Stachel der Erinnerung
Wangen. Sie schüttelte
den Kopf. »Ja ... nein ... ich bin nicht sicher. Matthew ... es ist so
wundervoll.«
Er lachte
und küßte sie zärtlich, rollte sich von ihr herunter und zog sie in seine Arme.
»Du hast recht, mein Liebling, es ist wundervoll.« Mit dem Finger fuhr er über
ihre Nase. »Offensichtlich habe ich keine sehr gute Arbeit geleistet, als ich
dich zum ersten Mal verführt habe.«
Ihr Magen
zog sich zusammen, und ein Anflug von Furcht stieg in ihr auf. »Was ... was meinst
du damit?«
»Ich meine,
meine bezaubernde Gräfin, daß du noch Jungfrau warst.«
Lange
schwieg Jessie, sie war unsicher und wußte nicht, wie sie reagieren sollte.
»Ich nehme an, ich hätte das wissen müssen. Wenn ich ...
Matt
runzelte die Stirn. »Wenn du was, Jess?« Er stützte sich auf der Seite ab,
damit er sie ansehen konnte. Sein Gesicht wurde unvermittelt ernst. »Wenn du
gewußt hättest, daß du noch Jungfrau warst, wärst du dann zurück zu deinem
Herzog gegangen?« Er setzte sich auf, nackt und herrlich anzusehen. »Hör mir
zu, du kleine Hexe. Milton ist für alle Zeiten aus deinem Leben verschwunden –
ich bin jetzt dein Ehemann. Vielleicht wäre dir das anders lieber gewesen, aber
dafür ist es jetzt zu spät.«
»Das habe
ich nicht gemeint. Ich dachte nur ...«
»Mir ist es
gleichgültig, was du gemeint hast. Es ist nicht länger wichtig. Du bist jetzt
meine Frau – du gehörst mir. Und ich habe die Absicht, dafür zu sorgen, daß das
so bleibt.« Mit diesen Worten zog er sie wieder in seine Arme und küßte sie.
Es war nicht der sanfte, liebevolle Kuß eines Geliebten, sondern ein
fordernder, besitzergreifender Kuß, der ihr sagte, daß sie zu ihm gehörte.
Jessie genoß dieses wunderbare Gefühl. Und als er sie noch einmal nahm und mit
tiefen, harten Stößen in sie eindrang, hob Jessie ihm willig ihren Körper
entgegen.
Gemeinsam
erreichten sie erneut den wirbelnden, gleißenden Höhepunkt ihrer Lust.
15
Matthew wachte noch vor der Morgendämmerung
auf. Unter dem Baldachin seines großen Himmelbetts lag Jessie schlafend neben
ihm. Das zerknüllte Laken hatte sie um sich gewickelt, eine rosige Brustspitze
lugte darunter hervor und einer ihrer schlanken Füße. Es genügte, ihren Körper
unter dem dünnen Laken zu betrachten, und Matt fühlte sofort Erregung in sich
aufsteigen. Er wollte sie noch einmal nehmen, und das würde er auch, ehe er
aufstand. Schließlich hatte er mit seinem Namen und seinem Reichtum für das
Recht bezahlt, ihren Körper besitzen zu können. Doch das dringende Verlangen,
das er ihr gegenüber fühlte, behagte ihm nicht.
Es störte
ihn, wenn er daran dachte, was er getan hatte, sie davon abzuhalten, Milton zu
heiraten. Es bereitete ihm Sorgen, daß er so selmsüchtig auf sie reagierte,
etwas, das er ganz und gar nicht beabsichtigt hatte.
Eine Frau
zu lieben war in seiner Lebensplanung nicht vorgesehen. Er wußte nur zu gut,
welchen Kummer das nach sich ziehen konnte. Die Trauer seines Vaters war
Beweis genug: Mehr als zwanzig Jahre hatte er um seine geliebte Ehefrau
getrauert. Seine Stiefmutter hatte sehr darunter gelitten. Sie hatte den
Marquis von Herzen geliebt, doch er hatte ihre Liebe niemals erwidert. Er war
nie in der Lage gewesen, die Frau zu vergessen, die die Frau seines Herzens
gewesen war. Am Ende war die Stiefmutter als bittere, vereinsamte Frau
gestorben, die die Männer verachtet und ihre Ehe bedauert hatte.
Matthew
betrachtete Jessie, die so friedlich neben ihm schlief. Sie war seine Frau.
Eines Tages würde sie ihm einen Sohn schenken, den nächsten Erben von Belmore.
Er würde für sie sorgen, wie sein Vater es sich gewünscht hatte, und er würde
sie im Bett befriedigen. Er würde ihre femininen Launen ertragen, so gut er
konnte, und versuchen, ihr ein guter Ehemann zu sein. Abgesehen davon
beabsichtigte er, Abstand von ihr zu halten, seine Gefühle wieder unter
Kontrolle zu bringen, etwas, womit er sich gut auskannte. Eine kurze Zeit hatte
Jessie Fox ihn fast überwältigt, doch das war jetzt vorüber. Er besaß sie und
würde nun einen neuen Anfang machen.
Matthew
griff nach ihr, strich ihr eine seidige blonde Haarsträhne hinter das Ohr und
beugte sich dann vor, um ihr Ohr zu küssen. Jessie schmiegte sich im Schlaf an
ihn. Dabei verrutschte die Decke, und eine ihrer Brüste bot sich ihm dar. Sofort
reagierte Matthews Körper. Sie war seine Frau, und er hatte die Absicht, sich
an ihr zu erfreuen. Die Empfindung war noch wesentlich verlockender,
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