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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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Persönlichkeitsrechte zu ignorieren.
    McCoy ließ sich dadurch nicht irritieren. »Weil ich nicht mit ansehen kann, wie jemand sinnlos stirbt«, sagte er. Als er hörte, wie die Leute in seiner Nähe nach Luft schnappten, blickte er auf und sah, dass sich ein dichter Zuschauerkreis versammelt hatte. »Treten Sie zurück«, forderte er sie auf. »Nehmen Sie ihm nicht die Luft zum Atmen.« Dann wandte er sich an Kirk. »Jim, wir müssen ihn aufs Schiff bringen, damit ich meine Arbeit ordentlich zu Ende bringen kann. Er wird später mit Narben übersät sein, wenn ich diese Verletzungen nicht mit besserer Ausrüstung behandeln kann.«
    »Gut«, sagte Kirk. Er nahm den Kommunikator vom Gürtel und klappte das Gerät auf, doch der Große General legte ihm eine Hand auf den Arm.
    »Nein«, sagte er. »Sie haben schon genügend Schaden angerichtet. Lassen Sie ihm wenigstens die Narben, damit er beweisen kann, dass er mutig im Kampf seine Ehre verteidigt hat.«
    McCoys Blick wechselte vom Großen General zum Jungen, der nickte und »Bitte!« flüsterte.
    »Das ist doch lächerlich«, sagte McCoy. »Sie müssen nicht mit einer Landkarte auf dem Brustkorb herumlaufen. Es gibt bessere Mittel und Wege, um zu beweisen, was Sie wert sind.«
    »Ja«, sagte der junge Distrellianer. »Ich hätte sterben können. Dann wäre ich jetzt schon nach Arnhall unterwegs, wenn Sie sich nicht eingemischt hätten.«
    McCoy blickte wieder zur Menge auf. Alle – bis auf die Leute von der
Enterprise
– starrten ihn mit feindseligen Mienen an. Diese Nevisianer waren offenbar schlimmer als die Klingonen.
    Aber sie hatten doch den ersten Schritt unternommen, um all das hinter sich zu lassen, nicht wahr?
    »Hören Sie«, sagte McCoy und erhob sich. »Ich weiß, dass es nach zwölftausend Jahren vielleicht etwas viel verlangt ist, aber Sie müssen jetzt lernen, ohne Gewalt zu leben. Und die erste Vorstellung, die Sie verinnerlichen sollten, ist die Achtung vor dem Leben. Sie können nicht einfach irgendwelche Leute töten, nur weil Sie von jemandem beleidigt wurden, und Sie können Ihr Leben nicht mehr wegen solcher Nichtigkeiten wegwerfen. Es gibt wichtigere Dinge als …«
    »Das reicht!«, sagte der Große General. Seine Stimme hallte durch den riesigen Saal. »Wir kritisieren auch nicht Ihr …
Föderationsverhalten
. Also bringen Sie uns bitte denselben Respekt entgegen!«
    »Ich habe auch nicht erwartet, dass Sie mir vor Dankbarkeit um den Hals fallen«, murmelte McCoy. Er blickte auf den Jungen hinab, der jetzt wenigstens nicht mehr zu verbluten drohte, und packte langsam den Protoplaser und den Injektor in seine Tasche zurück. »Also gut, Sie sollen Ihre Narben behalten, wenn Sie unbedingt wollen. Falls Sie es sich anders überlegen, wissen Sie, wo Sie mich finden.« Er warf dem anderen Schwertkämpfer einen kurzen Blick zu, der misstrauisch zurückwich, obwohl – oder weil – auch er aus einigen Wunden blutete. »Ich schätze, es wäre Zeitverschwendung, auch nur zu fragen, ob ich Ihnen helfen kann.«
    Harry Mudd schüttelte den Kopf und schnalzte tadelnd mit der Zunge. »Doktor«, sagte er mit ernster Stimme, »Ihre rücksichtslose Missachtung der hiesigen Gebräuche überrascht mich.« Doch sein Gesichtsausdruck war alles andere als ernst. Er wirkte eher wie eine zufriedene Katze, die soeben eine Maus am Schwanz erwischt hatte, als er sich zu Kirk umdrehte und sagte: »Auch Ihr Verhalten enttäuscht mich, Captain. Wenn Sie Ihre Offiziere nicht im Griff haben, bleibt mir, fürchte ich, keine andere Wahl, als Sie zu bitten, unverzüglich zu gehen.«

FÜNF

    Einen flüchtigen Moment lang wünschte sich Kirk, er und Mudd wären Nevisianer. Dann könnte er dieses aufgeblasene und wichtigtuerische
Ärgernis
zum Duell herausfordern und ihn in kleine Streifen schneiden, um zu sehen, was er dann von McCoys »rücksichtsloser Missachtung hiesiger Gebräuche« hielt. Doch obwohl Kirk es im Kampf mühelos mit ihm aufnehmen konnte – selbst wenn eine Hand hinter seinem Rücken gefesselt wäre –, wusste er genau, dass Mudd hier im Vorteil war. Und selbst wenn sie Nevisianer gewesen wären, hätte Mudd zweifellos einen Weg gefunden, sich vor einem Duell zu drücken – und Kirk anschließend als den Dummen dastehen zu lassen. Er war der gerissenste Betrüger und Augenwischer, den Kirk jemals kennengelernt hatte. Irgendwie war es ihm sogar gelungen, dem Großen General seine Androiden-Anstandsdame unterzujubeln, um dem Oberhaupt des Planeten noch

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