Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
Vom Netzwerk:
haben Besuch, Gloria«, sagte die Pflegerin.
    »Für Sie immer noch Mrs Peck«, erwiderte die alte Dame. Es war einer ihrer besseren Tage.
    Sky wusste nicht so recht, was er von dieser Sache halten sollte. Seine Großmutter mütterlicherseits hatte zu seinem Leben gehört, solange er zurückdenken konnte. Aber diese winzige schwarze Frau schien noch weniger mit ihm gemein zu haben als der alternde Rock-Sänger selbst. Er wäre froh gewesen, wenn Loretta sie auf der Fahrt begleitet hätte, aber in dem Sportwagen hatten nur zwei Platz und sie war daheim geblieben, um sich mit Rosalind zu unterhalten.
    Also war er mit dem Mann, den er noch nicht als Vater akzeptieren konnte, auf engem Raum zusammengepfercht gewesen. Er nahm an, dass es Warrior wohl genauso unangenehm gewesen sein musste. Aber Sky hatte nicht vor ihm die Sache leichter zu machen.
    »Diesen Brief habe ich wirklich nie bekommen, glaub mir«, sagte sein Vater, sobald sie auf dem Weg nach Süden waren.
    »Das glaub ich dir schon«, sagte Sky. »Es geht in Ordnung.«
    »Deine Mutter schickt die Briefe immer über meinen Agenten Gus«, fuhr Warrior fort. »Und ihre Briefe habe ich immer bekommen – die mit den Fotos. Immer zur gleichen Zeit, einmal pro Jahr.«
    »Ich wusste nicht, dass sie das tut«, sagte Sky.
    »Du hasst mich wahrscheinlich, was?«, sagte Warrior nach langem Schweigen.
    »Nein.« Sky musste daran denken, wie sich die Nucci den Chimici gegenüber verhielten. »Hassen tu ich dich nicht. Ich kenn dich einfach nicht. Ich hab das Gefühl, dass du nichts mit mir zu tun hast.« Warrior zuckte leicht zusammen.
    »Verständlich. Aber es gibt doch eine Verbindung. Du weißt schon, Blut ist dicker als Wasser, wie es so heißt.«
    »Ist es das?«, fragte Sky. »Ich glaube kaum, dass wir etwas gemein haben au
    ßer der DNA. Vielleicht sehe ich ja wie du aus, aber in Wirklichkeit bin ich eher wie Rosalind.«
    »Nur, weil du immer mit ihr zusammen warst«, sagte sein Vater.
    Sky schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht.«
    »Na gut, dann muss ich mich wohl mit der DN-Dingsbums begnügen«, sagte Warrior. »Das wäre ganz nützlich, falls du jemals eine Niere oder eine Knochenmarkstransplantation brauchst«, entgegnete Sky. Eigentlich hatte er sarkastisch klingen wollen, doch noch während er das sagte, musste er an die zahlreichen Episoden von Emergency Room denken, die er mit Rosalind gesehen hatte, und musste lächeln. »Willst du mich verarschen?« Sein Vater warf ihm einen Seitenblick zu. »Mit meinen Nieren ist alles in Ordnung.« Doch er wurde ein bisschen entspannter. »Könnte sein, dass ich eines Tages ’ne Leber brauche – hab gesoffen wie ein Loch, bevor Loretta das Regiment übernommen hat.«
    »Sie ist nett«, sagte Sky ehrlich. »Stimmt, ein wahrer Diamant«, bestätigte Warrior. Sky machte den nächsten Versuch. »Flottes Auto hast du auch.«
    »Willst du mal fahren?«, fragte sein Vater. »Hast du den Lappen schon?«

    »Nur einen vorläufigen«, sagte Sky. »Bin doch gerade mal siebzehn.«
    »Klar. Ist anders drüben in Amerika. In manchen Staaten können die Kids schon mit fünfzehn fahren. Kannst ja mal auf dem Gelände von der Seniorenanlage ’ne Runde drehen, wenn wir von deiner Oma kommen – okay?«
    Sky wusste nicht, wie er sich zu diesem Besuch hatte überreden lassen können.
    Warrior hatte ihn gefragt, ob er bereit sei, seine alte Mutter in dem Heim in Surrey mit ihm zu besuchen, und Sky hatte irgendwie das seltsame Gefühl gehabt, dass sein Vater jemanden als eine Art von Puffer dabeihaben wollte. Er hatte berichtet, dass die alte Dame manchmal etwas verwirrt sei.
    Sie schien fit wie ein Turnschuh, als Sky ins Zimmer trat, und ihre Blicke schossen zwischen ihnen beiden hin und her. »Hallo, Mum«, sagte Warrior und beugte sich hinunter, um ihr einen Kuss zu geben. Sie hatten unterwegs angehalten, um Blumen zu kaufen, und jetzt überreichte er ihr einen riesigen Strauß Gewächshausrosen.
    »Na, Mrs Peck – ist das nicht reizend?«, sagte die Pflegerin und nahm die Blumen mit. »Sag hallo zu deiner Oma, Sky«, sagte Warrior. Sky fand, dass er dieser völlig Fremden keinen Kuss geben konnte. Er hielt ihr die Hand hin. Ein verwirrter Ausdruck huschte über das Gesicht der alten Frau. »Ist das Kevins Junge?«, fragte sie ihren Sohn. »Nein, Mum«, erwiderte Warrior. »Das ist mein Sohn Sky. Du kennst ihn noch nicht. Ich hab ihn auch erst heute kennen gelernt. Er lebt bei seiner Mutter.«
    »Noch eine?«, sagte Skys

Weitere Kostenlose Bücher