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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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… hat sich aufgelöst«, sagte die Androidin. »Sie haben auf ihn geschossen … er ging zu Boden … er sagte: ‚Spock. Sagen Sie Spock … er hat das Kommando. Hals- und Beinbruch.‘ Dann ist er verschwunden.« Wieder ließ ihr unheimliches Nachahmungstalent keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie von Kirk sprach.
    Und das telepathische Signal, das Spock gespürt hatte … musste Kirks Todesschrei gewesen sein.
    Spock verspürte ein tiefes Bedauern. Seine menschliche Seite reagierte in bekannter emotionaler Weise auf die Situation, doch er empfand gleichzeitig eine andere Art von Bedauern, das viel düsterer war und seinem vulkanischen Erbe entstammte. Er unterdrückte beide Regungen und konzentrierte sich wieder auf die aktuellen Probleme.
    »Was ist mit den anderen?«, fragte er. Er wusste bereits, was mit Chekov und Sulu geschehen war, und er konnte sich Mr. Scotts Schicksal ebenfalls denken, aber er brauchte Gewissheit, bevor er die Suche nach ihnen aufgeben konnte.
    »Tot … alle tot. Sogar mein … geliebter Harry. Was … soll ich jetzt machen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Spock. Er stand vor genau derselben Frage, die er nicht beantworten konnte. Die Sternenflottenvorschriften für einen solchen Fall waren recht eindeutig – der Erste Offizier sollte das Kommando über das Schiff übernehmen, dem Sternenflottenkommando Bericht erstatten und auf neue Befehle warten. Dennoch hatte Spock das Gefühl, dass mehr von ihm erwartet wurde. Aber er konnte die Leichen nicht bergen, wenn sie sich allesamt aufgelöst hatten, und daran würde sich nichts ändern, wenn er mit den Nevisianern redete.
    Ensign Vagles betroffenes Gesicht erinnerte ihn daran, dass die Besatzung Zeit zum Trauern benötigte. Menschen brauchten sehr viel Zeit, um eine traurige Nachricht zu verarbeiten. Außerdem suchten sie häufig jemanden, dem sie die Schuld geben konnten. Sie begnügten sich auch mit einem Sündenbock, wenn der wahre Schuldige nicht erreichbar war. Spock vermutete, dass man in diesem Fall ihn selbst dazu ausersehen würde, und obwohl diese Aussichten nicht sehr angenehm waren, war er entschlossen, seine Pflichten nach besten Kräften zu erfüllen.
    Und Stella? Möglicherweise war auch sie für die Rolle des Sündenbocks geeignet. Als Androidin konnte sie diese Funktion sogar besser als ein Vulkanier ausüben, denn sie hatte überhaupt keine eigenen Gefühle, die ihr die Sache erschwerten.
    Es bestand kein Grund, ihre Schäden nicht zu beheben, ganz gleich, welche Funktion sie in nächster Zeit erfüllen würde. Spock ging zum Interkom und sagte: »Sicherheit zum Transporterraum eins.«
    »Was … wollen Sie tun?«, fragte Stella und trat zögernd einen Schritt vor.
    Er streckte eine Hand aus, um ihr zu helfen, das Gleichgewicht zu wahren. »Ich rufe jemanden, der Sie zum Maschinenraum eskortiert«, sagte er. »Man wird Ihre Beschädigungen beheben, und dann werden wir überlegen, welchen Zweck Sie erfüllen können, nachdem Ihre Überwachungsaufgabe erledigt ist.«
    »Erledigt«, wiederholte Stella matt. »Tot.«
    Als die beiden Sicherheitswächter eintrafen, ließ sie sich ohne Widerstand von ihnen fortbringen. Spock warf Vagle einen Blick zu. »Es scheint wenig Sinn zu haben«, sagte er, »die Suche nach Überlebenden fortzusetzen. Aber wenn Sie möchten, können Sie es gerne tun.«
    »Ja, Commander«, sagte Vagle, und seinem Tonfall konnte Spock entnehmen, dass er noch mehrere Stunden lang damit beschäftigt sein würde. Er machte sich eine geistige Notiz, dass er dem Mann befehlen wollte, die Suche einzustellen und zu Bett zu gehen, falls er um Mitternacht immer noch daran arbeitete.
    Spock verließ den Transporterraum, doch unmittelbar darauf stand er vor einer schwierigen Entscheidung. Sollte er mit dem Turbolift die Brücke aufsuchen und der gesamten Besatzung die Nachricht vom Tod des Captains und der anderen verkünden, oder sollte er sich auf den Weg in die nur wenige Meter entfernte Krankenstation machen, um sich Dr. McCoys unvermeidlichem Zorn auszusetzen?
    Man sollte die schwierigsten Aufgaben zuerst erledigen, dachte er und ging zur Krankenstation. Obwohl es ihm unlogisch erschien, stellte er fest, dass er in dieser Stunde der Trauer die Gegenwart des Doktors benötigte.

DREIZEHN

    »Was soll das heißen – Sie können die Leichen nicht lokalisieren?«
    McCoy stand mitten im Behandlungszimmer, wo er seine Diagnostikausrüstung und die Biobetten für eintreffende Verletzte vorbereitet hatte. Er

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