Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
Vom Netzwerk:
Gesetz verstoßen, weil er der Meinung war, er wüsste es besser als ich. Er hat einen meiner besten Männer in die Sache mit hineingezogen, und ist schuld daran, dass dieser Mann zusammengeschlagen und fast umgebracht wurde und nun dauerhaft entstellt ist. Und davon hat er mir nichts gesagt?«
    Löwengebrüll ließ seine Kehle beben.
    »Anschließend hat er dich dazu gebracht, seine Insubordination zu vertuschen, und gemeinsam habt ihr eine Gruppe mythischer Killer angegriffen und den Konflikt zwischen ihnen und meinem Rudel noch vertieft, statt ihn wenigstens ansatzweise zu schlichten. Und jetzt werden er und drei weitere mein erstes Gesetz erneut vorsätzlich brechen, und zwar vor Tausenden von Zeugen, sodass keinerlei Möglichkeit mehr besteht, dass ich die Sache unter den Teppich kehren könnte, selbst wenn ich Lust dazu hätte, was nicht der Fall ist. Habe ich das richtig verstanden?«
    »Ja, aber wenn du es so darstellst, klingt es richtig mies.«
    Er lehnte sich zurück und atmete einmal tief ein und wieder aus. Wenn der Käfig in diesem Moment, von seiner Wut überwältigt, einfach auseinandergeklappt wäre, hätte mich das nicht gewundert.
    »Curran, dieser Edelstein ist gefährlich. Ich glaube, dass Roland der Sultan des Todes ist, und wenn ich damit recht habe, bedeutet das auch, dass du viel zu mächtig geworden bist, als dass er dich ignorieren könnte. Er wird versuchen, dich zu eliminieren. Der Wolfsdiamant würde in den Händen der Rakshasas eine Gefahr darstellen, aber eine noch weit größere Gefahr wäre er, wenn er in die Hände des Volks oder des Ordens fiele. Die Rakshasas sind nicht allzu helle. Roland aber ist ein Genie. Und wenn der Orden diesen Stein in die Finger bekäme, würde er versuchen, seine Magie zu vervielfältigen und deine Leute damit gewissermaßen zu impfen. Es wäre der Schlüssel zu einem Genozid an den Gestaltwandlern.«
    »Und weshalb kümmert dich das?«
    »Weil ich nicht will, dass euch etwas geschieht. Keinem von euch. Meine beste Freundin ist ein Tierabkömmling. Sie würden ihr sofort so einen Splitter einpflanzen. Andrea mag ihre tierische Seite nicht, sie lehnt sie sogar ab, aber die Entscheidung darüber sollte doch wohl ihre Sache sein.«
    Die nun folgenden Worte auszusprechen war, als würde man versuchen, einen hausgroßen Stein einen Berg hinaufzurollen. »Ich hätte zu dir kommen sollen. Und ich wäre auch zu dir gekommen, wenn wir kein Heilmittel gefunden hätten. Doch wie dem auch sei: Es tut mir leid. Ich habe nur versucht, meinen Freunden zu helfen. Ich habe nicht allzu viele Freunde, und … du hättest Derek mal sehen sollen. Ich dachte, er stirbt. Ich hab mich schon gesehen, wie ich ihn zu Grabe trage. Du hättest ihn umbringen müssen, wenn er zum Loup geworden wäre, und … Ich wollte nicht, dass dir etwas geschieht.« Ich wandte mich ab. »Julie wird dich in einer Stunde aus dem Käfig herauslassen.«
    Er sagte nichts, als ich ging. Er saß nur da, und in seinen Augen loderte Zorn.
    Als ich vors Haus kam, tauchte Julie aus ihrem Versteck zwischen den Nachbarhäusern auf und lief zu mir.
    »Der Herr der Bestien ist in dem Loup-Käfig eingesperrt. Hier ist der Schlüssel.« Ich gab ihr den großen Stahlschlüssel. »Curran weiß, wie man so einen Käfig öffnet; er wird es dir erklären. Warte von jetzt ab eine Stunde, bis du ihn rauslässt. Das ist sehr wichtig, Julie. Geh vorher nicht in seine Nähe, denn er würde dich überreden, den Käfig zu öffnen. Verstehst du?«
    Sie nickte.
    »Wenn du das erledigt hast, und falls er dich gehen lässt, rufst du diese Nummer an.« Ich gab ihr einen Zettel. »Das ist die Nummer von Tante B. Sag ihr, dass du alleine bist. Dann wird jemand kommen und dich abholen.«
    »Ich will aber mit dir gehen.«
    »Ich weiß. Es tut mir leid, aber das ist nicht möglich. Das ist dort kein guter Ort für dich, und es ist auch nicht gesagt, dass ich von da heil wieder zurückkomme.« Ich schloss sie in die Arme. »Denk dran: eine Stunde.«
    »Eine Stunde.«
    Ich ging los, zu einem Pferd, das auf dem Hof angebunden war. Verspätet wurde mir klar, dass Curran uns gefunden hatte, ehe die drei Tage um waren. Na ja, was soll’s. Ich bezweifelte doch sehr, dass er auf der Wette beharren würde. Nicht nach unserer letzten Begegnung. Aber falls doch, und falls es mir irgendwie gelingen sollte, diesen ganzen Schlamassel zu überleben, dann war das mit dem Nacktservieren ja wohl noch meine kleinste Sorge.

Kapitel 25
    I ch musste in

Weitere Kostenlose Bücher