Stachelzart
einem himmlisch weichen Bett in einem tollen Luxushotel und wurde verwöhnt wie eine Prinzessin. Nur schade, dass dieser Zustand nicht für immer andauern würde. Wir hatten nur noch wenige Stunden, dann würden sich unsere Wege vorerst trennen. Und was würde dann aus uns werden?
Ich beschloss darüber später nachzudenken und mich nun auf die Gegenwart zu konzentrieren und noch einmal richtig tollen Sex mit Kay zu haben.
Leider verging die Zeit wie im Fluge und eine Stunde später standen Vera, Kay und ich mit unseren gepackten Taschen in der Lobby des Hotels und checkten aus. Kay hatte noch eine halbe Stunde Zeit, dann würde er sich mit seinem Regisseur treffen und dann anschließend mit dieser Svea. Der Gedanke, dass Kay mit seiner Ex -Freundin Kaffee trank, gefiel mir überhaupt nicht, aber dagegen konnte ich wohl nichts tun. Job war eben Job.
Während Kay und Vera die Zimmer bezahlten, wanderte ich durch die Lobby und warf dabei einen Blick nach draußen.
Was war denn da los?
Vor dem Eingang des Hotels hatte sich eine kleine Menschentraube gebildet. Vielleicht ist das eine Reisegruppe, die gerade mit dem Bus angekommen ist , überlegte ich. Doch ich konnte keinen Reisebus entdecken. Dann sind das bestimmt Touristen, die sich vor dem Eingang treffen, um einen Ausflug zu machen , dachte ich und gesellte mich wieder zu Kay und Vera. Vera hatte bereits dem Wagenmeister Bescheid gegeben, dass wir abzureisen wünschten und er den Mercedes vorfahren könne.
Kay legte seinen Arm um meine Schultern. „Ich bringe euch noch raus!“, meinte er.
Wir näherten uns dem Hotelausgang. Die kleine Menschenansammlung draußen wurde unruhig. Plötzlich schwang die Drehtür auf und zwei Dutzend Menschen, bewaffnet mit Kameras und Mikrofonen stürmten die Lobby. Bevor ich auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, wurden wir umringt.
„Was zum Teufel ...“, entfuhr es mir. Weiter kam ich nicht.
„Herr König, Herr König, stimmt es, dass sie gerade ein Bergunglück überlebt haben?“, „Herr König, haben Sie dabei Verletzungen erlitten?“, „Herr König, was sagt Ihre Verlobte Frau Fergusson dazu?“, „Herr König, wie fühlen Sie sich, als Überlebender eines solchen Dramas?“, „Herr König, wer sind die beiden Damen?“ , prasselten die Fragen auf Kay ein. Die Leute, die keine Fragen stellten, knipsten Fotos. Klick, klick, klick.
Ich fing vor lauter Panik an zu schwitzen und bekam hektische rote Flecken auf meinem Dekolleté.
Verflucht!
Warum hatte ich vorhin nicht gemerkt, dass die Menschentraube draußen allesamt Presseleute waren?
Im Gegensatz zu mir, reagierte Kay ziemlich gelassen und antwortete ganz der Medien-Profi: „Meine lieben Damen und Herren von der Presse, ich gebe Ihnen gleich gerne Antworten auf Ihre Fragen, aber lassen Sie mich doch bitte zuerst die beiden Damen verabschieden!“
Er schob mich an der Menge vorbei nach draußen. Es war ganz offensichtlich, dass er mich aus der Schusslinie bringen wollte. Ich fragte mich nur, ob er mich beschützen oder seine Affäre mit mir geheim halten wollte. Die Presseleute schienen sein Argument zu schlucken und ließen uns ungehindert durch. Wahrscheinlich wäre Kays Plan auch aufgegangen, hätte Vera ihm nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ihr passte es gar nicht in den Kram, dass sie keine Aufmerksamkeit bekam.
„Alle mal herhören“, rief sie laut. „Ich gebe jetzt ein Exklusivinterview!“
Die Journalisten musterten sie erstaunt.
„Meine Tochter Anna und ich waren ebenfalls Gefangene des Berges. Herr König war mit uns in einer einsamen Hütte eingesperrt. Wir können von Glück reden, dass wir den Erdrutsch überlebt haben.“
„Wer sind Sie denn?“, fragte einer der Presseleute. Vera hatte nun die volle Aufmerksamkeit der ganzen Meute.
Kay wollte Vera ins Wort fallen, aber sie ließ sich nicht stoppen. „Mein Name ist Vera Schneider. Ich bin Immobilienmaklerin. Und das da ist meine Tochter Anna, sie ist die Autorin von Zuckersüß und die neue Freundin von Kay König!“
AAAAAAHHHHHHH!!!!!
War das gerade wirklich passiert? War Vera etwa übergeschnappt?
Um mich herum klickten die Kameras.
„ Sind Sie wirklich die neue Freundin von Herrn König?“, „Was sagt denn Frau Fergusson dazu?“ ….
Hatte der Fokus der Journalisten zuvor noch auf Kay gelegen, konzentrierten sie sich nun voll auf mich. Ich spürte, wie mir die Röte in die Wangen schoss.
Oh nein, bitte nicht jetzt!, beschwor ich mein
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