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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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seit er
seinen nüchternen Entschluß gefaßt hatte.
    Begierig
beugte Matthew den Kopf und nahm die rosige Spitze in seinen heißen Mund.
    Die
erste Woche ihrer
Ehe löste die zweite ab. Obwohl Jessie gehofft hatte, daß sie beide viel Zeit
miteinander verbringen würden, sah sie Matthew nur sehr selten. Normalerweise
stand er schon vor dem Morgengrauen auf und ritt auf die Felder. Zurück kam er
erst, wenn es schon beinahe dunkel war. Er hatte immer schon so hart
gearbeitet, das wußte sie. Und eigentlich konnte sie nicht von ihm erwarten,
daß er sich änderte, nur weil er verheiratet war. Doch sie konnte sich des
Gefühls nicht erwehren, daß er absichtlich Abstand von ihr hielt, daß er sie
nicht an sich heranlassen wollte.
    Sie
versuchte sich einzureden, daß seine abweisende Haltung sich wieder lockerte.
Er war sich eventuell seiner Gefühle ihr gegenüber nicht sicher, oder er
glaubte nicht an ihre Gefühle. Was auch immer der Grund dafür war, die einzige
Zeit, so schien es, wo sie entspannt miteinander umgehen konnten, waren die
Stunden, in denen sie gemeinsam im Bett lagen. Dort war er sehr liebevoll,
fröhlich und absolut nicht prüde.
    Manchmal
wünschte Jessie sich, sie brauchten ihre Privatgemächer niemals zu verlassen.
    Offensichtlich
war Matthew da anderer Meinung. Pünktlich am frühen Morgen ritt er auch heute
los – zu einer Besprechung mit James Bartlett, um mit ihm darüber zu
diskutieren, wie die Ernteerträge
gesteigert werden konnten. Jessie hatte ihm einen Korb mit frischgebackenem
Brot für Anne und das Baby mitgegeben. Als dann die Sonne aufgegangen war,
machte sie sich auf zu ihrer kleinen Behelfsschule.
    Es war
später Nachmittag, die Kinder waren alle schon gegangen, als Jessie die
Schritte ihres Mannes hörte. Sie saß an ihrem Pult und arbeitete an dem Text
für den Unterricht des nächsten Tages, als er den Raum mit festen Schritten
betrat. Erst vor ihrem Pult blieb er stehen.
    »Hier also
hat du dich versteckt.« Er sah angespannt aus, und Jessie fragte sich, woran er
wohl dachte.
    »Guten Tag,
Mylord.«
    »Ja ... es
ist ein sehr guter Tag.« Sein Blick huschte über ihr Gesicht. Irgend etwas lag
in seinen Augen, der Anflug eines Gefühls, das sie nicht deuten konnte.
    »War deine
Besprechung mit James Bartlett erfolgreich?« fragte sie und zupfte nervös ein
Stäubchen von ihrem Kleid.
    »Sehr
sogar.« Seine Stimme klang barsch. »Er hat mir aufgetragen, mich in seinem
Namen bei dir zu bedanken, weil du Anne geholfen hast, als sie Schwierigkeiten
hatte, das Baby zu bekommen.«
    Jessie
wurde über und über rot. Lieber Himmel, kein Wunder, daß er sich aufgeregt
hatte. Eine junge, unverheiratete Frau half nicht bei der Geburt eines Babys –
sie hatte gehofft, er würde nie davon erfahren. »Ja ... na ja, sie braucht sich
dafür nicht bei mir zu bedanken. Ich war froh, daß ich ihr helfen konnte.«
    »Das bin
ich auch«, antwortete er leise und überraschte sie mit diesen Worten.
    »Bist du
das wirklich?«
    »Ja.« Er
kam um das Pult herum und nahm ihre Hand. »Und es tut mir schrecklich leid.«
    »Es tut dir
leid? Was tut dir leid?«
    »Die Art,
wie ich dich an diesem Tag behandelt habe, Jess. Und die schrecklichen Dinge,
die ich damals gesagt habe.« Er küßte ihre Hand. In diesem Augenblick ließ er
alle Vorsicht außer acht, so wie sie es sich die ganze Woche über gewünscht
hatte. Er sah sie schuldbewußt an. »Wenn mein Vater das gewußt hätte, wäre er
mit der Pferdepeitsche auf mich losgegangen.«
    Jessie
wurde ganz warm ums Herz, und plötzlich erwachte neue Hoffnung in ihr. »Damals
wollte ich, daß du mich als Lady sehen solltest. Ich hatte den Abend schon seit
Wochen geplant. Und dann habe ich alles verpatzt, als ich vor deinen Augen in
die Pfütze fiel.«
    Er hob ihre
Hand und küßte sie noch einmal. »Du hattest einen sehr guten Grund für deinen
eiligen Ritt. Ich wünschte nur, du hättest mir davon erzählt.«
    Sie starrte
in seine blauen Augen. »Ich habe befürchtet, daß du schockiert sein würdest.«
    Er griente,
und kleine Fältchen kräuselten sich um seine Augenwinkel. »Das war ich auch
... ein bißchen zumindest. Aber das war wahrscheinlich genau das, was mich an
dir so fasziniert hat.« Jessie lachte, als Matt sie in seine Arme zog. Er
senkte den Kopf und küßte sie, es war ein sanfter, warmer, suchender Kuß, der
ihre Knie zu Pudding werden ließ.
    »Einmal
habe ich mir vorgestellt, dich hier an dieser Stelle zu lieben«, flüsterte er
mit rauher

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