Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
Vom Netzwerk:
Verkündigungskirche passiert war.
    »Guido«, sagte Silvia. »Ich entlasse dich aus meinen Diensten.«
    Er machte ein entsetztes Gesicht und wollte schon Protest einlegen, doch Silvia hielt die Hand hoch.
    »Lass mich ausreden. Du bist von edlem Geblüt. Ich weiß, dass dein älterer Bru

    der das Familienvermögen verspielt hat, aber du solltest auf die Universität gehen und deine Ausbildung als junger Edelmann zu Ende bringen und nicht meinen Lakaien spielen müssen. Du hast dein ursprüngliches Vergehen mehrfach abgebüßt und dir ist jetzt ganz und gar vergeben. Du solltest dein eigenes Glück in der Welt machen.«
    »Aber ich will Eure Dienste nicht verlassen, Euer Gnaden«, sagte Parola. »Entlasst mich nicht. Ich will weiterhin für Eure Sicherheit sorgen.«
    »Ich entlasse dich nicht, Guido«, sagte sie sanft und nahm seine Hand. »Ich lasse dich mit sehr großem Bedauern ziehen. Du wirst stattlich entlohnt werden für alles, was du für mich getan hast. Ich vergebe dir, dass du versucht hast mich zu töten, und ich will, dass du mich jetzt als eine Art Patronin ansiehst. Du kannst mich nach Padavia zurückbegleiten. Doch was hältst du davon, danach in Fortezza die Universität zu besuchen?«

    Kapitel 26
    Tunnel der Macht
    Rinaldo blieb nicht gerne in Giglia. Er hatte bei den Chimici-Hochzeiten kein Schwert getragen – immerhin war er ja inzwischen Priester –, aber so wie er erzogen worden war, hatte er es als unzureichend empfunden, mitten in dem Gemetzel zu stehen und unbewaffnet zu sein. Er hatte seinem Onkel geholfen, die Frauen einschließlich seiner Schwester Caterina zunächst in die Sakristei und dann ins Waisenhaus zu retten. Aber er hatte trotzdem mitbekommen, wie Menschen getötet und verletzt worden waren.
    Nun wollte er unbedingt zu dem bequemen Leben zurückkehren, das er im päpstlichen Palast in Remora führte. Sein Onkel und Herr, der Papst, war nicht abgeneigt Giglia ebenfalls zu verlassen, aber er wollte erst gehen, wenn die jungen Prinzen außer Gefahr waren.
    Auch der Großherzog war in seltsamer Stimmung. Er war um die blutige Rache an den Nucci gebracht worden und dieser verrückte Plan, nach wenigen Wochen schon wieder aus dem herzoglichen Palast zu ziehen, gab Zeugnis von seinem nervösen Zustand. Der Papst wollte noch ein Auge auf ihn haben und schickte Rinaldo über den Fluss. Er sollte nachsehen, wie es seinen Cousins ging.
    Rinaldo kam gerade an der großen Kathedrale vorbei, als er eine hoch gewachsene Gestalt aus einem der Palazzi kommen sah, die er zu erkennen vermeinte.
    Er hatte den Mann schon in der Verkündigungskirche gesehen. Dort hatte er an den Kämpfen teilgenommen und sich später um Prinzessin Lucia gekümmert, aber im Gewirr des Gemetzels und in dem Durcheinander während des Hochwassers hatte er ihn ganz vergessen. Der Anblick dieses rothaarigen, jungen Mannes rührte an etwas in Rinaldos Gedächtnis; er wusste, dass er ihn schon einmal gesehen hatte, konnte sich jedoch nicht erinnern, wo.
    Lucien wartete im Kloster auf Sky und Nicholas, als sie nach Giglia zurückkehrten. Er war auf Sandro gestoßen, der in der Kutte, die ihm etwas zu groß war, kaum wieder zu erkennen war.
    »Du bist jetzt also Bruder Sandro?«, fragte Lucien lächelnd.
    »Ja«, sagte Sandro. »Und Fratello ist Bruder Hund. Er arbeitet in der Küche.
    Wartet Ihr auf Tino und Benvenuto?«
    Lucien nickte, nachdem er sich daran erinnert hatte, dass Nicholas, der vorher Falco gewesen war, jetzt ja Benvenuto hieß. Würde er wieder zu Falco werden?
    Lucien unterdrückte den Gedanken. Er musste mit den beiden und mit Bruder Sulien reden.
    Die Jungen kamen mit einem Abstand von wenigen Minuten an und trafen im Kreuzgang auf Lucien und Sandro. Zusammen gingen sie in den Pfleghof, wo sie Gaetano, auf der Bettkante sitzend, fanden. Es waren keine anderen Mönche anwesend, daher warf Nicholas die Arme um seinen Bruder.
    Plötzlich wurde Sandro klar, wer Nicholas war. Er hatte die Gedächtnisstatue von Prinz Falco viele Male gesehen, jedoch nie den Zusammenhang hergestellt, bis er
    »Benvenuto« nun in den Armen von Gaetano sah. Mit großen Augen wandte er sich an Lucien, doch der Bellezzaner legte nur den Finger auf die Lippen. Sandro verstand. Er war jetzt ein Mönch, kein Spitzel mehr und er musste lernen, wie man Geheimnisse bewahrte, statt sie auszuplaudern.
    »Gaetano!«, sagte Nicholas. »Geht es dir auch wirklich gut? Wo ist Luca?«
    »Er ist mit Sulien und Beatrice in Vaters neuestes Domizil

Weitere Kostenlose Bücher