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Stacee's Soldat (German Edition)

Stacee's Soldat (German Edition)

Titel: Stacee's Soldat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lily K. Weidemann
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reite? In letzter Zeit eher weniger.
Den Großteil meiner Stunden habe ich in der Schule, dem Café
und auf der Farm verbracht, um meinem Dad unter die Arme zu greifen,
so gut ich kann. Mit dem Job bei Brenda und der Schule war ich
eigentlich ziemlich ausgelastet, aber meine Brüder leben zu weit
weg, um ihm helfen zu können, da blieb nicht viel Zeit über,
in der ich mich um Lucy kümmern konnte.
    George
ist nach seinem Studium in Europa geblieben, ich weiß nicht, ob
du dich überhaupt an ihn erinnern kannst. Joe ist zwar immer
noch im selben Land, aber er kommt nur noch selten nach Hause.
Nächstes Jahr ist er mit seinem Master fertig, dann will er Dad
helfen. So wie es aussieht, hat er schon ein paar gute Jobangebote in
der Hinterhand, so dass er in der Nähe unserer Eltern sein kann.
    Du
hattest übrigens Recht. Eigentlich habe ich mir geschworen,
nicht mehr über ihn nachzudenken, aber jetzt ist es doch
passiert. Dick hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Nach der Szene,
die ich dir in meinem letzten Brief geschildert habe, hat er die
Stirn besessen, mich um Vergebung zu bitten. Es ist wirklich
unglaublich, wie sehr ich mich selbst belogen habe – und
belügen habe lassen!
    Zuerst
habe ich mich unter der Theke versteckt, weil ich nicht mit ihm reden
wollte. Doch als er gesagt hat, dass er sich entschuldigen will, ist
bei mir irgendwo ein Schalter gekippt worden. Auf einmal kam mir dein
letzter Brief in den Sinn und ich bin unter der Theke hervorgekommen.
    Was
danach passiert ist, kann ich nur schlecht beschreiben. Also, er
sieht mich an, lächelt siegesgewiss. Aber nachdem er merkte,
dass ich ihm nicht wie sonst immer vergeben werde, verrutschte das
Grinsen. Ich glaube, ich habe ihn ziemlich angefahren. (Was mir ein
wenig leid tut, ehrlich gesagt.) Danach ist er allerdings
verschwunden, „wie ein Hund mit zusammengekniffenem Schwanz“
(um mit Brees Worten zu sprechen).
    Es
tut mir leid, dass ich immer weniger Zeit mit dir verbracht habe, als
wir noch kleiner waren. Auch wenn es jetzt zu spät dafür
ist, wollte ich mich bei dir entschuldigen. Damals habe ich, wie
jetzt für alle offensichtlich, die falsche Entscheidung
getroffen.
    Du
warst die ganze Zeit ein guter Freund, immer für einen da, wenn
man dich brauchte. Aber ich war keine gute Freundin und ich fürchte,
ich bin es immer noch nicht. Anstatt dich mit wichtigen Nachrichten
zu versorgen, schreibe ich dir über mein langweiliges,
unwichtiges Kleinstadtleben! Wenn dir das alles auf die Nerven geht
und du nie wieder einen Brief von mir bekommen willst, weil ich nur
über Kleinmädchenkram schreibe, der wohl kaum interessant
sein dürfte, schicke einen Satz dazu in deinem nächsten
Brief, abgemacht?

    Alles
Gute,
    Stace

    Kapitel 8:

    Zwei
Tage später waren wir in Chicago. Noch nie zuvor war ich in so
einer großen Stadt gewesen. Mein Dad seufzte erleichtert, als
wir vor dem Haus, in dem mein zukünftiges Zimmer untergebracht
war, hielten.
    Wir
hatten Glück, dass gerade eine Parklücke frei wurde.
    Der
Großstadtverkehr war so ganz anders als das was wir beide sonst
gewöhnt waren. Selbst Dad, der sonst durch nichts aus der Ruhe
zu bringen war, nicht mal von einem Tornado, freute sich, als er
aussteigen konnte.
    Leah
hatte mir ihre Handynummer gegeben und mir gesagt, dass ich ihr
simsen sollte, wann wir ungefähr da sein würden, damit sie
uns die Wohnung zeigen konnte. Sie schien schon auf uns gewartet zu
haben.
    „ Freut
mich dich kennenzulernen! Ich bin Leah MacIntosh. Hast du viel zu
schleppen? Dann lass mich mal kurz meinen Freund anrufen. Er wollte
sowieso vorbeikommen und dann kann er sich ja auch gleich nützlich
machen, nicht wahr?“, sagte sie super freundlich und zwinkerte
mir zu.
    Dad
ließ sich nichts anmerken, aber ich spürte, dass er
erleichtert schien, mich mit einem Mädchen wie Leah hier allein
zu lassen.
    Nachdem
sie aufgelegt hatte, schlug sie vor, dass wir jeder etwas mit hoch
nehmen könnten, denn der Fahrstuhl wäre defekt und so
würden wir uns gleich einen Weg sparen. Dad schloss das Auto
wieder ab, bevor wir uns auf den Weg machten.
    Ein
Handwerker war gerade damit beschäftigt, den alten Fahrstuhl zu
reparieren, als wir in das Gebäude eintraten. Leah ging voran,
Dad und ich hinter ihr her. Sie erzählte uns alles wissenswerte
über die Hausregeln und Pflichten, die wir als Mieterinnen
hatten.
    Im
sechsten Stock öffnete sie die Tür zu einer kleinen
Wohnung.
    „ Den
Flur herunter und nach links, das ist dein Zimmer. Du

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