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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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ganz weich«, sagte sie und schlief ein.
    Eine Stimme klang durch die Wohnung, kristallklar, honigsüß, samtweich. » Kin d … Will Kind .«
    Ich schlug die Augen auf. Die Magie herrschte, entlockte den Gitterstäben vor dem Fenster ein ätherisches bläuliches Glimmen. Ich sah Julie auf den Flur hinausgehen, als geisterhafte Gestalt in der nächtlich dunklen Wohnung.
    » Kind …« Das kam von draußen.
    Meine Finger fanden Slayers Heft. Ich ergriff das Schwert, erhob mich und folgte Julie.
    » Kin d … Will Kin d … «
    Draußen vor dem Küchenfenster schwebte eine bleiche Gestalt zwei Zentimeter von der Glasscheibe und meinem Wehr entfernt. Sie war weiblich, hatte ein zartes, beinahe elfenhaftes Gesicht, einen hinreißend schönen Körper und blickte mit lavendelblauen Augen in meine Wohnung hinein. Von ihrer Haut ging ein leichtes silbernes Leuchten aus. Unglaublich dichtes, langes Haar floss von ihrem Kopf herab und schlängelte sich tentakelartig. » Kiiind «, sang das Wesen und streckte die Arme nach dem Fenster aus. » Kin d … Wo ? Wo ?«
    Hallöchen. Was für ein komplett abgefucktes Monster bist du denn ?
    Julie hockte auf meinem Küchentisch auf einem zusammengeknüllten Vorhang. Es war ihr gelungen, den Fensterriegel zu öffnen, und nun hebelte sie an der Verriegelung des Gitters herum.
    Ich legte Slayer beiseite und griff Julie um die Taille. Sie hielt sich an den Gitterstäben fest.
    Das Wesen zischte. Seine Kiefer klappten mit reptilienhafter Leichtigkeit aus dem Gelenk, und zum Vorschein kamen etliche Reihen anglerfischartiger Zähne in einem dunklen Maul. Eine Haarsträhne peitschte, auf Julie zielend, gegen das Fenster. Das Wehr reagierte mit einem rot leuchtenden Impuls, und das Wesen zuckte unter Schmerzen zurück.
    Ich zerrte an Julie. »Julie, lass los!«
    Sie knurrte etwas Unverständliches und hielt sich verbissen fest. Ich zog noch fester, legte meine ganze Kraft hinein. Julies Finger rutschten ab, und fast wären wir beide zu Boden gekracht. Sie trat nach mir, wehrte sich wie eine wütende Katze. Ich schleifte sie ins Badezimmer, steckte sie in die Wanne und knallte die Tür hinter uns zu. Kreischend stürzte sich Julie auf mich und kratzte mir mit den Fingernägeln über die Arme. Ich packte sie im Nacken, drückte sie in die Wanne und drehte den Kaltwasserhahn auf. Sie wand sich, spuckte nach mir und versuchte mich zu beißen. Ich drückte sie unter den Wasserstrahl und hielt sie dort fest.
    Ganz langsam legten sich ihre Krämpfe. Sie wimmerte und erschlaffte.
    Ich drehte das Wasser ab. Julie atmete tief durch und schluchzte. Alle Anspannung wich aus ihren Muskeln. »Ich bin okay«, keuchte sie. »Ich bin okay.«
    Da hob ich sie aus der Badewanne und legte ihr ein Handtuch um den Kopf. Sie bibberte und schlang die Arme um sich.
    Ich öffnete die Badezimmertür und sah hinaus. Das Wesen mit den lavendelblauen Augen schwebte immer noch vor dem Küchenfenster, den Blick starr auf die Tür zum Bad gerichtet. Als es mich sah, fing es wieder an zu zischen.
    » Kin d … Kom m … Wil l … .«
    Julie sank auf den Kachelboden und zwängte sich in die Lücke zwischen Toilette und Badewanne. Nur ihre dürren Beinchen ragten noch hervor. »Sie war in meinem Kopf. Und jetzt versucht sie schon wieder, in meinen Kopf zu kriechen.«
    »Versuch sie draußen zu halten. Wir sind hinter den Wehren in Sicherheit.«
    »Und was ist, wenn die Magie verschwindet?«, fragte Julie und blickte panisch.
    »Dann schlage ich ihr den Kopf ab.« Leichter gesagt als getan. Das Haar würde wie eine Schlinge nach mir greifen. Und Haar durchzuschneiden, das nicht straff gehalten wurde, war keine Kleinigkeit.
    » Kind ?«
    »Schnauze!«
    Wieso Julie? Wieso ausgerechnet jetzt? War das Ding da etwa ihre Mutter, von dem Hexenzirkel in dieses Wesen verwandelt?
    »Julie, sieht dieses Ding aus wie deine Mutter?«
    Sie schüttelte den Kopf, schloss die Arme um die Knie und fing an, vor und zurück zu schaukeln. In der engen Lücke konnte sie sich nur fünf Zentimeter weit bewegen. »Grau. Ein schlammiges, leicht violettes Grau.«
    »Was?«
    »Grau wie das Skelett. Bös e … «
    »Julie, was ist grau?«
    Sie sah mich mit gequältem Blick an. »Ihre Magie. Ihre Magie ist grau.«
    Oh Gott. »Und welche Farbe hat die Magie eines Werwolfs?«
    »Grün.«
    Sie war ein Sensate, ein lebendiger M-Scanner, ein Mensch, der die Magie sehen konnte. Sehr selten, sehr begehrt. Und ich hatte sie die ganze Zeit bei mir gehabt. Ich hatte zwar

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