenster und sah auf das Hafenviertel von San Francisco hinaus. Die Lichter der anderen Gebäude und der Boote, die am Hafen vertäut lagen, wirkten wie auf die Erde gefallene Sterne. McCoy konnte nicht anders, als über die Bucht hinweg zum fernen Ufer zu blicken, an dem sich Sausalito erstreckte.
    Seit dem Ende seiner Beziehung mit Tonia waren drei Monate vergangen. Seine Pflichten hielten ihn meist so beschäftigt, dass er nicht oft an sie dachte, doch wenn er es tat – so wie jetzt –, überkam ihn ein schreckliches Gefühl des Verlusts. Er hätte nicht mit ihr zusammenbleiben können, das wusste er, doch er konnte auch nicht leugnen, dass die zwei Jahre mit ihr wundervoll gewesen waren.
    Seitdem hatte sich viel verändert. Obwohl Tonia gesagt hatte, sie würde eine Beurlaubung vom Projekt beantragen und das Sternenflottenkommando um eine Versetzung bitten, hatte McCoy stattdessen beschlossen, sich selbst versetzen zu lassen.

Weitere Kostenlose Bücher