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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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hatten.«
    »Könntest du so einen Peilsender noch mal besorgen?«
    »Ja, das ließe sich machen.«
    »Wie groß wäre die Reichweite?«
    »Etwa fünfundzwanzig Meilen, aber natürlich nur, wenn nicht gerade die Magie herrscht.«
    Ich lächelte. Das war mehr als ausreichend für ganz Unicorn Lane.

Kapitel 14
    J im stand mit finsterem Blick vor Saimans Tür. »Dieser Perverse«, knurrte er.
    »Er sieht sich eher als Person mit abweichendem Sexualverhalten.«
    »Wortklauberei.«
    Auf dem Weg durch die Stadt hatten wir unseren Plan durchgesprochen. Es war kein besonders toller Plan, aber er war immerhin ein bisschen besser als meine übliche Vorgehensweise: allen Beteiligten so lange auf die Füße zu treten, bis jemand die Nerven verlor und mir ans Leder wollte. Jetzt musste ich die ganze Sache nur noch Saiman schmackhaft machen.
    Saiman öffnete die Tür. Er war in eine große, schlanke Platinblondine gewandelt, komplett mit endlos langen Beinen und hochmütigem Lächeln. Jim zeigte seinen Widerwillen. In seiner Tiergestalt hätte sich ihm nun das Fell gesträubt.
    Die meisten Leute hätten, wenn bei ihnen zwei bewaffnete Schlägertypen wie wir vor der Tür gestanden wären, erst mal innegehalten, um die Lage einzuschätzen. Zumal wenn einer der beiden dem Wohnungsinhaber fünf Stunden zuvor noch mit dem Tod gedroht hatte, falls der ihm nicht sofort ein Pferd beschaffte, und es sich bei dem anderen um einen Hünen mit glühenden grünen Augen handelte, der in einen Umhang mit Pelzbesatz gehüllt war, ein großes Gewehr bei sich trug und ganz so aussah, als bestünde seine Lieblingsbeschäftigung darin, Leute mit dem Gesicht voran gegen Ziegelmauern zu knallen. Doch Saiman nickte nur und trat beiseite. »Kommt rein.«
    Und das taten wir. Ich nahm auf dem Sofa Platz. Jim baute sich links hinter mir auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Im Hintergrund lief leise Technomusik. Saiman bot nicht an, das abzustellen.
    »Ich hab dir dein Pferd wiedergebracht«, sagte ich. »Ich habe es unten bei den Wachen abgegeben.« Jim hatte ein Ersatzpferd für mich mitgenommen.
    »Das Pferd kannst du gern behalten. Ich brauche es nicht. Darf ich dir etwas zu trinken anbieten?«
    Und mir noch einen Vortrag zum Thema Luxus anhören? Mal überlegen … »Nein danke.«
    »Und dir?« Saiman sah kurz zu Jim hinüber, kassierte von ihm den Blick des Todes und befand, dass ihm Sicherheit doch mehr bedeutete als Höflichkeit. »Entschuldigt mich bitte kurz, ich möchte etwas trinken. Ich kann mit einem Glas in der Hand einfach besser denken.«
    Er machte sich einen Martini, ließ sich dann auf dem Zweiersofa mir gegenüber nieder, schlug die nicht enden wollenden Beine übereinander und gönnte mir einen tiefen Blick in sein Dekolleté. Ja, ja, tolle Titten hast du. Jetzt krieg dich wieder ein .
    »Wie ist es denn mit den Reapern gelaufen?«, fragte ich.
    Saiman sah kurz zu Jim hinüber. »Alles andere als zufriedenstellend.«
    »Der Orden interessiert sich für die Reaper.« Im weiteren Sinne entsprach das der Wahrheit. Ich war eine Mitarbeiterin des Ordens, und ich interessierte mich für die Reaper. Besonders interessierte ich mich dafür, jeden Einzelnen von ihnen auf möglichst einfallsreiche und schmerzhafte Weise ins Jenseits zu befördern.
    »Ach ja?« Saiman hob eine Augenbraue und imitierte mich damit erneut.
    »Genauer gesagt, hege ich in dieser Sache ein persönliches Interesse. Ich will, dass die Reaper vom Erdboden verschwinden.«
    Saiman sah mich fragend an. »Wieso das? Hat das etwas mit deinem jungen Freund zu tun?«
    Ich sah keinen Sinn darin zu lügen. »Ja, das hat es.«
    Saiman prostete mir zu. »Ich finde ja, persönliche Motive sind immer die besten.«
    Das war mir klar, du selbstsüchtiger Scheißkerl .
    »Und was willst du von mir?«, fragte er.
    »Ich schlage dir eine Partnerschaft vor.« Ich wurde allmählich besser bei diesen Spielchen. Mir wurde nicht mal richtig schlecht, als ich das sagte. Ein kleiner siegreicher Schritt nach dem anderen. »Du willst, dass die Reaper verschwinden. Das Rudel will das auch, und ich will es ebenfalls. Also bündeln wir unsere Kräfte und schließen uns zusammen. Du lieferst den Zugang zu den Games, und wir liefern die nötige Schlagkraft.«
    »Ich soll die Gelegenheit bieten – und ihr die Mittel?«
    Ich nickte. »Wir tauschen Informationen und Ressourcen aus, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Sieh es als geschäftliche Vereinbarung.« Das mit dem geschäftlich musste ihm

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