Stacee's Soldat (German Edition)
ich eben einen der ersten Briefe vorlesen.
„ Okay, das ist schon ein etwas älterer Brief. Er hat mit Josh darüber gesprochen, dass ich nach Chicago gehe und Josh hat ihn anscheinend mit Tipps überhäuft. Jedenfalls schreibt er das.“, erklärte ich bevor ich anfing zu lesen.
„ 'Am besten du meidest die 'Mag Mile' beim shoppen, denn da könnte es unter Umständen teuer werden und es laufen ohnehin nur Touristen oder Superreiche da herum. Keine Ahnung, ob das stimmt. Aber dafür solltest du unbedingt eine Hafenrundfahrt machen. Auch wenn da Touristen sind. Wenn du eine freie Minute hast oder einfach ein bisschen Ruhe und Entspannung brauchst, kannst du an den Lake Michigan fahren und die Spaziergänger etc. beobachten. Das ist kein Tipp von Josh, sondern einer von seiner Schwester. Ich soll dir sagen, dass du im Sommer große Chancen hast, dort deinen Teint natürlich zu bräunen. Anscheinend kann man da auch schwimmen gehen. Aber ich schätze, du wirst es sowieso mögen, einfach den Leuten von einer Bank aus zuzusehen, nicht wahr?' “
Es blieb eine Weile still, bevor jemand etwas sagte.
„ Wie lange hattet ihr eigentlich keinen Kontakt mehr? Der Junge weiß genau worauf du abfährst.“, meinte Annie in ihrer üblichen Art.
Ich seufzte wieder. „Über ein Jahr.“
„ Und wieso schreibst du jetzt wieder mit ihm?“, fragte Eli, ehrlich interessiert. Lee hatte also dicht gehalten.
„ Das glaubt ihr nie!“, warf sie jetzt ein, ehe ich etwas darauf antworten konnte. Bei der Erinnerung an diese sonderbare Begegnung musste ich unwillkürlich lächeln.
„ Ich habe in einem kleinen Café gearbeitet und er kreuzte eines Tages da auf. Ein paar Minuten später war meine Schicht zu Ende, also haben wir uns unterhalten. Dann hat er mich gefragt, ob es okay wäre, wenn er mir schreibt. Ich habe Ja gesagt – et voilà! – hier sind wir schon am Ende der Geschichte.“
„ Ist das nicht echt romantisch? Diese Geschichte werden sie noch ihren Enkelkindern erzählen!“, meinte Annie mit demselben Lächeln, dass sie sich sonst für das Anhimmeln von Brandon Shaw oder vergleichbaren Personen reservierte.
Leah grinste aber zustimmend: „Das hab ich auch gedacht. Mein Bruder ist mit Andy befreundet, deshalb hab ich schon von Stace gehört.“
Wieder schwiegen wir für eine Weile. Bis Tom sich nachdenklich zu Wort meldete: „Und warum bist du nicht mit ihm zusammen?“
„ Als das ganze anfing war ich mit jemand anderem zusammen.“
„ Nenne das Kind ruhig beim Namen: Dick.“, sagte Lee kichernd.
„ Ist das sein Name oder der Trennungsgrund?“, hakte George grinsend nach, offenbar nicht ganz uninteressiert an dem was Lee sagte.
„ Beides.“, murmelte ich leise, immer noch sauer auf mich selbst.
Lee grinste ebenfalls. „Deshalb will sie auch ihre Ruhe vor Jungs haben. Zumindest im Moment.“
Tja, man würde denken, dass das Herz einem in solchen Situationen gehorcht, oder?
Kapitel 12:
Annie nahm Tom wieder mit nach Hause. (Auch Tom wohnte auf dem Campus.) Eli blieb über Nacht und half dabei abzuwaschen, als die anderen gegangen waren. Lee und er arbeiteten in der Küche, während ich den Müll herausbrachte.
In den folgenden Wochen verliefen die Tage ähnlich wie in dieser. Langsam wurde es Herbst und die Football-Saison begann. Gavin, der Football spielende Kellner aus T.J.'s, hatte uns alle eingeladen, zu den Spielen zu kommen, unterstützt von Annie, die jetzt noch mehr von ihrem Cheerleader-Training beansprucht wurde.
Erst im September bekam ich eine Antwort von Andy. Leah und Bree wetteten inzwischen, dass wir in spätestens einem Jahr zusammen sein würden.
Meine Eltern wollten, dass ich zu Thanksgiving nach Hause kam, aber ich konnte im Café nicht frei bekommen, weil alle genau das gleiche vorhatten. Dafür wurde mir von Mr. Hennings garantiert, dass ich an Weihnachten nach Hause fahren könnte.
Mom freute sich einerseits darauf, mich an Weihnachten zu sehen, aber anderseits hatte sie fest mit mir an Thanksgiving gerechnet. Sie weinte fast am Telefon, als ich ihr sagte, dass es nicht klappen würde.
„ Aber kannst du nicht noch mal mit deinem Chef reden? Das ist das erste Thanksgiving ohne dich!“, kam es weinerlich aus dem Telefonhörer. Ich unterdrückte einen Seufzer. Das war nicht das erste Telefonat, dass wir über dieses Thema führten.
„ Nein, Mom, das würde nichts bringen! Er braucht ein paar Leute hier, denn viele wollen sich noch einmal gemütlich in ein Café
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