ST - TOS 104: Der Friedensstifter
Raumschiffs war, selbst in einer Zwei-Personen-Kabine. Und es war noch lange nicht Schlafenszeit.
Nachdem sich ihr Atem beruhigt hatte, fragte sie sich:
Wird er kommen und an die Tür klopfen? Ich will es ihm geraten haben!
Denn ansonsten würden sie beide eine sehr einsame Nacht verbringen.
Spock setzte sich auf seinen Platz vor der wissenschaftlichen Station auf der Brücke und bereitete sich auf einen langen Abend mit Datenanalysen vor. Das Nevis-System war in astronomischer Hinsicht ungewöhnlich genug, sodass mehrere Stunden der Beobachtung zweifellos vieles über die Möglichkeiten der Bildung von lebensfähigen Planeten in Doppelsternsystemen verraten würden. Außerdem waren Prastor und Distrel für sich genommen sehr interessant. Zwei bewohnte Planeten im selben System waren ein ausgezeichnetes Labor, um die geografischen und biologischen Aspekte paralleler Evolution zu studieren. Die früheren Kontaktgruppen hatten nur sehr oberflächliche Untersuchungen vorgenommen. Die Computeraufzeichnungen enthielten lediglich eine Oberflächenkarte in niedriger Auflösung, und die demografischen Informationen waren noch ungenauer.
Spock hatte bereits einige interessante Dinge entdeckt. Zum Beispiel waren beide Planeten von einem hochwertigen Sensornetz umgeben, und im interplanetaren Raum waren weitere Sonden stationiert. Es handelte sich offensichtlich um ein hochentwickeltes System zur Sammlung von Informationen, ein Spionagenetzwerk, das – wenn man die Kapazität der Sensoren zugrunde legte – jedes Lebewesen auf einem der beiden Planeten oder im Weltraum dazwischen aufspüren konnte. Es war zweifellos ein Produkt der forcierten Entwicklung der Verteidigungstechnologie, doch die Dauer des Konflikts in diesem System bewies, dass es wenig geeignet war, Angriffe zu verhindern.
Dennoch wies bereits die Existenz der Sensoren darauf hin, wie wertvoll eine gründliche Untersuchung war. Das Sensornetz verriet ein hohes technisches Niveau – hoch genug, um andere Kulturen beeinflussen zu können, nachdem die Nevisianer nun den interstellaren Handel aufgenommen hatten. Auch wenn es nach der unglücklich verlaufenen ersten Begegnung im Bankettsaal des Oberhaupts von Distrel nicht mehr danach aussah, dass sie jemals der Föderation beitreten würden, konnte es nie schaden, so viele Informationen wie möglich über die planetaren Ressourcen sowie die technischen und ökonomischen Kapazitäten einer fremden Spezies zu sammeln. Es mochte jenen helfen, die als Nächste in Kontakt mit den Nevisianern traten, damit vermieden wurde, dass sie dieselben Fehler wie die Besatzung der
Enterprise
begingen.
Spock fragte sich, wie viele der Probleme sich hätten vermeiden lassen, wenn sie den Planeten mit besseren Informationen besucht hätten. Vielleicht einige, doch nachdem Harry Mudds Erscheinen die Angelegenheit zusätzlich verkompliziert hatte, wäre es ohne Zweifel früher oder später zu Pannen gekommen. Mudd hatte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf seine Chance gewartet, sich an Kirk und Spock zu rächen, weil sie in der Vergangenheit immer wieder seine Pläne durchkreuzt und ihn schließlich als Gefangenen einer Androidenkultur zurückgelassen hatten. Ihm wäre mit Sicherheit ein Vorwand eingefallen, sie vom Planeten zu werfen, wenn sich von selbst keiner angeboten hätte.
Natürlich konnte das nicht seine ursprüngliche Absicht gewesen sein, als er erstmals im Nevis-System eingetroffen war. Mudd hatte nicht wissen können, dass man die
Enterprise
schicken würde, um die Ergebnisse seines Handelsabkommens zu untersuchen. Anfänglich hatte er sich fraglos nur als Zwischenhändler etablieren wollen, um die Hälfte des Profits aus dem
Palko
-Handel einzustreichen. Dann hatte er nicht mehr getan, als die Gelegenheit zu nutzen, eine Rechnung mit seinen alten Gegenspielern zu begleichen.
Damit blieb als einzige noch ungeklärte Frage die Stella-Androidin. Aus welchem Grund war dieses Geschöpf hier? Es sollte zweifellos auf Mudd aufpassen, doch das hätten die Androiden auf ihrem Heimatplaneten viel besser bewerkstelligen können. Sie hätten ihn niemals gehen lassen, auch nicht mit einer Anstandsdame an seiner Seite, wenn sie keinen guten Grund dafür hatten.
Natürlich konnte Mudd sich gebessert haben, musste Spock sich eingestehen. Das war schließlich die einzige Bedingung für seine Freilassung gewesen, und die Logik verlangte, dass Spock diese Möglichkeit zumindest in Betracht zog. Doch nicht einmal die
Weitere Kostenlose Bücher