Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stachelzart

Stachelzart

Titel: Stachelzart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Wollesen
Vom Netzwerk:
ein und setzten uns auf unsere reservierten Plätze. Auf dem Weg vom Hotelzimmer ins Restaurant hatte Kay mir eröffnet, dass er schon morgen eine Filmbesprechung hätte. Die Sache mit Svea müsste geklärt werden und er musste sich außerdem mit seinem Regisseur treffen und die weiteren Schritte klären.
    „Es tut mir leid, dass uns die Realität so schnell einholt, aber hierbei geht es um richtig viel Geld. Wenn der Film floppt, muss ich das den Investoren erklären. Immerhin bin ich nicht nur Hauptdarsteller sondern auch der Produzent des Films!“
    Ich nickte, aber ich hatte dabei einen dicken Kloß im Hals. Der einfache, lustige und anziehende Kay war dem prominenten Schauspieler und Geschäftsmann Kay gewichen. In dieser Rolle gefiel Kay mir nicht wirklich, ich hatte den einfachen Kay mit seinen sexistischen Sprüchen doch lieber gemocht, als das Exemplar, das gerade mit mir an einem Tisch saß.
    „An was denkst du gerade?“, fragte Kay und blickte mich forschend an.
    „Dass es mir auf Sams Hütte besser gefallen hat!“
    „Mir auch,  aber in zwei Wochen ist der Film im Kasten. Dann habe ich erst einmal frei und wir machen Berlin unsicher, ja?“
     
    Vera erschien frisch gestylt und sichtlich erholt an unserem Tisch und wir beendeten unser Gespräch.
    „Na, habt ihr euch gut amüsiert?“, fragte sie und zwinkerte uns zu. „Mir geht es auf jeden Fall blendend. Der Wellnessbereich in diesem Hotel ist wirklich erstklassig. Die haben aus mir wieder einen richtigen Menschen gemacht. Da solltest du auch mal hingehen, Anna!“
    Ich zuckte mit den Schultern. Vera war so gut drauf, dass sie gar nicht merkte, dass Kay und ich kaum etwas sagten. Vera war eben Vera und die interessierte sich eigentlich auch nur für Vera. Heute Abend war es allerdings gut, dass sie die Unterhaltung fast alleine führte, denn ich war nicht in Redestimmung. Mein Appetit kehrte nicht zurück und ich stocherte lustlos in dem liebevoll angerichteten Essen herum. Auch Kay war sehr schweigsam.
    Als wir nach dem Essen und einem Absacker an der Bar wieder zurück auf unserem Zimmer waren, sprach ich schließlich die Worte aus, die mir schon die ganze Zeit auf der Seele brannten.
    „Wie soll es denn jetzt weitergehen?“
    „Was meinst du?“, wollte Kay wissen.
    Mann, manchmal waren Männer echt total verpeilt!
    Jede Frau hätte vermutlich sofort gewusst, was ich meinte. Meine Theorie dazu war, dass die Männer sehr wohl verstanden, was wir meinten, sich aber ganz gerne auch mal dumm stellten. Frei nach dem Motto: Wenn ich so tue, als ob ich sie nicht verstehe, wechselt sie vielleicht das Thema.
    Aber das funktionierte nicht.
    Niemals!
    Auch in unserem Fall nicht.
    „Ich meine, wie es mit uns beiden weitergehen soll?“, wiederholte ich also langsam und verständlich meine Frage.
    Kay machte ein erstauntes Gesicht. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich ganz viel Zeit mit dir verbringen möchte. Nur noch ein paar Tage, dann komme ich zurück nach Berlin und dann wirst du mich vorerst nicht mehr los!“ Er begann ganz langsam meinen Hals zu küssen und wanderte dabei bis zu meinem Dekolleté hinunter. „Fürs Erste wüsste ich, wie es weitergehen soll“, grinste er.
    Das war so gemein.
    Eigentlich hatte ich im Moment überhaupt keine Lust auf körperliche Zuwendung, aber mein Körper gehorchte mir nicht.
    Er war Kay hilflos ausgeliefert. Wenn er doch nur nicht so gut riechen würde!
    Nun gut, dann würden wir unseren vorerst letzten gemeinsamen Abend eben genießen und nicht über die Zukunft philosophieren.
     
     
     
     
     
     
     
     

Neuntes Kapitel
     
    Donnerstag, 10. Oktober
     

     
     
    Etwas kitzelte an meinen Bauchnabel. Ich schlug mit der Hand danach und drehte mich auf die Seite.
    „Aua, verdammt!“, ertönte es plötzlich neben mir.
    Ich öffnete die Augen. Neben mir im Bett saß Kay und rieb sich die Nase. „Ich wusste ja, dass du ein wildes Persönchen bist, aber dass du selbst im Schlaf zuschlägst, hätte ich nicht gedacht“, näselte er.
    „Oh, tut mir leid! Ich wollte dir nicht wehtun. Ich bin es nur nicht gewohnt, dass mich jemand im Schlaf anfasst!“, verteidigte ich mich.
    „Dafür wirst du dich wohl entschuldigen müssen“, meinte Kay und blitzte mich mit seinen blauen Augen an. „Halt still!“
    Er fing an, meine Zehen zu küssen und wanderte dann ganz langsam weiter nach oben. Ich stöhnte wohlig.
    Wie schön das Leben doch war! Ich lag mit einem der bestaussehendsten Schauspieler Deutschlands in

Weitere Kostenlose Bücher