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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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den Himmel, und wo er auf den Schild traf, leuchtete ein kreisförmiger Bereich auf.
    »Es funktioniert«, sagte Scotty, doch bereits im gleichen Moment erkannte er, dass er zu früh triumphiert hatte. Die Energiewerte begannen zu fluktuieren, und der Phaser wurde unangenehm heiß.
    Nicht die Energiezellen, sondern der Phaser selbst.
    »Die Schildfrequenz ändert sich«
, meldete Spock über Kirks Kommunikator.
»Können Sie die Verschiebung kompensieren?«
    »Ich versuche es«, sagte Scotty, während er die Empfindlichkeit des Trikorders mit dem Daumen nachjustierte. Er hätte jetzt gut eine dritte Hand gebrauchen können, aber es war bereits zu spät, um jetzt noch um Hilfe zu bitten. Mit wachsendem Entsetzen beobachtete Scotty, wie die Fluktuationen an Intensität zunahmen, und bevor er etwas dagegen unternehmen konnte, gingen die Energiewerte über den Messbereich des Trikorders hinaus.
    Er ließ den Auslöser des Phasers los, aber die Aufladung hatte den kritischen Punkt längst überschritten. Ein piependes Alarmsignal ertönte, das jeden vor der bevorstehenden Explosion warnen sollte. Und Scotty wusste aus Erfahrung, dass sich ein überladener Phaser durch nichts mehr bändigen ließ.
    »Gehen Sie weg, Captain!«, schrie er. »Er wird gleich hochgehen!«
    »Werfen Sie ihn weg!«, schrie Kirk zurück, und Scotty suchte nach einer freien Stelle. Doch überall waren Leute. Das Piepen wurde höher und eindringlicher, während auch das wütende Summen des Phasers an Lautstärke zunahm. Scotty wirbelte herum, die glühend heiße Waffe in der Hand, und verwarf eine Möglichkeit nach der anderen. Er durfte ihn nirgendwo hineinwerfen, denn auf engerem Raum würde sich die Explosion noch stärker auswirken. Er konnte ihn auch nicht einfach nach oben werfen, weil er nicht wusste, wann genau der Phaser explodieren würde, und wenn er sich verschätzte, würde es für sie möglicherweise noch schlimmer. Auch nicht hinter den Pflanzenkübel, denn dort hielten sich der Captain und die Androidin auf. Es gab keine geeignete Stelle, nirgendwo …
    Und es blieb keine Zeit mehr. Scotty spürte, dass der Phaser zu schmelzen begann, und wusste, dass er keine Sekunde mehr hatte, bis es so weit war. Jetzt hätte er ihn gar nicht mehr wegwerfen können, weil das Polymer längst mit seiner Hand verschmolzen war. Ihm blieb nur noch eine Möglichkeit, nämlich das Leben des Captains zu retten, und genau das tat er, ohne zu zögern. Er sprang von Kirk fort und drückte den Phaser an seinen Körper, damit er die Explosion absorbierte.
    Das Dach
, fiel ihm plötzlich ein, während ihm bewusst wurde, dass seine letzte Idee viel zu spät kam.
Ich hätte ihn auf das Dach werfen sollen


ZWÖLF

    »Nein!«, schrie Kirk und schob sich auf Scotty zu – genau in dem Moment, als der Phaser explodierte. Die Energiezellen entluden sich mit einer Detonation, die den Boden erzittern ließ und Kirk rückwärts auf die Androidin warf.
    Er kämpfte sich wieder hoch, während Wut und Schmerzen in jeder Faser seines Körpers brannten, doch als er den einen halben Meter tiefen und zwei Meter weiten Krater im Boden sah, wo Scotty gestanden hatte, verwandelte sich das Brennen in den eiskalten, bedenklich stillen Zorn eines Mannes, der die Grenzen dessen, was er auszuhalten bereit war, überschritten hatte. Vor seinen Augen waren zunächst Chekov, dann Sulu und nun Scotty gestorben, und zwar innerhalb eines Zeitraums von wenigen Minuten. Und wozu das alles? Nur um die mechanische Monstrosität, dieses … diese Karikatur eines menschlichen Wesens daran zu hindern, dem Krieg Einhalt zu gebieten, der seine Männer getötet hatte? Er hätte sie gewähren lassen sollen. Verdammt, er hätte ihr bei diesem Vorhaben helfen sollen! Er hätte es selbst tun sollen, hätte aus dem Orbit Höllenfeuer und Vernichtung auf diese wahnsinnigen Geschöpfe niederregnen lassen sollen, bis sie verstanden hatten, was Krieg wirklich war.
    Er hätte … was tun können? An welchem Punkt der langen Kette, die zu diesem Augenblick führte, hatte er wirklich die Wahl gehabt? Genauso wie bei jedem großen Debakel in der Geschichte war ihm jede seiner Handlungen zum betreffenden Zeitpunkt als durchaus sinnvoll vorgekommen.
    Jetzt gab es nur noch einen Menschen, dessen Leben er retten musste: sich selbst. Die Mühe schien sich kaum noch zu lohnen, doch Scotty hatte sein Leben geopfert, um Kirks zu schützen. Allein schon deswegen war Kirk es ihm schuldig, dafür zu sorgen, dass sein Tod

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