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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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erwacht. Es war recht heißes Wasser, um genau zu sein. Die Hitze bereitete ihm einige Sekunden lang Sorgen, bis er erkannte, dass die Temperatur genau richtig war, um sich darin zu entspannen, und dass die sprudelnden Luftblasen, die in das Wasser geblasen wurden, bereits die schmerzhaften Verletzungen linderten, die er sich zugezogen hatte. Als er dann aufblickte und die beiden Nevisianerinnen sah, die am Fuß der Badewanne standen und nichts außer einem Lächeln auf dem Gesicht trugen, hatte er die Gewissheit, dass er hier genau richtig war.
    Insbesondere als die linke mit den hellen Haaren und in jeder Hinsicht humanoiden Formen sagte: »Willkommen im neuen Leben. Ich bin Aludra.«
    »Und ich bin Cipriana«, stellte sich ihre dunkelhaarige Gefährtin vor.
    »Und ich bin entzückt«, sagte Mudd, während er sich aufsetzte und sich umsah.
    Der Himmel schien aus einem großen Gebäude zu bestehen, in dem sich zahlreiche gekachelte Wannen wie die, in der er saß, aneinanderreihten. Es gab keine Fenster, aber Oberlichter überall an der Decke, die den Dampf hinaus- und das Sonnenlicht hereinließen, das eine farbenfrohe Mosaiklandschaft an den Wänden illuminierte. Die mehreren hundert Personen, die sich in den Wannen aalten oder daneben standen, trugen nicht einen Fetzen Kleidung am Leib, was selbst für einen Weltraumveteranen wie ihn, der schon viele ähnliche Situationen erlebt hatte, ein erfreulicher Anblick war.
    Das einzig Beunruhigende an dieser Szene war, dass sich hier ausschließlich Nevisianer aufhielten. Ihr Haar stand genauso wie bei allen anderen Prastorianern und Distrellianern ab, als wäre es statisch aufgeladen, und obwohl die Luftfeuchtigkeit es nicht ganz so starr, sondern wesentlich menschlicher aussehen ließ, war es doch offensichtlich, dass sie keine Menschen waren. Und der gekachelte Raum hallte von ihren Stimmen wider, die sich unverkennbar in nevisianischer Sprache unterhielten.
    Während er sich umsah, materialisierten zwei weitere, recht überrascht wirkende Personen – beides Nevisianer – in nicht allzu weit entfernten Wannen, die sofort ebenfalls von Bademeistern in Empfang genommen wurden.
    Mudd war niemals besonders religiös gewesen. Und doch kam es ihm etwas merkwürdig vor, dass die Engel im Himmel nevisianisch sprachen. Aber schließlich, so überlegte er, war er im Nevis-System gestorben. Daher musste es sich um ein Jenseits handeln, ganz gleich, wie es hier genannt wurde. Er war jedenfalls froh, dass es überhaupt existierte. Wenn er in das menschliche Jenseits gelangen wollte, würde er vermutlich eine Art himmlisches Shuttle nehmen müssen.
    Aber alles zu seiner Zeit. Im Augenblick hatte er keine Eile und keinen Grund für einen Ortswechsel. Insbesondere als die dunkelhaarige Frau am Fuß seiner Wanne – Cipriana – sagte: »Wir sind hier, um Sie willkommen zu heißen, wie es einem wahren Helden gebührt. Möchten Sie, dass wir Sie baden?«
    Wie es einem Helden gebührte? Wo er herkam, stand einem Helden gewiss mehr als ein heißes Bad zu, aber er musste zugeben, dass es zumindest ein guter Anfang war. Also lehnte er sich in der Wanne zurück und lächelte übers ganze Gesicht. »Das wäre einfach göttlich, meine Liebsten.«
    Darauf stiegen beide zu ihm in die Wanne. Aus einem Wandfach über seinem Kopf nahmen sie dicke Waschhandschuhe und zogen sie sich über die Hände. Dann rieben sie seine Brust, seinen Rücken, seinen ganzen Körper mit dem rauen Stoff ab.
    »Oh ja!«, seufzte Mudd, schloss die Augen und ließ sich von ihnen verwöhnen. »Dafür würde ich immer und immer wieder sterben.«
    Die Blondine – Aludra – kicherte. »So ein Unsinn. Wer ein zweites Mal den Heldentod stirbt, geht direkt nach Arnhall. Das müssten Sie doch wissen!«
    »Nein, um ehrlich zu sein, wusste ich das noch nicht«, sagte Mudd. »Wo ist Arnhall? Und gibt es dort genauso hübsche Mädchen wie euch?«
    Beide lächelten, und Cipriana antwortete: »Gewiss – wenn auch wir den Weg der Helden gegangen sind.«
    »Ja, gewiss.« Mudd drehte sich ein Stück, um eine juckende Stelle am Schulterblatt unter Aludras Waschhandschuh zu bringen. »Woher wisst ihr überhaupt, dass ich einen heldenhaften Tod hatte? Ich hätte doch genauso gut eine Treppe hinunterstürzen können und wäre trotzdem hier eingetroffen, nicht wahr?«
    Aludra lachte, ein glockenheller Laut, der von den Kachelwänden widerhallte. »Dann hätte es ein recht spektakulärer Sturz sein müssen. Nur Helden erscheinen in den

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