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Staatsanwalt sucht  Polizist

Staatsanwalt sucht Polizist

Titel: Staatsanwalt sucht Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Schwalbe
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bei dir wohnen?“
    Guter Gott, vor wenigen Wochen wäre ich vor Freude an die Decke gesprungen, aber jetzt passte mir das überhaupt nicht mehr. Fieberhaft dachte ich über mögliche Ausreden nach, als es an der Tür klingelte.
    „Entschuldige mich!“ Heute ging es hier zu wie im Taubenschlag. Ich ging zur Tür und betätigte den Türöffner. Sekunden später stand Thorsten vor meiner Tür und hielt mir eine Packung Pralinen hin.
    „Hallo, Marten! Ich hoffe, ich störe nicht. Ich war gerade … zufällig … überhaupt nicht in der Gegend und dachte mir, ich fahre mal bei dir vorbei.“ Sein Blick fiel auf den Koffer und die große Reisetasche in meinem Flur.Willst du verreisen?“
    Ich winkte ab. „Nein, überhaupt nicht. Schön, dass du da bist.“
    Er trat ein und umarmte mich. Mmh, roch er gut. Ich wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Das schien er zu spüren. Er sah mich verdutzt an. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Ich nickte. „Ich habe dich … total … vermisst. Seit zwei Wochen kein einziges Wort mehr von dir.“
    „Ja, tut mir leid. Ich habe mich von Markus getrennt und wollte erst alles in sicheren Tüten haben, bevor ich bei dir aufschlage. Du hast mir auch gefehlt … sehr sogar.“
    Wieder umarmte er mich. Ich fühlte mich, als sei ich nach einer nie enden wollenden Weltumsegelung endlich nach Hause gekommen. Seine Umarmung tat so gut. Im Wohnzimmer räusperte sich Nico.
    Erschrocken fuhr Thorsten zurück. „Du hast Besuch? Soll ich später wiederkommen?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nico ist überraschend vorbeigekommen. Fünf Minuten vor dir.“
    Wir gingen ins Wohnzimmer, wo sich Thorsten und Nico mit einem kurzen Kopfnicken begrüßten.
    „Und was passiert jetzt mit eurem Haus?“, wollte ich von Thorsten wissen. „Setzt euch doch!“
    Die beiden kamen meiner Aufforderung nach. „Tja, wir haben das Haus einem Makler überlassen. Ich wohne momentan bei meiner Mutter, bis ich was Neues gefunden habe.“
    „Nico sucht auch gerade eine Unterkunft“, erwähnte ich beiläufig. Erstaunt zog Thorsten die Augenbrauen hoch. „Hast du dich von deiner Frau getrennt?“
    „Eher umgekehrt. Sie von mir!“
    „Oh!“
    Stille. Keiner sagte etwas. Ich hasste solche Situationen. Wie wurde ich Nico jetzt am besten wieder los, ohne rüde zu sein?
    Plötzlich hatte ich eine Idee. Ich holte meinen Laptop hervor und wählte mich ins Internet ein. Dann rief ich die Immobilienseite auf und suchte.
    „Wonach suchst du?“, fragte Thorsten neugierig und rutschte zu mir herüber. Nico verzog das Gesicht.
    „Ich suche nach einer Wohnung für Nico und nach … einem Haus für mich. Wobei … wenn du willst, kannst du hier einziehen, Nico!“
    Nicos Gesicht erhellte sich ein wenig. „Wirklich?“
    „Ja. Ich nehme das Haus hier. Ist mir schon beim Umzug von Jürgen und Klaus aufgefallen. Es liegt nur zwei Häuser von den beiden entfernt. Siehst du, kleine, schnuckelige Altbauvilla von privat zu verkaufen. Die nehme ich.“ Ich lächelte in die Runde.
    Nico entglitten die Gesichtszüge. „Heißt das etwa, ich soll hier alleine wohnen? Und wer macht den ganzen Haushalt?“
    „Du“, schlug ich vor und lächelte angestrengt. Nico sah jetzt aus wie ein Mafiosi, so finster guckte er mich an.
    „Ich? Du könntest doch hier wohnen bleiben. Ich wollte dich nicht vertreiben. Ich wollte mit dir zusammen hier wohnen.“
    Ich schüttelte entschlossen den Kopf. „Nee, Nico. Ich habe dir doch schon vorletzte Woche gesagt, dass wir einfach nicht zusammen passen. Wir sind zu verschieden.“
    „Es gibt auch Putzfrauen“, warf Thorsten leise ein.
    Nico sprang schnaufend auf. „Für so was gebe ich doch kein Geld aus. Ich dachte, Marten … du könntest doch …“
    „Was?“, rief ich entsetzt aus. „Für dich putzen? Dir den Haushalt führen? Dich von vorne bis hinten bedienen?“
    Nico nickte langsam.
    Ich war sprachlos. In was hatte ich mich denn da verliebt? Ich musste geistig umnachtet gewesen sein. „Ich bin sicher, Danke-Anke empfängt dich mit offenen Armen“, würgte ich hervor.
    Thorsten stand auf. „Ich glaube, du gehst jetzt besser.“
    Angespannt standen sich die zwei gegenüber und sahen sich unablässig an, bis Nico aufgab und das Wohnzimmer verließ. Er nahm seine Sachen und ließ die Wohnungstür hinter sich zufallen.
    Aufatmend lehnte ich mich zurück. „Gott, was war das denn?“
    Thorsten grinste. „Ein Ausrutscher!“
       
    * * *
       
    „Jetzt wohnst du nur zwei Häuser von uns

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