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Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten

Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten

Titel: Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Schwalbe
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Thorsten so lieb zu mir wie eh und je, vielleicht sogar noch fürsorglicher als sonst, aber ich war grotteneifersüchtig. Bei dem Gedanken, dass es sich Thorsten doch noch anders überlegen würde und die Befruchtung nicht künstlich herbeiführen würde, wurde mir ganz schlecht.
    Und dann kamen die unheilvollen Tage. Maria sah noch bezaubernder aus als sonst - das hatten wohl alle fruchtbaren Weibchen auf diesem Planeten so an sich - und ich überlegte fieberhaft, wie ich die nächsten zwei Abende hinter mich bringen sollte.
    „Marten? Jürgen ist am Telefon. Er fragt, ob du heute Lust hast, rüberzukommen. Er hat die neueste Staffel von Queers as folk bekommen.“ Thorsten gab mir einen Begrüßungskuss und nahm mir den Mantel ab. Seitdem Maria hier wohnte, standen seine Schuhe in Reih und Glied im Schuhschrank - noch ein Grund mehr, hellhörig und wachsam zu sein.
    „Kommst du nicht mit?“, fragte ich bibbernd, während ich meine Handschuhe in das Mützenfach legte und ins Gäste-WC ging, um mir die Hände zu waschen.
    Thorsten stand noch immer im Flur und wartete darauf, mich in den Arm nehmen zu können. „Heute ist doch der Abend ... du weißt schon! Ich muss hier bleiben ... bei Maria.“
    Gute Güte! Das hatte ich glatt vergessen. Für ein paar Stunden hatte mich die Arbeit aus meinem selbst erschaffenen Albtraum gerissen. Traurig nickte ich und schluckte meine Gefühle herunter. Bald würden wir ein süßes Ebenbild von Thorsten hier herumkrabbeln haben und das war schließlich das, was zählte, oder?
    Ich ging in die Küche, nahm mir einen Joghurt und aß ihn schnell im Stehen.
    Maria kam die Treppe herunter und mir fiel vor Schreck der Becher aus der Hand - sie war kaum bekleidet und sah einfach umwerfend aus. Der Joghurt landete auf meinen neuen Hausschuhen, die mir Thorsten zu Weihnachten geschenkt hatte.
    „Du hast mir Schuhe zu Weihnachten geschenkt“, sagte ich vollkommen zusammenhangslos.
    Verwirrt starrte Thorsten mich an. „Ich weiß. Wo ist das Problem?“
    „Meine Oma hat mir immer eingebläut, sich niemals von einem guten Freund - oder einer Freundin - Schuhe schenken zu lassen. ‚ Marten, merk dir das: Geschenkte Schuhe beenden die Freundschaft. Der Schenkende wird dir davonlaufen ’.“ Nun hatte ich den Salat. Grummelnd zog ich meine teuren Slipper aus und warf sie wütend in die Waschmaschine. Verwundert beobachtete Thorsten mich. Dann kam er auf mich zu und legte von hinten die Arme um mich.
    „Schatz“, flüsterte er mir leise ins Ohr, „wir müssen das hier nicht machen. Es ist okay für mich, wenn du nicht mehr willst. Eine Adoption ist absolut okay.“
    Super, das war die Lösung! Sekundenlang dachte ich darüber nach. Das Teufelchen auf meiner Schulter feuerte mich an, Thorsten zuzustimmen, aber das Engelchen auf der anderen Schulter redete auf mich ein, ich solle mir das noch mal gut überlegen. Maria sei schließlich eine hübsche, intelligente Frau, die die Strapazen der Schwangerschaft auf sich nimmt, um uns ein Kind zu schenken.
    Langsam schüttelte ich den Kopf. „Ist schon okay, Schatz. Bleib du bei Maria und gib dir Mühe, dass was Hübsches dabei rauskommt. Ich gehe unterdessen zu Jürgen und Klaus und amüsiere mich vor dem Fernseher.“
    Thorsten gab mir einen Kuss, dann folgte er einer halbnackten, supersexy gekleideten, brasilianischen Schönheit in den ersten Stock. Offenbar hatte sie auf einem ihrer Einkaufsbummel ein hauchdünnes Seidennegligé erstanden. Sträuben würde ich mich wahrscheinlich auch nicht, wenn ich an Thorstens Stelle unser Kind zeugen sollte. Mit einer tonnenschweren Last auf der Brust schlüpfte ich in meinen Mantel und lief zwei Häuser weiter.
    Jürgen und Klaus hatten gerade den Abendbrotstisch gedeckt und luden mich zum Essen ein. Dankbar nahm ich an. Es schmeckte wie immer vorzüglich, aber mein Appetit war so groß, wie der eines Bären nach der Plünderung eines ganzen Campingplatzes. Sicherlich fühlte sich der böse Wolf mit all seinen Backersteinen im Bauch genau so elendig wie ich jetzt.
    Besorgt sahen mich meine beiden Gastgeber an. „Was ist los, Schätzchen?“, fragte Klaus mitfühlend und streichelte meine Hand.
    Ich lächelte müde. „Thorsten ist gerade dabei, unser Kind zu zeugen“, platzte ich ohne Umschweife heraus.
    Vor Schreck fiel Klaus das Weinglas aus der Hand und zerbrach mit einem lauten Krachen auf den Fliesen.
    Jürgen sprang, wie von der Tarantel gestochen, hoch und holte einen Wischlappen. „Klaus, du

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