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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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dürfte reichen.
    Die Tür wurde aus den Angeln gesprengt und in den Raum katapultiert, und Curran stürmte herein. Er hatte die Zähne gebleckt, und seine Augen blickten wild. Er trug die beim Rudel übliche Trainingshose und ein T-Shirt. Das war nicht gut. Das war gar nicht gut. Die Trainingshose bedeutete, dass er damit rechnete, die Gestalt zu wandeln. Und Curran in seiner Kämpfergestalt war mein allerschlimmster Albtraum.
    Er bleckte die Reißzähne. »Kate.«
    »Du hast aber ganz schön auf dich warten lassen.«
    »Wo sind sie?«
    Ich wölbte eine Augenbraue. »Wieso sollte ich dir das sagen?«
    »Kate, bring mich nicht dazu, dich zu der Antwort zu zwingen.« Die Muskeln seiner Oberschenkel spannten den Stoff der Trainingshose.
    »Was ist denn mit deinen Verführungsplänen? Oder bist du nur Manns genug, dich mir zu nähern, wenn du vorher mein Schwert unters Bett gekickt hast, damit ich nicht mehr drankomme?«
    Er durchmaß den Raum mit einem einzigen Sprung. Ich sprang ebenfalls und verpasste ihm in der Luft einen ordentlichen Tritt. Mein Fuß traf seine Brust. Es fühlte sich an, als würde man gegen eine Mauer treten. Er landete auf dem improvisierten Bett. Die Decke gab nach, und er stürzte in den im Boden eingelassenen Loup-Käfig.
    Ich knallte das obere Gitter zu. Das Schloss rastete ein, dann schob ich die massiven Riegel davor.
    Curran zerriss die Decke. Sein Gesicht war nun der pure Zorn. Er packte die Gitterstäbe und ließ sie sofort wieder los.
    Ich saß am Rande des Käfigs auf dem Boden und rieb mir das Bein. Es fühlte sich taub an, nachdem ich ihn damit getreten hatte. Die Idee hatte ich Julie zu verdanken. Sie wäre zweimal beinahe in den Käfig gefallen.
    Curran fauchte und griff erneut nach den Gitterstäben. Und das musste ich ihm lassen: Er hielt es volle fünf Sekunden lang aus, sie festzuhalten. Er schaffte es, die Stäbe ein klein wenig zu verbiegen, aber insgesamt hielten sie stand. Der Käfig war so konstruiert, dass der Zorn eines wahnsinnig gewordenen Gestaltwandlers ihm nichts anhaben konnte, und die Gitterstäbe enthielten genug Silber, um jedem Gestaltwandler die Haut von den Händen zu brennen. Als Curran wieder losließ, zogen sich graue Fleischstreifen über seine Handflächen.
    Er fluchte. »Wart’s nur ab, ich komm noch hier raus.«
    Da hatte ich keinerlei Zweifel. Zum Glück sollte der Käfig nur dazu dienen, ihn ein wenig aufzuhalten. Ich hatte immer noch kein Gefühl im Bein.
    Goldene Funken blitzten in seinen Augen auf. Seine Stimme verwandelte sich in ein raubtierhaftes Knurren. »Schließ den Käfig auf.«
    Die Kraft seines Blicks war so überwältigend, dass mir fast das Herz stehen blieb. »Nein.«
    »Kate! Lass mich hier raus!«
    »Kommt nicht infrage.«
    »Wenn ich hier rauskomme, werde ich dafür sorgen, dass du das bitter bereust.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wenn du da rauskommst, werde ich in der Arena sein, bei den Midnight Games, und wahrscheinlich schon auf dem besten Wege, mich totprügeln zu lassen. Dann werde ich sicherlich eine Menge Dinge bereuen, das mit dir und dem Käfig aber eher nicht.«
    Curran trat einen Schritt zurück. Die Wut wich aus seinem Gesicht. Er unterdrückte sie einfach und setzte die Gefasstheit auf wie einen Helm. Es war beängstigend.
    »Also gut.« Er ließ sich im Schneidersitz auf dem Käfigboden nieder. »Da du nicht weggelaufen bist, gehe ich davon aus, dass du mit mir sprechen willst. Ich höre mir jetzt deine Rechtfertigung an.«
    »Tatsächlich, Euer Majestät? Wie nobel von Euch, Euch dazu herabzulassen.«
    »Du vergeudest meine Zeit. Ich weiß, dass Jim mich verraten hat und dass du ihm Rückendeckung gibst. Das ist jetzt deine Chance, mich mit deiner Brillanz zu blenden oder mit deinem Bullshit aus dem Konzept zu bringen. Eine zweite Chance kriegst du nicht. Wenn ich hier rauskomme, werde ich nicht mehr in der Stimmung sein, mir irgendwas anzuhören.«
    »Jim hat dich nicht verraten. Er verehrt dich über alles. Sie alle tun das, und ich verstehe nicht, wieso. Das ist das größte Rätsel des Universums. Aber verraten hat dich keiner. Sie haben das nur getan, um dir etwas zu ersparen.«
    Ich packte aus. Ich erzählte ihm die ganze Geschichte. Er sagte nichts. Er saß nur reglos und mit eisigem Blick da und hörte zu.
    »Bist du jetzt fertig?«, fragte er schließlich.
    »Ja.«
    »Dann wollen wir mal sehen, ob ich dich richtig verstanden habe. Mein Sicherheitschef hat vorsätzlich gegen das erste von mir erlassene

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