Stacee's Soldat (German Edition)
getan.“, wandte ich ungläubig ein.
„ Doch – du bist anders. Du erfüllst nicht die Vorurteile und Klischees, zumindest nicht alle. Und dass du in einem angesagten Café arbeitest und dich auch ab und zu auf Partys sehen lässt schadet nicht. Außerdem bist du für fast alles offen, weißt aber genau was du erwartest. Ich kann verstehen, warum die Jungs darum betteln von dir bemerkt zu werden.“
„ Sie betteln doch nicht darum!“, widersprach ich Leah. Auch ich konnte leidenschaftlich werden. Sie lachte trocken und schüttelte gleichzeitig ihren Kopf.
„ Und warum meinst du hat Brandon dich mitgenommen? Weil du aussiehst wie eine Vogelscheuche? Wohl kaum. Alle Jungs, na ja bis auf wenige Ausnahmen, denken nicht besonders häufig mit ihrem Kopf. Ist dir das noch nie aufgefallen? Glaubst du George, Dan oder Brandon würden dir so sehr helfen wollen, wenn du nicht eine so liebenswerte und hübsche Person wärst?“
„ Sie haben zu viel Angst vor dir, um es nicht zu tun.“, meinte ich.
„ Nein, das stimmt nicht! Als ob Dan oder George sich etwas von mir sagen lassen! Und Brandon Shaw schon gar nicht.“, Leah fuhr ihre Geschütze hoch.
„ Aber sie respektieren dich...“, warf ich ein.
„ ...und dich! Du hast diesem Dick doch auch deine Meinung von ihm ins Gesicht sagen können. Du hättest auch unter der Theke bleiben können, verstehst du?“, sie seufzte.
In diesem Moment sah sie unglaublich verzweifelt aus. So sehr sie sich auch bemühte, ich verstand nicht genau was sie mir sagen wollte.
Sie beugte sich ernst zu mir vor und legte ihre Hände auf meine Schultern. Lee sah mir fest in die Augen, wie meine Mom, als sie mit mir „das Gespräch“ geführt hatte.
„ Stace, du hättest dich einfach weiter verstecken können, aber du hast dich dagegen entschieden. Fang jetzt nicht wieder damit an.“, sagte sie so ernst wie nie zuvor.
„ Du klingst so ähnlich wie Andy oder Bree. Wahrscheinlich mag ich dich deshalb. Aber manchmal frage ich mich, ob...“, murmelte ich, immer noch nicht aufgebend.
„ Ach, Süße. Du hast noch ein langes und erfülltes Leben vor dir, in dem du die Fehler und Fehlentscheidungen deiner Jugend bereuen kannst. Du musst nicht perfekt sein. Sei einfach du selbst.“
Ich verzog meinen Mund zu so etwas wie einer Grimasse. Leah lehnte sich wieder zurück auf ihren Stuhl.
„ Das sagt sich so leicht. Aber wer bin ich wirklich? Und was ist wenn ich mir nicht gefalle?“, wollte ich jetzt von ihr wissen.
„ Manchmal bist du eine echte Philosophin. Meinst du, wir wären mit dir befreundet wenn uns deine lustige, bescheidene Iowa-Art nicht gefallen würde? Andy, Eli, all deine anderen Freunde, deine Familie und ich lieben dich und deshalb sind wir davon überzeugt, dass du eines Tages die beste Journalistin von und aus ganz Iowa sein wirst. Lass dir von nichts und niemanden einreden, du könntest deine Ziele nicht erreichen. Wir werden geschlossen hinter dir stehen, wenn du uns brauchst.“
„ Danke, Lee.“
„ Fühlst du dich jetzt besser?“, fragte sie.
„ Viel besser.“
„ Super. Dann setze dich endlich wieder hin und frag mich ab, bis das Essen fertig ist!“
Drei Wochen zuvor
Eigentlich hätte ich es besser wissen müssen. An meinem ersten freien Tag, jedenfalls abgesehen von den Hausaufgaben, konnte es einfach kein gutes Wetter geben.
Dabei fing alles so gut an. Die Sonne schien, also beschloss ich eine Runde joggen zu gehen und dann am See ein wenig die Sonne auf mich scheinen zu lassen, damit ich den Rest der Sonnenstrahlen vor dem Winter auffangen konnte.
Nachdem ich ein Bad in dem eiskalten See genommen hatte, was herrlich erfrischend war, holte ich mein Briefpapier aus dem Rucksack. Ich wollte Andy antworten, doch was sollte ich ihm schreiben?
Lieber Andy,
Könntest du Josh bitte ausrichten, dass seine Tipps Gold wert sind? Du hattest übrigens Recht. Der See ist der perfekte Ort zum nachdenken und entspannen.
Heute habe ich frei und als ich mir deinen Brief nochmal durchgelesen hatte, wollte ich diesen Tipp testen.
Plötzlich fing es an zu nieseln. Hastig verstaute ich den angefangenen Brief und meinen Füller in dem Rucksack. Kaum hatte ich das getan, öffnete der Himmel seine Pforten. Ich würde bis auf die Knochen durchnässt sein, bevor ich überhaupt bei der Bahn ankam. Wahrscheinlich würde ich bis ich Zuhause war, mich unterkühlen.
Leise vor mich hin brummend und das Wetter verfluchend lief ich die Straße entlang, auf dem Weg
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