Stacee's Soldat (German Edition)
erzogen.
„ Hm,
im großen und ganzen war's das. Also, pünktlich bezahlen,
Dienstplan beachten und das Jahr sollte laufen. Hast du Hunger?“
„ Etwas.“,
gab ich zu.
„ Dann
lass uns was essen! Ich habe noch ein paar Spaghetti von gestern
über.“, meinte sie überschwänglich.
„ Klingt
gut.“, erwiderte ich lächelnd. Ich hätte keine
bessere Mitbewohnerin haben können.
„ Super!
Eli, willst du auch mitessen?“, rief sie in Richtung
Wohnzimmer.
„ Nein,
lieber nicht. In einer Stunde fängt meine Schicht an.“,
antwortete ihr netter Freund.
„ Wie
du meinst.“, erwiderte sie trotzdem gut gelaunt.
„ Nett,
dich kennenzulernen, Stacee. Lass dich nicht von Lees Essen
vergiften!“, riet er mir lachend, bevor er sich von ihr
verabschiedete.
„ Danke,
gleichfalls.“
Er
lachte und verabschiedete sich von Leah.
Der
Kleiderschrank meiner Vorgängerin war jetzt mit meinen Klamotten
gefüllt, die meisten meiner Sachen waren ausgepackt und die
Bücher, die ich schon gekauft oder geschenkt bekommen hatte,
stapelten sich auf dem uralten Schreibtisch, den ich von ihr
ebenfalls übernommen hatte.
Das
Bett war frisch bezogen und eines der kleinen Fenster leicht
geöffnet, um frische Luft hereinzulassen.
Zufrieden
mit den Ereignissen des Tages folgte ich Leah in die Küche. Sie
war genauso wie ich sie mir vorgestellt hatte. Das Zusammenleben mit
ihr würde sich einfacher gestalten, als ich es erwartet hatte,
denn gegen die Regeln, die sie aufgestellt hatte, war von meiner
Seite aus nichts einzuwenden.
Kapitel 9:
„ Also,
erzähl mal ein bisschen was über dich.“, forderte
Leah, als das Essen fertig war. Wir saßen zusammen in der
Küche, die gerade genug Platz für uns zwei und den
Küchentisch bot. Sie hatte ihr blondes Haar hochgesteckt und
lächelte mich erwartungsvoll an.
„ Was
willst du denn wissen?“, erwiderte ich zwischen zwei Bissen
Spaghetti.
„ Was
studierst du?“, fragte sie neugierig.
„ Journalismus.
Aber weißt du vielleicht, wo ich einen Job bekommen könnte?
Bisher hat es nämlich nur Absagen gehagelt.“
„ Klar.
Bei uns im Café suchen die noch jemanden. Wenn du willst, komm
doch einfach morgen mit. Hast du schon deinen Pass für die
Bahn?“
„ Leider
noch nicht. In ein paar Tagen ist erst dieses Treffen, wo wir mit
unseren Studien-Unterlagen den Pass bekommen können. Aber ich
habe schon den Antrag ausgefüllt und den Rest vorbereitet.“,
erklärte ich ihr.
Sie
zuckte mit den Schultern und schob sich eine Gabel voll Nudeln in den
Mund. „Ist nicht so schlimm. Immerhin hast du ihn schon
beantragt. Mein Boss ist ganz in Ordnung, er wird dich fair
beurteilen. Wo kommst du eigentlich genau her?“
„ Aus
einer Kleinstadt in Iowa.“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
Sie lachte herzlich.
„ Davon
gibt es ja so wenige!“, brachte sie schließlich kichernd
hervor.
„ Meine
Eltern leben aber etwas außerhalb, auf einer Farm. Mein Dad
arbeitet als Immobilienmakler und Farmer. Meine Mom hilft ihm und ist
Teilzeit in der Schulbibliothek von unserer Highschool beschäftigt.
Ich habe noch zwei ältere Brüder; der eine studiert
momentan Kommunikationswissenschaften in Kalifornien und der andere
arbeitet in Europa.“
Ihre
Nudeln schmeckten – ehrlich gesagt – nicht besonders gut,
aber immerhin füllten sie meinen Magen und stillten den Hunger.
Außerdem
hatte ich mich in den vergangenen Tagen hauptsächlich von
Fastfood und Limonade ernährt. Ihre Gastfreundschaft wusste ich
zu schätzen.
Leah
sah ihren Teller aufmerksam an. Eine gewisse Traurigkeit schlich sich
in ihre Stimme, als sie sagte: „Ich habe nur einen Bruder,
Josh. Meine Eltern sind unheimlich stolz darauf, dass er zu den
Marines gegangen ist.“
„ Ich
kenne auch jemanden bei den Marines. Sein Kumpel heißt Josh und
der hat eine Schwester namens Leah.“
In
mir keimte ein leiser Verdacht, der langsam zur Gewissheit wurde.
Natürlich! Warum war ich noch nicht früher darauf gekommen?
Die
Wahrscheinlichkeit, dass das passieren würde, war so gering
gewesen, dass ich sie gar nicht in Betracht gezogen hatte. Auch Leah
sah jetzt wieder aufmerksam zu mir.
„ Wirklich?
Wie heißt er?“, wollte sie aufgeregt wissen.
„ Andrew,
Andrew Chevalier.“
„ Andy?
Hey, dann bist du die Stacee! Stacee Alexandersson!
Unglaublich! Wenn mein Bruder erfährt, dass ich mit dir zusammen
wohne, dreht er durch.“, rief Leah, vollkommen aus dem
Häuschen.
„ Warum?“
„ Du
schreibst doch ab und zu
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