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Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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überhaupt nichts von mir gelernt«, sagte sein Vater streng. »Es ist wahr, Rodolfo ist ein Stravagante und sein Gehilfe, wie er ihn jetzt bezeichnet, hat auch etwas Seltsames an sich. Ich habe seine Verwicklung in Falcos Tod nicht vergessen – wie könnte ich? Aber im Moment haben wir dringendere Probleme als die Stravaganti. Sie waren es nicht, die mich vergiften wollten.«
    »Die Nucci planen etwas, da bin ich sicher«, sagte Luca. »Sie werden Davides Tod nicht lange unvergolten lassen.«
    Sowohl Vater als auch Sohn wussten, wer für diesen Tod verantwortlich war, aber darüber verloren sie keine Wort, nicht einmal dann, wenn sie unter sich waren.
    »Abgesehen davon«, fuhr der Herzog fort, als würde er gar nicht an die Nucci denken, »muss ich den Regenten der Duchessa mit dem nötigen Respekt behandeln.«
    »Pah!«, sagte Carlo. »Schließlich ist sie auch nicht gerade höflich gewesen, indem sie Gaetano abgewiesen hat und aus Remora abgereist ist, kaum dass Falco starb.«
    Niccolò fuhr zu ihm herum und Carlo fragte sich, ob er zu dreist gewesen war.
    »Ich dulde kein Wort gegen die Duchessa«, sagte er. »Und von euch allen erwarte ich, dass ihr ihrem Vater mit der gleichen Höflichkeit begegnet, die ihr der Dame entgegenbringen würdet.«
    Gaetano erinnerte sich daran, wie viel Mühe es ihn gekostet hatte, seinen Vater davon zu überzeugen, dass Arianna weder das Ausschlagen einer Chimici-Ehe noch ihre plötzliche Abreise als Affront gemeint hatte. Was ihn betraf, so fiel es ihm keineswegs schwer, höflich zu Lucien zu sein, mit dem er befreundet war, und er hegte eine tiefe Bewunderung für Rodolfo.
    Aber er fragte sich, was sein Vater, der Herzog, wohl im Schilde führte.
    Auf dem Weg in den Palazzo der Chimici war Sky nervös. Es war eine Sache, mit Sandro darin herumzustrolchen, was er mehr als einmal gemacht hatte. Aber als der geladene Gast des Herzogs einzutreten war etwas anderes. Der Wächter am Tor führte sie in den Hof mit dem bronzenen Merkur und von dort wurden sie von einem anderen Lakaien in die privaten Empfangsräume des Herzogs gebracht.
    Diese Räume hatte Sky noch nicht gesehen und er war von Ehrfurcht überwältigt. Der Diener öffnete die hölzerne Flügeltür und geleitete sie in einen Saal, der prächtiger war als alles, was der Junge aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert kannte. Doch seine Ehrfurcht wurde bald von Begeisterung abgelöst. Es war offensichtlich, dass der Herzog ein großer Mäzen der Künste war.
    Jede Wand war mit einer speziellen Art von Gemälden bedeckt, die Skys Kunstlehrer Trompe l’oeil nannte, Trugbilder. Pfeiler, Säulen, Treppenhäuser und Balkone schienen aus den Wänden zu wachsen, waren aber in Wirklichkeit zweidimensionale Täuschungen des Malers. Götter und Göttinnen lehnten sich auf die Brüstungen der Balkone, Nymphen tanzten um die Säulen, verfolgt von Satyrn.
    Mit offenem Mund stand Sky da, bis sich eine Stimme in seine Träumereien mischte.
    »Wie ich sehe, ist Euer Novize ein Kunstliebhaber, Bruder Sulien«, sagte der Herzog gerade.
    »In der Tat, Euer Gnaden«, erwiderte Sulien. »Er ist von den großartigen Schönheiten Eurer Stadt sehr beeindruckt.«
    Sky sah, dass sich Herzog Niccolò vollkommen erholt hatte. Er sah ihn heute zum dritten Mal – diese eindrucksvolle Gestalt, hoch gewachsen und gut gebaut, mit den typischen edlen Zügen, markanten Wangenknochen und einer schmalen, knochigen Nase. Sein weißes Haar und sein silbriger Bart waren kurz geschoren und standen ihm gut. Er war in eine purpurrote Samtrobe gehüllt, die er über einem spitzenbesetzten Hemd und schwarzen Beinkleidern trug. Wie ein aristokratischer Pirat, dachte Sky.
    Nun wurden den Mönchen die jungen Prinzen und die Prinzessin vorgestellt, als hätten sie sich nicht bereits in dem wilden Kampf um das Leben des Herzogs kennen gelernt. Und tatsächlich, in ihren eleganten Kleidern wirkten sie jetzt ganz anders. Sky merkte sich jedes Detail, um Nicholas daheim davon berichten zu können: Prinzessin Beatrice, würdevoll in ihrem tief ausgeschnittenen schwarzen Satinkleid (da sie ja immer noch um ihren Bruder trauerte), Luca hochmütig, aber absolut höflich, Carlo eher nervös und Gaetano so hässlich und liebenswürdig wie immer.
    Der Herzog ging voraus in einen zweiten, genauso aufwändig ausgeschmückten Saal, wo Sky zwei Gestalten entdeckte, die bereits darauf warteten, ihnen vorgestellt zu werden.
    »Darf ich Euch Senator Rodolfo Rossi vorstellen, den Regenten

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