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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Henz
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Verlangen, ihre Berührung zu spüren, überschattete alles rationale Denken und war dabei frei von jeglicher sexueller Komponente. Er wollte Geborgenheit und Behaglichkeit, Wärme … er wollte fühlen. Fühlen. Mit allen Sinnen und mit allen Konsequenzen.
    Jedes Nervenende in seiner Haut schien unter ihren Händen zitternd zu erwachen und ihn mit Elektrizität zu erfüllen. Er spürte, dass er lebte. Er spürte das Blut durch die Adern rauschen und den Atem, der seine Lunge füllte. Alle Müdigkeit war vorbei. Kraft und Vitalität flossen in ihn und beflügelte seine Gedanken.
    Er wollte mehr davon. Ehe er wusste, was er tat, hatte er sein Hemd über den Kopf gezogen und wartete ungeduldig darauf, dass sie fortfuhr, ihn zu streicheln. Als nichts geschah, sah er über seine Schulter.
    Sie war aufgestanden und einen Schritt zurückgetreten. Wieder lag ihr Gesicht im Schatten. Hatte er sie verschreckt? Beleidigt? In einer hilflosen und zugleich flehenden Geste streckte er die Hand aus. Die Stille lastete im Raum.
    Schließlich trat sie auf ihn zu und kniete sich vor ihm nieder. Langsam ließ sie ihre Finger über seine Arme zu den Schultern wandern. Ihre Blicke folgten der Bewegung und erreichten sein Gesicht. In ihren Augen spiegelte sich eine Sehnsucht, die ihm den Atem nahm.
    Unbewusst hob er die Hand und legte sie an ihre Wange. „Tessa“, flüsterte er unhörbar.
    Sie drehte den Kopf und hauchte einen Kuss auf seine Handfläche. Dann sah sie ihn wieder an und berührte damit auch jenen Teil seiner Seele, den er längst vergessen hatte.
    Er zog sie näher, noch immer zögernd, noch immer unsicher. Aber sie nahm ihm die Entscheidung ab, denn sie beugte sich vor und streifte mit den Lippen seinen Mund. Einmal, ein zweites Mal und beim dritten Mal hielt er sie fest und erwiderte den Kuss.
    Himmel und Hölle brachen gleichzeitig über ihn herein. Ein Inferno an Farben explodierte in seinem Kopf, ließ ihn vergessen, wer er war, wo er war und was passiert war. Es gab nur mehr Feuer, das ihn versengte und von dem er nicht genug bekommen konnte.
    Er hielt sie eng an sich gepresst, während er ihren Mund erforschte, roh und ohne die geringste Raffinesse.
    Als er endlich den Kopf hob, hämmerte sein Herz in wildem Stakkato. Ihre Augen waren dunkel und ihre Lippen feucht. Der erotische Aspekt des Geschehenen überfiel ihn mit voller Wucht. Ebenso wie das Bewusstsein, dass er sie in diesem Moment so sehr begehrte wie keine andere Frau vorher.
    Wie keine andere Frau vorher
    Die Worte forderten eine Korrektur, die er nicht geben konnte. Ehe ihm diese Tatsache bewusst wurde, hatte sie die Knöpfe ihres Gewandes geöffnet und schob den Ausschnitt über ihre Schultern nach unten.
    Gebannt betrachtete er ihre weiße Haut, die kleinen festen Brüste und die rosigen Brustwarzen, die sich steil aufgerichtet hatten. Instinktiv beugte er sich vor und schloss den Mund darum.
    Ihre Finger gruben sich in seine Schultern und ein erstickter Laut übertönte das Rauschen in seinen Ohren. Sie drängte sich noch enger an ihn, und er fuhr fort, ihre harte Brustwarze weiter mit der Zunge zu reizen.
    Völlig erhitzt ließ er sie schließlich los, stand auf und zog sie mit sich hoch. Das Gewand glitt an ihrem Körper hinunter und bauschte sich zu ihren Füßen wie eine Wolke. Er nahm sie wieder in die Arme und genoss das unbeschreibliche Gefühl, ihre nackte Haut an seiner zu spüren. Sie legte den Kopf zurück und sah ihn mit vor Leidenschaft verschleierten Augen an. „Halt mich fest, Serre, lass mich bei dir sein.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein rauer Hauch, der seine Lippen streifte.
    Er nickte, unfähig seine eigenen Gefühle in Worte zu fassen und streichelte ihren Rücken. Ihre Brüste pressten sich an ihn und ihr Becken rieb sich an seinem Unterleib, der seine Erregung deutlich verriet. Sie schob die Hände zwischen ihre Körper und löste das Band seiner Hose. Einen Augenblick später fiel sie zu Boden.
    Obwohl sein Verstand in diesem Moment nicht willig war zu kooperieren, versuchte er ihn zur Mitarbeit zu bewegen. Er wollte nicht wieder den Schwarzen Peter zugeschoben bekommen, wenn er die für ihn eindeutigen Signale falsch interpretierte. Sein Bart strich knisternd über ihre Wange, als er ihr ins Ohr flüsterte: „Ich will dich, aber wenn du irgendwelche Zweifel hast, wäre jetzt der geeignete Moment, sie mir mitzuteilen.“
    Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und sah ihm tief in die Augen. „Ich habe keine Zweifel, ganz

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