Stacee's Soldat (German Edition)
hatten wir uns bereits ziemlich gut im Haushalt aufeinander eingestimmt.
„ Viel Spaß! Und nicht vergessen: du musst die rote Linie zum Café nehmen.“, sagte sie nochmal zu mir, bevor sich unsere Wege trennten. Wir waren beide sehr früh dran.
„ Ja, danke, dir auch! Ich sehe dich dann später dort.“, erwiderte ich ein bisschen nervös.
„ Super!“ Zum Abschied umarmte sie mich und gab mir einen leichten Klaps auf die Schulter.
Ich ging zu meinem ersten Kurs und versuchte mich auf die anstehende Vorlesung zu konzentrieren. Bis die anfing, hatte ich aber noch etwa fünfzehn Minuten Zeit, mir einen Platz zu suchen und vielleicht ein paar Leute kennen lernen.
Neben mir saß eine Brünette, die sympathisch wirkte. Sie lächelte mich an und stellte sich vor, kaum dass ich den Stuhl berührte.
„ Hi, ich bin Annie, gebürtige Chicagoerin. Und du? Woher kommst du?“ So lernte ich Annie kennen.
„ Ich bin Stacee, aus Iowa.“, antwortete ich.
Sie schien dem uralten Klischee zu glauben, dass Iowa ein großer Acker war, auf dem vereinzelt Menschen lebten. Das konnte man unschwer an ihrem Gesicht ablesen. (Und ehrlich gesagt, so falsch war das auch gar nicht...)
„ Iowa? Wow ! Die Umstellung muss echt hart sein.“
„ Ist schon in Ordnung. Wohnst du auf dem Campus?“, winkte ich ab.
„ Ja. Ich hab ein Stipendium als Cheerleader bekommen. Hoffentlich spielen die Jungs diese Saison besser als letzte! Warum hast du dich für Journalismus entschieden?“, fragte sie, jetzt ernsthaft neugierig.
Ich zuckte mit den Schultern und lächelte sie an. Nebenbei ordnete ich meine Schreibutensilien auf dem Pult.
„ Das war immer mein Traumjob.“, erklärte ich. Langsam verschwand meine Nervosität.
„ Echt? Meiner auch!“, rief sie überrascht.
„ Ich liebe es zu schreiben. Und so erlebe ich alles hautnah mit.“
„ Ich will Nachrichtensprecherin werden – oder Auslandskorrespondentin. Aber meine Eltern sind dagegen. Sie haben zu viel Angst, dass mir was passieren konnte.“
„ Hey, ist der Platz noch frei?“, fragte ein braungebrannter Unbekannter. Sein Südstaaten-Akzent war ziemlich stark. Er lächelte aber freundlich und bedankte sich leise, als ich machte ihm ein wenig Platz machte.
„ Ja, klar. Setze dich ruhig. Das ist Annie und ich bin Stacee.“, erwiderte ich genauso freundlich.
„ Freut mich, Tom. Bevor ihr fragt – ja, ich komme aus Texas.“
„ Warum bist du dann hier?“, wollte Annie wissen.
„ Keine andere Uni hatte so viel zu bieten. Arbeitest du nicht in T.J. Hennings's Café Downtown ? Tyler Hennings ist mein Onkel.“
„ Du bist mit dem Boss verwandt?“, entfuhr es mir erstaunt.
„ Ja, er hat viel von dir erzählt. Außerdem helfe ich ihm bei der Buchhaltung.“, erklärte Tom ruhig.
„ Du hast wirklich einen Job bei Tyler Hennings ergattert? Du musst echt gut sein. Der soll eine total harte Nuss sein.“, mischte sich Annie ein.
Anscheinend faszinierte sie das Gespräch mehr und mehr. Aber was sollte ich dazu sagen? Bisher hatte ich mein ganzes Leben lang hart gearbeitet und die letzten zwei Jahre in Brendas Café waren auch nicht immer ohne gewesen.
„ Mm...“, murmelte ich. So viel Aufmerksamkeit war mir unangenehm. Tom lachte über meine zurückhaltende Reaktion.
„ Du hättest gar keine Referenzen mehr vorzeigen brauchen, nachdem er wusste, dass du mit den Marines zu tun hast. Er war selbst einer, deshalb. Aber er hat nur eine harte Schale, darunter ist ein weicher Kern versteckt. Hast du was dagegen, wenn ich mit dir hinfahre? Ich habe keine Ahnung wie ich sonst dahin kommen soll ohne mich zu verlaufen.“, sagte mein neuer Sitznachbar.
„ Klar, wenn du willst.“, murmelte ich, ein bisschen überfordert.
„ Was meint ihr, sollen wir eine kleine Kennlern-Party schmeißen?“, schlug Annie vor.
„ Wann und wo?“, erkundigte sich Tom.
„ Am Wochenende?“
„ Von mir aus, gern. Wahrscheinlich gibt's bei uns sowieso eine Schulanfangsrunde.“, stimmte ich zu.
„ Wo wohnst du denn?“, wollte Annie sofort wissen.
„ In einer WG in...“
Auf einmal fingen ein paar Mädchen leise an zu tuscheln und zu kichern. Ein paar der Jungs seufzten genervt auf. Annie kicherte ebenfalls.
„ Was ist los?“, fragte Tom verwirrt. Ich verstand ebenfalls nicht ganz, was das Getuschel sollte.
Annie sah uns breit grinsend an. „Wir haben Brandon Shaw in unserem bescheidenen Kurs.“, erklärte sie uns stolz.
Doch diese knappe Erklärung war nicht besonders
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