ST - TOS 104: Der Friedensstifter
der anderen Stücke wieder. Schildgeneratoren, Laserschneidwerkzeuge, Mikrofusionszellen … nahezu jedes technische Artefakt, das er während seines gesamten Aufenthalts auf Distrel zu Gesicht bekommen hatte. Alles lag hier bereit, um unverzüglich reproduziert zu werden, sobald jemand auf den Knopf drückte.
»Gibt es auch irgendetwas, das Sie selbst herstellen?«, fragte er.
»Natürlich«, antwortete der Große General, ohne diesen Punkt weiter zu erläutern. Er war wieder damit beschäftigt, seine Umgebung mit großen Augen anzustarren. Er schien immer noch nicht richtig glauben zu können, was er hier sah. Mudd dachte, dass er ein wenig wie ein Katholik aus alten Zeiten wirkte, der plötzlich vor einem mechanischen Jesus stand.
Spock kehrte durch den Korridor zu den ersten Regalen mit den Computerelementen zurück und untersuchte sie mit dem Trikorder. »Molekulare Schaltkreise«, sagte er und war, wie es schien, sehr beeindruckt. »Und holografische Speicher. Die Systeme enthalten eine beträchtliche Rechner- und Speicherleistung.« Er blickte in die Ferne und sagte: »Es dürfte genügen, um die Angelegenheiten einer gesamten zivilisierten Gesellschaft zu verwalten.«
Die Nevisianer als »zivilisiert« zu bezeichnen war Mudds Ansicht zufolge vielleicht etwas übertrieben, aber er konnte nicht leugnen, dass hier ein großes technisches Potenzial konzentriert war. Es war immens, wie man mit Fug und Recht behaupten konnte.
Und es war gleichzeitig ein immenses wirtschaftliches Potenzial, das selbst einen Heiligen in Versuchung führen musste.
ZWEIUNDZWANZIG
Für Spock stellte es keine Überraschung dar, dass sie hier auf einen Computer gestoßen waren. Laut der Erfahrungen der Leute, die getötet und wiederbelebt worden waren, und nach Beobachtung der Androidin Stella, die immer wieder materialisierte, hätte es ihn überrascht, wenn sie etwas anderes vorgefunden hätten. Doch es war eine ganz andere Sache herauszufinden, wie alles funktionierte. Er konnte sich das allgemeine Prinzip vorstellen, doch die Details erforderten noch einige Untersuchungen.
Scotty trat an seine Seite. »Glauben Sie wirklich«, fragte er, »dass diese Maschine für all die Wiederbelebungen verantwortlich ist?«
»Es scheint zumindest die einzige logische Erklärung für das Phänomen zu sein«, antwortete Spock. Er war froh über die Gelegenheit, seine Überlegungen jemandem mitteilen zu können, der vielleicht die Fehler entdeckte, die noch darin steckten. »Um jemanden ohne die Erinnerung an den Tod oder die biologischen Effekte des Sterbens ins Leben zurückzuholen, wären Sensoren notwendig, die die komplette subatomare Struktur einer Person aufzeichnen, während sie noch am Leben und bei guter Gesundheit ist. Außerdem müssten diese Informationen bis zum nächsten Scan gespeichert werden.«
»Also könnte der Computer das vorige Muster benutzen, um eine Person zu rekonstruieren, wenn sie plötzlich ums Leben käme«, sagte Scotty. »Ja, das ergibt Sinn. Und es würde auch erklären, warum hier vorzugsweise mit Disruptoren gekämpft wird. Es vergeht nur wenig Zeit bis zum Tod, sodass der Betroffene nach der Wiederbelebung nur sehr wenig subjektive Zeit eingebüßt hat.«
»An diesen Vorteil von Disruptoren hatte ich gar nicht gedacht«, sagte Spock. »Es geht mir vielmehr um die Speicherkapazität zur Aufzeichnung mehrerer Scans. Eine solche Datenmenge würde sehr viel Speicher in Anspruch nehmen, und deshalb ging ich davon aus, dass Disruptoren zur Reduzierung der Anzahl früherer Muster dienen, um die Rekonstruktion einer unversehrten Person zu garantieren.«
»Das könnte sein«, pflichtete Scotty ihm bei. »Aber wie erklären Sie sich die Sache mit der Androidin? Sie wurde nicht als intakte Person rekonstruiert.«
Spock wurde immer stärker von der Aufregung einer logischen Argumentation gefesselt. »Exakt«, sagte er. »Die Androidin ist beschädigt, weil der Computer fälschlicherweise davon ausging, dass sie intakt war, als der vorige Scan mit den Daten des aktuellen überschrieben wurde. Schließlich war Stella noch zu Handlungen und sprachlichen Äußerungen imstande. Andererseits waren ihre Systeme bereits erheblich geschädigt. Als der Computer nun ihren ‚Tod‘ registrierte, versuchte er, sie aufgrund des letzten Datenmusters zu neuem Leben zu erwecken, doch dieses Muster war nicht lebens- beziehungsweise funktionsfähig.«
»Und warum hat dieser Vorgang das komplette Computersystem lahmgelegt?«,
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