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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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halb voll, nie halb leer. Du hast wirklich ein sonniges Gemüt, nichts kann dich erschüttern.«
    »Er scherzt nicht, Raphael. Du musst das nicht tun.« Ich sah ihn an.
    Raphaels Lächeln wurde nur noch breiter. »Ich bin ein Bouda, Kate. Ich habe keine Prinzipien und keine Ehre, aber wenn man einem von uns auch nur ein Haar krümmt, dann bringe ich den Schuldigen um.«
    »Ich bin gerührt«, erwiderte Derek. »Hätte ich gar nicht gedacht, dass dich das kümmert.«
    »Das mit dir? Das ist mir pupsegal.« Raphael guckte ein wenig verwirrt. »Nein, es geht mir um Kate. Die haben versucht, sie da auf diesem Parkplatz umzubringen.«
    »Seit wann bin ich denn bei den Boudas so beliebt?«
    »Seit du einen von uns durch den Flair gefahren hast, damit er nicht stirbt«, erwiderte Raphael. »Das hätte sonst keiner für uns getan. Nicht mal einer von den anderen Clans. Frag Jim.«
    Jim schwieg.
    »Ich bin der Spieß.« Raphael tippte erneut mit dem Messer auf die Liste. »Und Andrea übernimmt die Schleuder. Keine Widerrede, Kate. Sie würde uns beide über den Haufen ballern, wenn wir sie außen vor ließen.«
    »Andrea ist eine Ritterin des Ordens«, sagte ich. »Ich glaube nicht, dass sie dabei sein darf.«
    »Das dürfen wir streng genommen alle nicht«, konterte Raphael und griff zum Telefon.
    »Dann bliebe noch der Schwarzkünstler«, sagte Jim.
    Wir sahen einander an. Schwarzkünstler – damit war offenkundig ein in der Magie geschulter Kämpfer gemeint. »Irgendwer aus deinem Team?«
    Jim schüttelte den Kopf.
    »Du solltest ihn mal fragen, wo sein Team überhaupt steckt.« Doolittle verzog vor Widerwillen das Gesicht. »Los, sag’s ihr.«
    Jim sah nicht so aus, als wollte er mir irgendetwas sagen.
    »Wo ist Brenna?«
    »Auf dem Dach. Sie hält Wache«, sagte Jim.
    »Und die anderen?« Ich hatte keinen von ihnen mehr gesehen, seit wir aus Unicorn Lane zurückgekehrt waren.
    »Es gibt da offenbar eine Bande von Loups in der Nähe von Augusta«, sagte Doolittle und richtete seinen empörten Blick auf Jim. »Ich hab im Radio davon gehört. In der Stadt bricht allmählich Panik aus. Aber das sind seltsame Loups. Softi-Loups sozusagen. Sie haben zwar direkt vor einem Farmhaus schockierende Verstümmelungen an Tieren vollzogen, aber die betreffende Farmerfamilie hat friedlich weitergeschlafen und von der ganzen Sache nichts mitgekriegt. Und Menschen kamen seltsamerweise nicht zu Schaden.«
    Fast hätte ich gelacht. Kein Loup würde sich mit Vieh begnügen, wenn er Menschen erbeuten konnte. Loups gierten förmlich nach Menschenfleisch.
    »Das sollte ein Ablenkungsmanöver sein«, sagte Jim.
    Raphael unterbrach sein Telefonat mit Andrea, um auf ausgesprochen hyänenhafte Weise kurz aufzulachen. »Was Besseres ist dir nicht eingefallen?«
    »Er hält Curran offenbar für einen Volltrottel«, sagte Doolittle und schüttelte erneut den Kopf.
    »Ich übernehme den Schwarzkünstler«, sagte Dali.
    In der Küche war es mit einem Mal mucksmäuschenstill.
    »Ich kann das. Ich hab das gelernt.«
    »Kommt nicht infrage«, sagte Jim.
    »Ihr habt doch sonst keinen«, beharrte Dali. »Und ich bin kein Mauerblümchen. Ich kann das.«
    »Was kannst du?«, fragte ich.
    Sie richtete sich zu voller Größe auf. »Ich kann zum Beispiel Flüche aussprechen.«
    »Das ist kein Spiel. In dieser Arena geht es um Leben und Tod«, knurrte Jim.
    »Das ist mir klar«, knurrte Dali zurück.
    Brenna platzte zur Tür herein. »Curran!«
    Ach du Scheiße.
    Alle sprangen auf. »Wie nah ist er?«, wollte Jim wissen.
    »Noch zwei Blocks. Und er kommt genau in unsere Richtung.«
    »Hinterausgang! Sofort!«, befahl Jim. »Kate – «
    Ich schüttelte den Kopf. »Nehmt Derek und haut ab. Aus der Arena kann er euch nicht rausholen. Ich werde ihn aufhalten. Los!«
    Jim nahm Derek wie ein Kind auf den Arm und lief los. Die anderen folgten ihm, auch Doolittle. Sie rannten die Treppe hinab, an Julie vorbei, die gerade in den Flur kam. Ihr Gesicht sah aus, als hätte sie darauf gepennt. Ich packte sie bei der Schulter. »Lauf zum Hinterausgang hinaus und versteck dich irgendwo in der Nähe, bis du mich aus dem Haus kommen siehst.«
    Sie lief los, ohne ein Wort zu sagen. Meine Kleine.
    Ich legte eine Decke und ein Kissen so auf den Fußboden, dass es aussah, als hätte dort jemand geschlafen. Dann trat ich einen Schritt beiseite, um mein Werk zu begutachten. Gar nicht mal schlecht. Ich zog Slayer und wich ein Stück zurück. Einen Schritt hinter die Decke, das

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