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ST - TOS 104: Der Friedensstifter

ST - TOS 104: Der Friedensstifter

Titel: ST - TOS 104: Der Friedensstifter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Oltion
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Badewannen. Unfallopfer erhalten normalerweise eine zweite Chance auf ihrem Heimatplaneten. Feiglinge dagegen werden auf die Straße geworfen, versteht sich.«
    »Natürlich«, sagte Mudd.
    Sie blickte ihn erstaunt an. »Sie haben wirklich nichts davon gewusst?«, fragte sie.
    »Nein«, gab Mudd zu.
    »Dann ist er schon der zweite«, sagte Cipriana zu Aludra. »Ich habe geahnt, dass wir solche Probleme bekommen, wenn wir Fremde zu uns kommen lassen.« Zu Mudd sagte sie: »Kennen Sie Leslie Lebrun, Ensign drei zwei sieben fünf sechs null?«
    »Nein«, antwortete Mudd. »Zumindest glaube ich nicht, dass ich so jemanden kenne. Wieso?«
    »Weil sie erst vor wenigen Minuten eintraf und sie auch nicht wusste, wo sie sich befindet.« Cipriana deutete auf eine Wanne ein Stück links von Mudd. »Sie ist da drüben.« Dann flüsterte sie Aludra zu: »So viele Namen! Sie hat bestimmt unglaubliche Geschichten zu erzählen!«
    Mudd blinzelte und versuchte, durch den Dampf etwas zu erkennen. Er sah verschiedene Köpfe, die aus dem Wasser ragten, sowie männliche und weibliche Bademeister, die ihre Körper abschrubbten.
    Und schätzungsweise fünf Wannen weiter sah er eine Frau mit Haar, das ihr schlaff ins Gesicht hing, und mit Augen, die viel tiefer in den Höhlen lagen als bei allen anderen hier Anwesenden. Ihr Gesicht war im Vergleich zu ihnen breiter, und ihre Ohren waren am Rand glatt und abgerundet, statt aus mehreren Lappen zu bestehen. Mit einem Wort, sie war ein Mensch. Mudd erkannte in ihr die Sicherheitswächterin aus Kirks Landetrupp – die sich in Luft aufgelöst hatte, nachdem sie ins Kreuzfeuer geraten war und bevor Mudd selbst ein oder zwei Minuten später getroffen worden war.
    Damit war die Sache klar. Wenn sie auch hier war, musste dies ohne jeden Zweifel das Jenseits sein, denn er hatte gesehen, wie sie gestorben war.
    Doch sie war anscheinend nicht annähernd so glücklich wie er, an diesem Ort gelandet zu sein. Sie hatte die Arme um die Knie geschlungen und den Kopf gesenkt. Statt sie zu baden, saßen ihre Betreuer – ein muskulöser junger Mann und eine ältere, mütterliche Frau – auf dem Badewannenrand und ließen die Füße im Wasser baumeln, während sie einfach nur mit ihr sprachen.
    »Leslie?«, rief Mudd. »Miss Lebrun?«
    Als sie aufblickte, konnte er ihren Augen ansehen, dass sie ihn wiedererkannte. »Harry Mudd!« Dann runzelte sie die Stirn. »Sie haben es also auch nicht geschafft«, stellte sie fest.
    »Nein«, sagte Mudd, »aber ich glaube, Sie haben Ihren Kollegen durch Ihr Opfer das Leben gerettet.« Er konnte es natürlich nicht mit Sicherheit wissen, aber da sie nicht im Badesaal aufgetaucht waren, sprach einiges für diese Annahme. Kirk würde natürlich für seine Verbrechen direkt zur Hölle fahren, nicht jedoch McCoy oder Spock oder der andere junge Sicherheitswächter.
    »Das ist zumindest ein gewisser Trost.« Sie löste die Arme von ihren Knien. »Könnte ich … vielleicht zu Ihnen rüberkommen? Bitte nehmen Sie es nicht persönlich«, sagte sie zu ihren Bademeistern, »aber ich könnte jetzt die Nähe eines anderen Menschen vertragen.«
    »Gewiss doch, meine Liebe«, sagte Mudd. »Ich wäre entzückt.«
    »Natürlich dürfen Sie«, sagte die ältere Frau. »Deshalb treffen Leute, die zusammen gekämpft haben, zusammen hier ein, damit sie über das reden können, was geschehen ist, bevor sie ein neues Leben beginnen.« Sie und der junge Mann halfen Lebrun sogar, aus der Wanne zu steigen, und führten sie zu Mudd. Harry rückte etwas zur Seite, um ihr auf der Unterwasserbank Platz zu machen, während er zu seiner Überraschung bemerkte, wie er den Blick abwandte, um ihr Schamgefühl nicht zu verletzen. Offenbar war der Tod nicht spurlos an ihm vorbeigegangen, oder es war einfach nur die Fülle der anderen Freuden, die seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Was immer der Grund sein mochte, sie wirkte einfach zu unschuldig und verzweifelt, als dass er ihr weiteren Ärger bereiten mochte, indem er ihren nackten Körper begaffte.
    Ihre Betreuer halfen ihr in seine Wanne, dann gingen sie, um sich um jemand anderen zu kümmern, der soeben in der Nähe materialisiert war. Cipriana und Aludra blieben in der Wanne, obwohl die vier Körper das Wasser beinahe überfließen ließen.
    Als Lebrun neben ihm saß und ihr Körper wieder von Luftbläschen verhüllt wurde, lächelte Mudd ihr zu. »Ich muss Ihnen für Ihren mutigen Einsatz danken, mit dem Sie mich zu retten versuchten – und ich

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