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Staatsanwalt sucht  Polizist

Staatsanwalt sucht Polizist

Titel: Staatsanwalt sucht Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Schwalbe
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dass die beiden nicht sonderlich liebevoll miteinander umgegangen sind?“
    „Ja. Das heißt, Thorsten war ganz normal. Ruhig, freundlich, aber distanziert, während Markus immer wieder Seitenhiebe auf ihn abgeschossen hat. Mann, war mir das peinlich.“
    „Na also, wenn der Thorsten so süß ist, wie du gesagt hast, hat er einen besseren verdient. Nämlich dich!“
       
    * * *
       
    Ich schaute aus dem Fenster. Dort stand eine riesige, schwarze Limousine, mindestens vier Meter lang. Ich zog meine Krawatte zurecht und lief in den Flur, um mir meinen Mantel überzuwerfen. Ich schaute noch einmal nach, ob ich alles mithatte … Geld, Eintrittskarte, Handy. Prima! Heute würde ich Nico wiedersehen – zusammen mit Annemarie. Mein einziger Wehrmutstropfen an diesem Abend. Ansonsten freute ich mich riesig auf den Ball. Jürgen und Klaus wollten mich eigentlich vor Ort damit überraschen, dass sie sich ebenfalls Karten gekauft hatten, aber da ich in der letzten Woche extrem hängende Ohren hatte – gestresster, heimlicher Liebhaber und heimliche, unglückliche Liebe waren doch etwas zu viel für eine Person – offenbarten die beiden mir am Vorabend, dass sie mich begleiten würden. Ich freute mich riesig. Zu mehreren machte ein Ball ohnehin mehr Spaß als alleine. Ich verließ meine Wohnung und sprang die Treppe hinunter. Ein Chauffeur stieg aus und öffnete mir die Autotür. Ich stieg lächelnd ein und ließ mich in den hintersten Sitz plumpsen.
    „Herzlich willkommen!“ Erschrocken schaute ich nach vorne. Vor mir saßen Jürgen und Klaus und hielten mir ein Glas Champagner hin.
    „Ich hoffe, du hast nichts dagegen, dass wir dich begleiten?“, fragte Jürgen, während ich ihm ein Glas abnahm. Ich prostete beiden zu.
    „Überhaupt nicht. Ich freue mich, wie ein kleines Kind auf seine Geburtstagsparty. Und ehrlich gesagt, bin ich doch etwas erleichtert, dass ihr mich abholt. So muss ich nicht alleine auf den Ball gehen.“
    „Denk doch nur an all die fabelhaft gutaussehenden, knackigen, uniformierten Polizisten“, geriet Klaus ins Schwärmen.
    Jürgen räusperte sich und versah ihn mit einem strafenden Blick.
    „Doch nicht für mich, Schätzchen“, winkte Klaus schnell ab. „Unser Staatsanwalt hier sucht einen Polizisten … ich bin versorgt.“ Klaus strich Jürgen liebevoll über das Hosenbein.
    Jürgen grummelte leicht, dann lächelte er versöhnlich.
    Ich trank meinen Champagner und lehnte mich zurück. Nach einer halben Stunde erreichten wir unser Ziel. Die Tür wurde geöffnet und wir stiegen aus. Vor uns lag ein roter Teppich und alle Leute drehten sich nach uns und dem pompösen Auto um. Wie gut, dass ich mich für meinen besten Anzug entschieden hatte, den anthrazitfarbenen mit feinen silbernen Streifen. Jürgen trug einen dunkelblauen Anzug, während Klaus‘ schwarz war. Insgesamt machten wir alle drei eine gute Figur. Mit einem unterdrückten Grinsen liefen wir über den roten Teppich und zeigten unsere Eintrittskarten vor.
    Kaum waren wir an der Garderobe, um unsere Mäntel abzugeben, als jemand von hinten kam und Jürgen auf die Schulter schlug. „Ah, Richter Müller! Was treibt Sie denn auf unseren bescheidenen Ball?“
    Jürgen drehte sich um. „Polizeihauptkommissar Meyer. Es ist mir ein Vergnügen, Sie hier zu treffen. Eine solche Feierlichkeit kann man sich doch nicht entgehen lassen.“
    Der dickliche Kommissar hielt sich lachend den Bauch. „Sehr komisch … Wo haben Sie denn Ihre Frau gelassen, Richter Müller?“ Suchend schaute er sich um.
    Jürgen zeigte auf Klaus. „Oh, die habe ich mitgebracht.“
    Verwirrt sah der Kommissar zwischen Jürgen und Klaus hin und her. Dann wich er einen Meter zurück, als habe Jürgen ihm gerade offenbart, an einer hochansteckenden, tödlichen Krankheit zu leiden.
    Ich ging zum Kommissar und zog an seinem Arm.
    „Hören Sie! Richter Müllers Frau ist schon vor vielen Jahren gestorben. Eigentlich waren sie ja auch gar nicht verheiratet. Wilde Ehe, Sie verstehen?“
    Der Kommissar nickte betroffen. „Das wusste ich nicht.“
    „Sehen Sie, Richter Müller reagiert noch etwas empfindlich, wenn man ihn auf seine Frau anspricht. Er vermisst sie eben sehr! Daher hat er seinen besten Freund aus Schultagen mitgebracht. Richter Klaus Müller. Sie kennen ihn vielleicht?“
    Der Kommissar schüttelte den Kopf.
    „Na ja, macht ja nix. Sprechen Sie ihn besser nicht mehr auf seine Frau an, okay! Sonst ist der Abend verpatzt.“
    Der Kommissar nickte und

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