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Staatsanwalt sucht  Polizist

Staatsanwalt sucht Polizist

Titel: Staatsanwalt sucht Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Schwalbe
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„Abgesehen von dir, mein Richter-Schätzchen … du bist natürlich auch … ein richtiger Mann“, fügte er schnell hinzu und gab Jürgen einen kleinen Kuss auf die Wange. Schmunzelnd ließ dieser es geschehen und nippte an seinem Weinglas.
    Thorsten grinste mittlerweile bis über beide Ohren. Er sah mir tief in die Augen und plötzlich spürte ich einen Fuß an meinem. Hitze schoss mir ins Gesicht. War das Absicht oder ein Versehen? Langsam streichelte der Fuß über meinen Schaft bis hin zum Schienbein.
    Ich verschluckte mich fast an meinem Fleisch.
    „Ist alles in Ordnung, Schätzchen?“ Besorgt sah Jürgen mich an.
    Ich nickte und hielt mir die Serviette vor den Mund. Ich beschloss, den Fuß zu überrumpeln und hielt ihn mit meinem anderen Fuß fest. Erstaunt hob Thorsten eine Augenbraue hoch. Gut, dann war ja klar, woher der Fuß kam. Hätte mich auch gewundert, wenn Markus zum Angriff übergegangen wäre.
    „Wer sagt denn, dass Thorsten ein echter Mann ist?“, zischte Markus plötzlich.
    Erschrocken sah ich ihn an. Das war aber nicht nett. Thorsten schaute auf seinen Teller. Nun war ich es, der seinen Fuß streichelte, aber er zog ihn weg. Wütend funkelte ich Markus an. Wie konnte man seinem Partner gegenüber so respektlos sein? Was für ein Holzfäller!
    Jürgen erhob sich und holte den Nachtisch. Ich stand ebenfalls auf und lief ihm hinterher in die Küche. Mit klopfendem Herzen wartete ich darauf, dass er die Mousse au Chocolat aus dem Kühlschrank holte und schnappte mir die Schüsseln.
    „Du, Jürgen?“
    „Hm?“
    „Woher kennst du die beiden?“
    „Klaus kennt Thorsten von irgendeinem Prozess. Danach haben wir die beiden mal zufällig im Alstercafé getroffen und sind ins Quatschen gekommen.“
    „Besonders glücklich scheinen sie ja nicht zu sein, oder?“
    Jürgen sah mich prüfend an. „Ich wusste, dass er dir gefallen wird.“
    „Was?“ Überrascht knallte ich die Schüsseln auf die Arbeitsplatte. „Du wusstest…ich meine…“
    Jürgen winkte ab. „Schätzchen!“ Mit gespielt strenger Miene kam er auf mich zu und kniff mir in die Wange. „Du stehst doch auf solch bodenständige, knackige, attraktive Polizisten…“
    „Habt ihr das etwa geplant?“
    Jürgen stellte sich dumm. „Was geplant, Schätzchen?“
    „Ach, komm schon. Du weißt genau, was ich meine. Hattet ihr vor, mich auf andere Gedanken zu bringen, oder mich zu verkuppeln?“
    „Vielleicht beides“, sagte Jürgen trocken und verließ die Küche. Nachdenklich trottete ich ihm hinterher. Na toll, ich war gerade dabei, mein Herz zu verlieren – an einen Mann, der bereits gebunden war! Ich schien von einer Katastrophe in die nächste zu schlittern. Tief durchatmend folgte ich Jürgen ins Wohnzimmer.
       
    * * *
       
    „Die beiden haben sogar ein Haus zusammen gekauft. Wenn das keine ernste Beziehung ist, was dann?“ Ich schnaufte. Seit drei Tagen litt ich Höllenqualen. Thorsten ging mir nicht mehr aus dem Kopf und ich hing derartig meinen Tagträumen nach, dass ich eine Filmszene fünfmal hintereinander verpatzt hatte, so dass Jochen, der Regisseur, eine Pause anberaumte. Gott, war mir das peinlich. Dann hatte er mich gefragt, ob ich vielleicht etwas Urlaub brauchte, was ich dankend ablehnte. Urlaub war das letzte, was ich zurzeit gebrauchen konnte. Dann hatte ich ja noch mehr Zeit, über Thorsten nachzudenken.
    „Das muss doch nichts heißen, Marten“, holte mich Julia in die Wirklichkeit zurück.
    „Wieso? Was meinst du damit?“
    „Nun, du hast gesagt, Thorsten und … dieser Markus haben ein gemeinsames Haus. Aber Häuser kann man bekanntlich auch wieder verkaufen. Außerdem … hast du gefragt, wem das Haus gehört? Vielleicht gehört es auch einem von beiden, weil er es geerbt hat.“
    „Ich wage mich zu erinnern, dass Jürgen meinte, die beiden haben es gekauft.“
    „Ach, Marten! Das hört sich kompliziert an. Aber nichts ist unmöglich.“
    „Ich kann doch nicht zu Thorsten gehen und ihm sagen, dass ich mich unsterblich in ihn verliebt habe. Er hat einen festen Freund. So etwas macht man nicht.“
    „Stimmt! So was macht man nicht. Aber Frau vielleicht …“
    „Julia! Was hast du vor?“
    „Och, bei mir ist momentan überhaupt nichts los … ich könnte doch mal … Amor spielen?“
    „Untersteh dich. Wenn es mit Thorsten so sein soll, dann schaffe ich das auch alleine. Aber ehrlich gesagt, will ich mich nicht in eine gut funktionierende Beziehung stecken.“
    „Hast du nicht gesagt,

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