ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten

Titel: ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III

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hast es mir
versprochen
.«
    »Ich habe dir lediglich versprochen, dass wir niemals eine Fernbeziehung führen und uns nur selten sehen würden«, verteidigte sich Kirk, obwohl er genau wusste, was er der Frau antat, die er liebte – die er zwar liebte, doch nicht genug.
    »Nein«, entgegnete Antonia. »Du hast mir versprochen, dass du nicht zur Sternenflotte zurückkehren wirst.«
    Kirk hob die Arme und ließ sie gleich wieder sinken. »Zu dieser Zeit bedeutete es dasselbe für mich«, sagte er. »Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Angebot wie Harrys interessieren könnte, doch die Dinge ändern sich.«
    »Das macht dein Versprechen nicht weniger zu einer Lüge«, erklärte Antonia.
    »Ich habe nicht gelogen«, beharrte Kirk. »Ich habe an das geglaubt, was ich dir damals erzählt habe.«
    »Ein Versprechen hat kein Zeitlimit«, sagte Antonia. »Was haben Versprechen denn für einen Sinn, wenn jemand in einem Moment etwas verspricht, an das er glaubt und an das er sich halten will, und er im nächsten Moment feststellt, dass sich die Dinge geändert haben und ihm das Versprochene nun nicht mehr in den Kram passt?« Sie ging zu dem Platz zurück, an dem sie ihren Morgenmantel hatte fallen lassen, und beugte sich hinunter, um ihn aufzuheben. Als sie sich wieder aufrichtete, sagte sie: »Du kannst so viel herumargumentieren wie du willst, aber du hast mich trotzdem angelogen.«
    Obwohl ihm bewusst war, dass es nichts bringen würde – das hatte er schon die ganze Zeit gewusst –, sagte er: »Ich kann jeden Abend nach Idaho zurückkommen.«
    »Ich weiß, dass du im Moment davon überzeugt bist«, begann sie, »doch ‚die Dinge ändern sich‘.« Die letzten Worte fauchte sie ihm regelrecht ins Gesicht, und er erkannte, dass sie ihm nie wieder vertrauen würde. »Eines schönen Tages wirst du zu mir nach Hause kommen und mir erzählen, dass Harry dir das Kommando über ein Raumschiff angeboten hat.«
    »Das wird ganz sicher nicht geschehen«, versprach Kirk.
    »Es tut mir leid«, entgegnete Antonia, »aber deine Versprechen sind für mich nicht mehr von Bedeutung.«
    »Aber es muss doch nicht zu Ende sein«, sagte er und ging auf sie zu. Er wollte um jeden Preis einen Weg finden, Antonias Schmerz zu lindern. »Wir können doch …« Die Möglichkeit zu heiraten war ihm eben in den Sinn gekommen, doch für den unerwarteten Fall, dass sie seinen Antrag annehmen könnte, hatte er den Satz nicht beendet.
    »Wir können was?«, schnauzte Antonia. »Heiraten? Das ist doch nur ein leeres Wort, wenn kein Versprechen dahintersteht, um es zu stützen.« Sie sah einen Moment lang auf den Morgenmantel in ihren Händen, dann ließ sie ihn wieder auf den Boden fallen und stapfte in Richtung Tür.
    »Wo willst du hin?«, fragte Kirk.
    »Ich gehe«, erwiderte sie vom Türrahmen aus. »Folge mir nicht, versuche nicht, mich zu finden oder Kontakt mit mir aufzunehmen.« Sie dachte einen Moment lang nach und fügte dann hinzu: »Ich werde meine Sachen abholen, während du tagsüber im Dienst bist.« Sie sagte nichts weiter, aber wandte sich auch nicht zum Gehen. Sie starrte ihn nur an und Kirk erkannte, dass ein Teil von ihr trotz der Wut und der Enttäuschung darauf wartete, dass er protestierte oder irgendetwas anderes tat, um sie zurückzuhalten. In diesem Moment erkannte Kirk, dass es tatsächlich Dinge gab, die er zu Antonia sagen könnte und die dazu führen würden, dass sie diesen Zwischenfall hinter sich lassen konnten. Dinge, die ihre Beziehung zu retten vermochten.
    Doch er sprach keines davon aus. Stattdessen sagte er einfach: »Es tut mir leid, dass es so enden muss.«
    »Das sollte es auch«, meinte Antonia leise und schien vor seinen Augen in sich zusammenzusinken. Dann drehte sie sich um, nahm zwei Stufen auf einmal und hastete die Treppe hinunter. Kirk lauschte ihren Schritten, dann hörte er, wie sich die Eingangstür öffnete und gleich wieder schloss.
    Er fühlte sich wegen dessen, was er getan hatte, schrecklich, doch ihm war keine Wahl geblieben. Sein Fehler bestand nicht darin, zur Sternenflotte zurückzukehren, sondern darin, dass er sich in diesem Maße mit Antonia eingelassen hatte. Ihm war die Tatsache entfallen, dass die einzig wahre Liebe bereits vorübergezogen war und niemals wiederkehren würde. Für diese Erkenntnis hatte Antonia einen hohen Preis bezahlen müssen.
    Kirk sollte sie niemals wiedersehen.

DREIZEHN
2293
    Obwohl die Flugkapsel sanft über die Felder glitt, die aussahen, als hätte man sie