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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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erfährt, dass jemand die Reaper mit diesen Splittern versorgt hat, wird er eine Stinkwut kriegen. Wir bieten ihm zweierlei: erstens eine Möglichkeit, in der Grube gegen die Reaper anzutreten, zweitens eine Möglichkeit herauszufinden, wer ihnen innerhalb des Hauses hilft und weshalb. Das wird er sich nicht entgehen lassen.«
    »Okay«, sagte Jim. Mir wurde klar, dass er das alles längst durchdacht hatte. Wieso zum Teufel nutzte er mich als sein Sprachrohr?
    »Und was ist mit Livie?«, fragte Derek.
    »Die Reaper sind sehr arrogant.« Ich sah um Bestätigung heischend zu Dali hinüber. Sie nickte. »Sobald sie dich erkennen, stehen die Chancen ganz gut, dass sie davon ausgehen, wir wären nur in das Turnier eingestiegen, um Livie zu retten. Sie werden Livie holen und zur Schau stellen, um uns zu verhöhnen. Das wird unsere einzige Chance sein, sie zu schnappen, denn ihren fliegenden Schuppen können wir nicht stürmen. Das würden wir nicht überleben.«
    »Wenn wir an der Sache teilnehmen, gibt es kein Zurück mehr«, sagte Jim. »Dann lauern drinnen die Reaper auf uns und draußen Curran. Wenn ihr nicht mitmachen wollt, ist das jetzt die letzte Gelegenheit für einen Rückzieher.«
    In der Küche wurde es still. Alle grübelten vor sich hin.
    Dann langte Jim hinter sich und reichte mir das Telefon vom Küchentresen. Ich wählte Saimans Nummer. Er war sofort dran. Ich brauchte keine Minute, um ihm meinen Vorschlag zu unterbreiten.
    Anschließend herrschte am anderen Ende der Leitung Schweigen.
    »Wie sicher bist du dir in dieser Sache?«, fragte er schließlich.
    »Ich bin im Besitz von fünf Splittern und zwei Leichen«, erwiderte ich. »Du darfst sie dir gerne ansehen. Also, kannst du uns in die Games einschleusen?«
    »Das ist ziemlich kurzfristig«, sagte Saiman. »Aber ja, ich kann. Vorausgesetzt, ich kämpfe als Stein.«
    »Abgemacht«, sagte ich.
    »Ihr braucht sieben Kämpfer.«
    Ich machte mit der Hand eine Schreibgeste. Außer dem Doktor suchten alle nach einem Stift.
    »Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine solche Ansammlung von Idioten gesehen«, sagte Doolittle und schüttelte den Kopf. »Wenn ihr bei diesem Wahnsinn mitmacht, werdet ihr alle dabei draufgehen. Und kommt mir hinterher bloß nicht angekrochen und jammert rum.«
    Na, das wäre doch mal ein Kabinettstückchen.
    Dali gab mir einen Bleistift. Da sich vor mir kein Papier materialisierte, schrieb ich einfach auf die Tischdecke.
    »Stratege, Stein, Schleuder, Schwertmeister, Schild, Spieß und Schwarzkünstler. Sie alle müssen heute Abend um neun bei den Games sein. Wir werden für die Dauer des Turniers dort eingeschlossen. Wenn man da hineingeht, Kate, gibt es kein Zurück mehr. Dann kann man es sich nicht mehr anders überlegen und einfach nach Hause gehen. Dann kämpft man so lange, bis man nicht mehr kann.«
    »Verstanden.«
    »Ihr braucht einen Namen.«
    Ich hielt einen Moment lang die Muschel zu. »Wir brauchen einen Mannschaftsnamen.«
    »Die Jäger«, sagte Raphael.
    »Die tapferen Ritter des Fells«, schlug Dali vor.
    »Gerechtigkeitsgruppe«, sagte Jim. »Da Gerechtigkeitsliga ja schon vergeben ist.«
    »Spinner«, sagte Doolittle und schüttelte den Kopf.
    »Die Spinner«, sagte ich in die Muschel.
    »Die Spinner?«, fragte Saiman.
    »Ja.«
    »Also gut, ich erledige die Formalitäten. Irgendwelche Betreuer?«
    »Wir haben einen Mannschaftsarzt«, sagte ich.
    »Nein, habt ihr nicht!«, protestierte Doolittle.
    »Ausgezeichnet«, sagte Saiman in forschem Ton. »Und denk dran: Sämtliche Mannschaftsmitglieder müssen bis neun da sein. Nicht verspäten!«
    Ich legte auf.
    Jim sah sich die Liste an. »Der Perverse ist der Stein. Kate, du bist der Schwertmeister. Derek?«
    »Schild«, sagte Derek. »Ich kämpfe in der Defensive.«
    »Wirst du übermorgen denn überhaupt schon kämpfen können?«
    Er lächelte. Dali zuckte bei dem Anblick erneut zusammen und sagte: »Das solltest du dir abgewöhnen.«
    »Du solltest der Stratege sein«, sagte ich zu Jim. »Du bringst die meiste Erfahrung mit.«
    Damit blieben noch drei Positionen zu besetzen.
    Raphael tippte mit seinem Steakmesser auf die Liste. »Spieß«, sagte er. »Das übernehme ich.«
    »Bist du sicher?« Ich sah zu ihm hinüber.
    »Falls ihr das überleben solltet, zieht Curran euch hinterher eigenhändig das Fell über die Ohren«, meinte Doolittle.
    »Das habe ich immer schon sehr an dir geschätzt, lieber Doktor«, sagte Raphael und grinste. »Bei dir ist das Glas immer

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