Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
Vom Netzwerk:
internationale Handel ließ den Anlass für einen bewaffneten Konflikt zumeist innerhalb weniger Generationen obsolet werden. Wenn dagegen zwei Planeten, die durch mehrere Lichtjahre Weltraum voneinander getrennt waren, gegeneinander Krieg führten, gaben sie den Konflikt meistens nach einiger Zeit wegen des immensen Aufwands wieder auf. Raumschiffe mit Warpantrieb waren zu teuer, und der potenzielle Gewinn durch die Eroberung einer feindlichen Welt war zu gering, um einen ökonomischen Krieg führen zu können. Nur zwei Planeten innerhalb eines Sonnensystems konnten die nötigen Reserven und wirtschaftlichen Mittel aufbringen, um eine dauerhafte Konfliktkultur zu entwickeln.
    Spock erinnerte sich an einen vergleichbaren Fall. Vendikar und Eminiar VII hatten sich fünfhundert Jahre lang bekämpft, bevor sie von der Föderation entdeckt wurden. Sie hätten immer noch nicht damit aufgehört, wenn die
Enterprise
nicht in die Feindseligkeiten verwickelt worden und gezwungen gewesen wäre, den Krieg zu beenden, damit die Besatzung entkommen konnte. Spock und Captain Kirk hatten die Erste Direktive verletzt, die die Einmischung in die Entwicklung einer Gesellschaft verbot, aber niemand, der die Situationverstand, hatte ihnen wegen ihrer Handlungsweise einen Vorwurf gemacht. Fünfhundert Jahre Krieg ohne Hoffnung auf ein Ende war unvorstellbar, also hätte jeder andere in dieser Situation genauso gehandelt, selbst wenn das Schiff nicht in Gefahr gewesen wäre. Aber in diesem Fall ging es um zwölf Jahrtausende des ununterbrochenen Kampfes. Beinahe hätte Spock mit Emotionen reagiert, als er daran dachte, wie viele Leben der sinnlose Kampf gekostet haben musste.
    Doch nun hatten die beiden Planeten ihn ohne großes Aufheben beendet. Spock fragte sich, wodurch diese dramatische Änderung des Verhaltens ausgelöst worden war. Spekulationen waren nutzlos, da er es zweifellos herausfinden würde, sobald die
Enterprise
mit den Regierungen der Prastorianer und Distrellianer Kontakt aufnahm, aber er war dennoch neugierig.
    »Auf den Schirm«, sagte Captain Kirk, und Spockleitete den Datenstrom der optischen Sensoren zum großen Bildschirm auf der Brücke. Dann drehte er sich herum, damit er persönlich die vergrößerte Darstellung in Augenschein nehmen konnte. Auf dem Hauptschirm vor den Konsolen für den Piloten und Navigator erstrahlten die beiden Sterne, und die Planeten verteilten sich auf einer unregelmäßigen Diagonalen zwischen den beiden Sonnen. Die
Enterprise
drang auf einem Kurs etwas oberhalb der Ekliptik in das System ein. Von den zwei bewohnten Planeten stand ihnen Prastor näher, obwohl der Unterschied in der Entfernung selbst bei Impulsgeschwindigkeit unbedeutend war.
    »Lieutenant Uhura«, sagte Kirk und blickte sich über die Schulter zum Kommunikationsoffizier um. »Rufen Sie beide Planeten. Machen Sie kein Geheimnis aus unserem Eintreffen.«
    »Ja, Captain«, bestätigte Uhura. Sie drückte auf die bereits etwas abgenutzten Tasten in ihrer Konsole, um die Standard-Grußbotschaft abzusenden, eine Übertragung auf einem breiten Frequenzband in zahlreichen Modulationen, die den Namen und die Identifikationsnummer des Schiffs enthielt. Praktisch jeder, der in den Funkäther, den Subraum oder selbst auf optischen Frequenzen horchte, würde zumindest bemerken, dass jemand zu kommunizieren versuchte. Und sobald jemand antwortete, konnte Uhura bestimmen, welche Frequenz und welche Modulation benutzt wurde. Dann war sie in der Lage, eine spezifischere Nachricht zu senden, und auf diese Weise konnten sie und die Leute, mit denen sie Verbindung aufgenommen hatte, einen Abgleich der Protokolle und der Sprache vornehmen, bis schließlich ein echter Dialog möglich wurde.
    Uhura beherrschte diese Methode ausgezeichnet. Nur eine Minute nach ihrer ersten Sendung hatte sie eine bildliche Darstellung auf dem Sichtschirm und konnte dem Captain verkünden: »Der Große General von Distrel.«
    Spock musterte den Nevisianer aufmerksam. Er war humanoid, doch die Abweichungen vom Phänotyp waren groß genug, um ihn unter keinen Umständen mit einem Menschen oder Vulkanier verwechseln zu können. Seine stahlblauen Augen lagen nicht so tief in den Höhlen, was ihn irgendwie froschähnlich aussehen ließ. Sein Blick wirkte starr, und das schmale Gesicht und die kleine Nase verstärkten diesen Eindruck. Sein Mund war rund statt breit, und seine Ohren, die tiefer als bei anderen Spezies ansetzten, waren komplexe Gebilde mit zahlreichen

Weitere Kostenlose Bücher