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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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nicht völlig sinnlos gewesen war.
    »Also gut«, sagte Kirk zu sich selbst. »Dann wollen wir es noch einmal versuchen.«
    Seine Stimme klang matt, und ihm wurde bewusst, dass er das Kampfgetümmel kaum noch hören konnte. Alle Geräusche, die über seinen Schädel in das Innenohr gelangten, mussten sich gegen das laute Summen durchsetzen, das von der Explosion herrührte.
    Als er aufblickte, um die Situation einzuschätzen, bemerkte er, dass ihm ein Publikum zusah. Die Detonation hatte die Aufmerksamkeit der Prastorianer und Distrellianer abgelenkt, und zumindest vorübergehend war ihre Mordlust gedämpft worden, während sie gespannt abwarteten, was er als Nächstes tun würde.
    Was konnte er als Nächstes tun? Ihm blieben bestenfalls einige Sekunden, bevor sie wieder aufeinander schießen würden … es sei denn, er konnte sie auf andere Weise ablenken, ohne sie gegen sich aufzubringen. Aber wie sollte er das tun? Er hatte nicht mehr als zwei Dinge zur Hand, mit denen er arbeiten konnte: einen Phaser und eine Androidenfrau, die unter dem elektronischen Äquivalent eines Schocks stand. Er hatte nicht einmal mehr seinen Kommunikator, der ihm bei der Explosion aus der Hand gerissen worden und nirgendwo zu sehen war.
    Den Phaser zu ziehen lief auf Selbstmord hinaus. Das hatte Sulu hinlänglich bewiesen. Damit blieb nur noch die Androidin übrig. Aber wie konnte er sie dazu benutzen, um von hier zu entkommen?
    Er wusste es nicht, aber er musste irgendetwas tun, und zwar schnell. Also räusperte er sich und sprach zu den Nevisianern, die in seiner Nähe standen. »Nachdem ich jetzt Ihre Aufmerksamkeit habe, möchte ich Ihnen etwas mitteilen, das Sie wissen sollten.«
    Aber was? Was konnte er zu ihnen sagen? Wodurch würde sich etwas an der Situation ändern? Kirk glaubte, in seinem Leben noch nie so schnell nachgedacht zu haben. Um ein wenig Zeit zu gewinnen, bückte er sich und half der Stella-Androidin auf die Beine. Sie richtete sich auf, blinzelte und schaute von einer Seite zur anderen. Ihre Kleidung war zerrissen, ihre nahezu unzerstörbare »Haut« war schmutzig und zerschrammt, und eine Hälfte ihrer roten Haarmähne hatte sich aus dem Dutt gelöst und war ihr über die Augen gefallen. Sie sah genauso elend aus, wie Kirk sich fühlte, wirkte aber wieder ansprechbar.
    Ihr ramponiertes Aussehen brachte ihn auf eine Idee. Er rief der Menge zu: »Sie kämpfen für die Ehre, aber es ist nicht ehrenvoll, eine Dame in den Schmutz zu werfen.« Die Vorstellung, dass er Stella Mudd als Dame bezeichnete, ließ ihn beinahe laut auflachen. Es wäre ihm niemals in den Sinn gekommen, wenn sie sich nicht selbst so tituliert hätte, als er sie vor einiger Zeit am Arm festgehalten hatte. Falls die wahre Stella auch nur entfernt der Nachbildung glich, die Harry angefertigt hatte, dann war die Androidin alles andere als eine Dame. Im Augenblick ähnelte sie eher einer obdachlosen Pennerin als einer vornehmen Frau, doch genau dieses Erscheinungsbild konnte Kirk jetzt gut gebrauchen.
    Die Nevisianer schienen keinen großen Unterschied zwischen Männern und Frauen zu machen, zumindest nicht während eines Kampfes, also sagte Kirk: »Es liegt keine Ehre darin, jemanden anzugreifen, den Ihr Kampf nichts angeht.« Er machte kurze Pausen zwischen den Sätzen, um sie zu unterstreichen und wirken zu lassen. »Diese Frau ist unbewaffnet zu Ihnen gekommen, um Ihnen zu helfen, und wie vergelten Sie es ihr? Mit Kampf und Wahnsinn. Und als sie wieder gehen wollte, haben Sie sie ohne Rücksicht – und ohne jede Ehre – daran zu hindern versucht. Sie haben ihre Leibwächter getötet und beinahe die Dame selbst. Ist es das, was man auf diesem Planeten unter ehrenhaftem Verhalten versteht?«
    Er wartete nicht auf eine Antwort. »Wenn das so ist, dann spucke ich auf Ihre Ehre!« Diese Worte erzeugten eine gewisse Unruhe, und Kirk fragte sich, ob er zu weit gegangen war, aber er konnte jetzt nicht mehr zurück. Sich vor einer Menge zu entschuldigen war geradezu eine Aufforderung zum Angriff. Es war besser, an das Gewissen der Leute zu appellieren, als den Eindruck der Schwäche zu erwecken – vor allem, wenn das, was Mudd über Entschuldigungen gesagt hatte, der Wahrheit entsprach.
    Als Kirk diesen Gedanken zu Ende führte, wusste er, dass er plötzlich über eine Waffe verfügte. Er hatte sie schon die ganze Zeit gehabt, ohne es zu bemerken. Er reckte den Brustkorb, um so herausfordernd wie möglich zu wirken, als er weitersprach. »Ich spucke

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