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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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eine der Konkubinen des Generals eine Spionin von Prastor war.« Sie schien nun in ihrem Element zu sein, denn sie sprach lauter und unterstrich ihre Worte mit großen Gesten. »Die Frau wusste, dass man ihr Geheimnis entdeckt hatte, also ging sie zum General, bevor Donan ihn warnen konnte. Sie versuchte ihn im Schlaf zu ermorden, doch Donan stürmte ins Zimmer und erschlug sie, als sie gerade die Schlinge um den Hals des Großen Generals zuziehen wollte, um ihn zu erdrosseln.«
    »Also hat der General ihm einen weiteren Namen verliehen, weil er ihm erneut das Leben gerettet hatte«, sagte Uhura.
    »Zu diesem Zeitpunkt noch nicht«, erwiderte Mistrae. »Der Große General war wütend auf Ginn, weil er seine Lieblingskonkubine tötete, auch wenn sie eine Spionin war. Außerdem war es ihm peinlich, in einer so verletzbaren Situation überrascht worden zu sein, deshalb ließ er Ginn am folgenden Tag enthaupten.«
    Chekov schüttelte traurig den Kopf. »Zu viele pflichtbewusste Soldaten erhalten ihre Orden posthum. Aber wenn er sich noch zwei weitere Namen verdiente, muss das Volk über die Behandlung von Ginn Donan protestiert haben, sodass der Große General gezwungen war, ihn doch noch zu ehren.«
    »Nein, es war ganz anderes«, sagte Mistrae. »Das Beste kommt erst noch. Ginn hat sich diese Namen selbst verdient. Er kehrte mit einer prastorianischen Armee zurück, stürmte das Schloss und tötete den Großen General im Kampf Mann gegen Mann. Dann rief er sich zum neuen Großen General aus und herrschte zwanzig Jahre lang weise über Distrel, bevor er durch einen Spion verraten wurde und seine gerechte Belohnung in Arnhall erhielt.«
    Das war eine beachtliche Leistung für einen Mann, den man zuvor geköpft hatte, dachte Chekov, doch er sagte nur: »Eine tolle Geschichte. Sie erinnert mich ein wenig an einen meiner Vorfahren, den Zaren Romanow, der nach langen Jahren des Exils nach Russland zurückkehrte, um sein Volk vom Sozialismus zu befreien. Auch ihn hatten alle für tot gehalten, aber die ganze Sache war eine geschickte Täuschung gewesen. Als er nun unter dem Namen Gorbatschow zurückkehrte, um …«
    Ein lauter Knall in seiner Nähe ließ Chekov mitten im Satz verstummen. Er drehte sich um, während seine Hand instinktiv nach seinem Phaser suchte, obwohl er unbewaffnet war. Allerdings waren die beiden Männer, die den Knall verursacht hatten, durchaus bewaffnet. Sie standen sich mit gezogenen Kurzschwertern gegenüber. Einer trug ein hellblaues Hemd, der andere ein orangefarbenes. Offensichtlich waren die Konflikte zwischen Distrellianern und Prastorianern noch nicht vollständig beigelegt. Nachdem ihre Schwerter das erste Mal gegeneinander geschlagen waren, kämpften sie jedoch nicht weiter. Sie blieben wie angewurzelt stehen, während der Mann in blauer Kleidung sagte: »Wir brauchen Platz.« Die Leute in der Nähe wichen unverzüglich zurück.
    Dann trat der Große General vor. »Immer mit der Ruhe!«, rief er leutselig. »Was ist los? Was soll das? Wir haben Frieden geschlossen.«
    »Dieser Mann hat Ginn Donan beleidigt«, sagte der Prastorianer.
    »Inwiefern?«
    »Ich habe ihn als opportunistischen Verräter bezeichnet«, sagte der Distrellianer. »Er hat sein Wissen über den Palast des Großen Generals missbraucht, um ein Attentat durchzuführen und selbst an die Macht zu kommen. Das ist nicht die Vorgehensweise eines Helden.«
    Die Männer hielten ihre Schwerter immer noch kampfbereit erhoben, doch Chekov entspannte sich. Alle anderen schienen die Szene interessiert, aber nicht sehr besorgt zu betrachten. Offenbar handelte es sich um ein Ritual, mit dem im Nevis-System Streitereien ausgetragen wurden.
    Doch kurz darauf erkannte er, wie falsch er die Situation eingeschätzt hatte. »Sie haben natürlich das Recht auf Ihre Meinung«, sagte der Große General, »und wie es aussieht, sind Sie bereit, sie mit Ihrer Ehre zu verteidigen. Ich gestatte Ihnen das Duell, aber bitte treten Sie etwas weiter vom Tisch zurück. Wir möchten doch nicht, dass Blut auf das geröstete
Smeerp
spritzt.«
    Die Männer entfernten sich gehorsam vom Tisch, während sie sich wie Soldaten bei einer Parade im Gleichschritt bewegten. Ihre Schwerter hielten exakt den gleichen Abstand, während sie ein Stück entfernt wieder in Stellung gingen.
    »Padischah«, sagte der Prastorianer. »Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie das Signal geben könnten.«
    »General?«, fragte der Padischah an seinen Gastgeber gewandt.
    »Gewiss doch«,

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