Stadt der Blumen strava3
umhin, ihre Freude zu zeigen; sie liebte Tiere.
»Ihr könnt sie streicheln, Euer Gnaden«, sagte der Diener. »Sie sind ganz zahm.«
Arianna strich über das herrliche Fell und bewunderte ihre großen bernsteinfarbenen Augen, die schwarz umrandet waren wie die Augen der besonders modebewussten Damen aus Giglia. Ihre eigenen Augen leuchteten und der Herzog war erfreut.
»Sind sie tatsächlich für mich?«, fragte Arianna wie ein kleines Mädchen.
»Ein weiterer Beweis für die Wertschätzung Giglias«, sagte der Großherzog.
»Und ein Zeichen für die engere Freundschaft, die sich hoffentlich zwischen unseren beiden Städten entwickeln wird.«
Arianna war so gefangen von den prächtigen Katzen, dass sie nicht darauf achtete, in welche Richtung sich diese Begegnung entwickelte. Niccolò begann schon eifersüchtig auf die Liebkosungen zu werden, die sie den Tieren zukommen ließ, und wies seinen Diener an, sie wieder fortzubringen.
»Ihr habt meine Bekanntmachung nach dem Mahl ja vernommen«, sagte er und zeigte keine Regung, sich wieder dem Tanz anzuschließen.
»In der Tat«, sagte Arianna.
»Und habt Ihr meine Krone gesehen?«
Arianna bemerkte, dass die Krone mit ihrem Samtkissen auf einem kleinen Tisch in dem Gemach zur Schau gestellt wurde. Niccolò schnippte mit den Fingern und ein anderer Diener brachte eine zweite Krone herein. Sie war kleiner und zierlicher, glitzerte aber ebenso vor Juwelen.
»Könnt Ihr erraten, für wen sie ist?«, fragte der Herzog.
Arianna schwieg.
»Ich habe sie für meine Granduchessa machen lassen«, sagte Niccolò und nahm dem Diener die zierliche Silberkrone ab. »Ich würde gerne sehen, ob sie Euren Gnaden passt.«
Arianna wehrte ab. »Ich könnte sie nicht tragen«, sagte sie, dann fügte sie schnell hinzu: »Übrigens weiß ich gar nicht recht, Hoheit, wie ich Euch unter dem neuen Titel anreden muss.«
»Niccolò ist mein Name«, sagte er und nahm ihr ihre kleine Tiara mit Diamanten aus dem Haar, um ihr die Krone aufzusetzen. »Na also! Sie passt genau, würde ich sagen. Sie steht Euch ausgezeichnet, meine liebe – Arianna, wie ich Euch gerne nennen würde. Würdet Ihr mir nicht die Ehre erweisen und sie immer tragen, indem Ihr meine Granduchessa werdet?«
Nun ist es passiert, dachte Arianna, und es kommt mir wie einer dieser Träume vor, in denen man zu laufen versucht, aber die Beine lassen sich nicht bewegen und alles wird ganz langsam. In dem Augenblick ging eine Reihe von Feuerwerkskörpern los und über dem Hof zerbarsten violette, grüne und goldene Sterne, die so laut waren, dass sie nicht antworten konnte. Nicht so schön wie das Feuerwerk meines Vaters, dachte Arianna, aber es kommt genau im rechten Moment.
Niccolò sah verärgert aus. Arianna nahm die Krone ab und setzte ihre Tiara wieder auf. »Lasst uns doch wieder in den Hof gehen, um das Feuerwerk anzusehen«, sagte sie so gefasst sie konnte.
»Ihr müsst auch nicht sofort antworten.« Niccolò sprach mit lauterer Stimme gegen die Raketen an. »Ihr könnt mir morgen Bescheid geben, nach den Hochzeiten. Ich würde es abends gerne bekannt geben. Beziehungsweise, Ihr müsst mir gar nichts sagen. Tragt einfach das Kleid, das ich Euch geschickt habe, und ich werde wissen, dass Eure Antwort positiv ist.«
Im Augenblick hatte Arianna nichts anderes im Sinn als zu entkommen. »Ja«, sagte sie, »das wäre eine akzeptable Lösung.«
Dann eilte sie aus dem Gemach und ließ Niccolò, in die Betrachtung seiner Kronen versunken, zurück. Unter der Menge, deren nach oben gewandte Gesichter von dem Feuerwerk erleuchtet waren, befand sich auch Rodolfo und Arianna rannte fast auf ihn zu, so erleichtert war sie ihn zu sehen. Er legte den Arm um sie.
»Er hat mich gefragt«, sagte sie nur und drückte sich eng an die Seite ihres Vaters. Sie fröstelte plötzlich in der warmen Nachtluft.
»Ich hatte gehofft das Feuerwerk rechtzeitig entzündet zu haben, um das zu verhindern«, sagte Rodolfo.
»Es hat mich davor bewahrt, gleich eine Antwort geben zu müssen«, sagte Arianna. »Aber das war doch nicht dein Feuerwerk, oder?«
»Ich habe so getan, als ob es mich beruflich interessiert«, sagte Rodolfo mit feinem Lächeln. »Zum Pech für den Feuerwerksmeister habe ich die Aufbauten leider ein bisschen zu früh entzündet.«
Arianna war erschöpft, und während sie sich entschuldigten und verabschiedeten und in die Nacht entkamen, wurde sie von ihren Leibwächtern umringt, die sie mit Fackeln zu ihrer Gesandtschaft
Weitere Kostenlose Bücher