Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten
bist und bleibst viel zu schreckhaft“, moserte er leise, während er versuchte, die weiße Tischdecke vom Rotwein zu befreien.
„Tut mir leid, Schätzchen! Aber diese Nachricht haut den stärksten Mann um. Zeugungsakt mit einer Frau! Ich bin fassungslos!“
„Wenn der Zeugungsakt mit Männer ginge, würde Marten nicht hier sitzen, Schätzchen“, entgegnete Jürgen ironisch.
Klaus verzog angewidert das Gesicht. Kopfschüttelnd stand er auf und holte einen Whiskey aus dem Schrank. „Hier, Schätzchen. Auf den Schrecken trinken wir erst mal einen. Zeugungsakt ... das geht ja auf keine Ochsenhaut!“
„Es heißt Kuhhaut, Schätzchen! Kuhhaut“, brummte Jürgen.
Klaus fuhr herum. „Was ist denn bloß heute mit dir los, Jürgen? Die ganze Zeit über giftest du mich schon an. Ich habe dir doch gar nichts getan.“ Ich sah, wie ihm Tränen in die Augen schossen.
Oje, nun war ich auch noch der Grund, weshalb die beiden ihren ersten Ehekrach hatten. Ich fühlte mich noch hundsmiserabler. Jürgen legte den Wischlappen auf die Spüle und ging zu Klaus. Er nahm ihn in den Arm und hielt ihn fest. Klaus fing an zu schluchzen.
„Ich bin gleich wieder da“, rief ich den beiden zu und schlüpfte ohne Mantel so unauffällig wie möglich aus dem Haus.
Auf leisen Sohlen betrat ich unsere Villa und tapste in den ersten Stock. Ich hörte Maria lachen. Mein Herz raste. Mit schweißnassen Händen drückte ich unsere Schlafzimmertür auf und sah die beiden im Halbdunkeln auf dem Bett liegen. Auf meinem Nachttisch brannten Kerzen, aus der Musikanlage erklangen sanfte Töne. Thorsten war splitterfasernackt - und Maria auch. Mein Herzschlag verlangsamte sich von zweihundert auf null. Das war mein Aus. Ich Idiot! Was hatte ich nur getan? Ich sah, wie sich Thorsten unsicher auf Marias Bauch schob und seinen Schwanz zwischen ihre Beine steckte. Oh Gott! Nix war mit Spritze. Die Spritze hatte er offenbar komplett vergessen. Während sich Thorstens knackiger Po langsam auf und ab bewegte, spreizte Maria die Beine und fing an, zu stöhnen. Erst leise, dann immer lauter. Wie versteinert blieb ich in der Tür stehen und schaute diesem - äußerlich perfekten - Paar beim Zeugungsakt zu. Ein Frosch saß in meinem Hals und wollte unbedingt an die frische Luft. Tränen schossen mir in die Augen und quollen über. Schniefend wischte ich sie weg. Die beiden bemerkten mich nicht, so vertieft waren sie in ihren Liebesakt. Obwohl ich der Initiator bei dieser Geschichte war, fühlte ich einen tiefen, tiefen Schmerz in meiner Brust - mein Mann schlief mit der Frau, die ich hierhergeholt hatte!
„Ah, da bist du ja, Marten-Schätzchen! Du kommst gerade rechtzeitig. Jürgen hat soeben die DVD in den Player gepackt. Die neueste Staffel kann starten“, rief Klaus euphorisch und stutzte, als ich mich völlig verheult in den Sessel plumpsen ließ.
„Marten-Schätzchen! ...“ Sprachlos saß Klaus mir gegenüber und sah Jürgen um Hilfe flehend an. Dieser kam zu mir und setzte sich auf die Lehne. Er legte einen Arm um mich und drückte mich gegen seine Brust. „Du warst gar nicht auf unserer Toilette, richtig?“
Ich schüttelte den Kopf und versuchte, eine Antwort hervor zu würgen.
Klaus verdrehte die Augen. „Schätzchen, was quälst du dich unnötig? Du hast doch mit Thorsten vorher vereinbart, dass er sein Sperma in diese komische, große Spritze packt. Immerhin ist Thorsten schwul und hat noch nie was mit ’ner Frau anfangen können!“
„Jetzt schon“, krächzte ich.
„Was?“, schrien Jürgen und Klaus gleichzeitig.
Ich nickte und wischte mir die Tränen ab. „Ich war gerade drüben. Irgendwie hab ich’s nicht mehr ausgehalten. Nennt es Neugierde oder Eifersucht, egal ... auf jeden Fall lagen die beiden splitterfasernackt auf unserem Bett und ich kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Thorsten in sie eindrang und ihre Brüste mit dem Mund liebkoste. Sie sahen aus wie ein wunderschönes, perfektes Liebespaar. Ich hätte die Schuhe von Thorsten nicht annehmen dürfen“, jammerte ich.
Perplex schaute mich Klaus hinter vorgehaltener Hand an. „Wieso? Was haben denn deine Schuhe damit zu tun?“
„Thorsten hat mir zu Weihnachten diese tollen Hausschuhe geschenkt, die wie eine zweite Haut am Fuß sitzen. Superbequem. Und ...“
„... du hast ihm keinen Pfennig dafür gegeben“, beendete Jürgen meinen Satz.
Ich nickte.
„Wieso solltest du ihm auch einen Pfennig dafür geben? Das war doch ein Geschenk“,
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