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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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drei Monaten liefen die Ereignisse schließlich darauf hinaus, dass ich bei einem illegalen Kampfsportwettbewerb gegen dämonische Gestaltwandler antreten musste, die sich Rakshasas nannten. Eine weitere Folge war, dass ich Curran ein nackt serviertes Abendessen schuldig war.
    Wenn ich es irgendwann schaffte, diesen pelzigen Mistkerl für mindestens fünf Sekunden aus meinen Gedanken zu verbannen, würde ich einen Freudentanz aufführen.
    Die Rakshasas hatten sich mit Roland verbündet, dem Anführer des Volkes, der gleichzeitig mein biologischer Vater war. Er hatte sie mit Waffen ausgerüstet, und als Gegenleistung hatten sie versucht, die Gestaltwandler zu vernichten. Das Rudel war zu groß und zu mächtig geworden, und Roland wollte es aus dem Weg räumen, bevor es noch größer werden konnte. Die Rakshasas waren gescheitert. Falls sich herausstellte, dass Nataraja ein Rakshasa war, würde es mich nicht überraschen. Es war weiterhin Rolands Ziel, das Rudel zu vernichten, und Nataraja reagierte auf Roland.
    Vielleicht plante Nataraja einen Rachefeldzug und hatte Ghastek zu mir geschickt, um den Anschein von Anstand zu wahren.
    Aber vielleicht wurde ich auch nur paranoid …
    Ich blickte dem Vampir in die Augen. »Wo ist der Haken?«
    Der Blutsauger zuckte mit den Schultern, eine widerliche Geste, bei der sich sein ganzer Körper verkrampfte. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Ich glaube dir nicht.«
    »Sollte ich das als Weigerung verstehen, unserem Ersuchen nachzukommen?«
    Eins zu null für Ghastek.
    »Im Gegenteil, der Orden würde deinen Wunsch liebend gerne erfüllen.« Ich zog ein Antragsformular aus dem Papierstapel. Die Freien Menschen sammelten Geld, um ihre Forschungen zu finanzieren. Ihr großer Reichtum ging Hand in Hand mit extremer Sparsamkeit. Sie waren notorisch knauserig. »Die Gebühren, die der Orden verlangt, steigen in Abhängigkeit vom Einkommen des Auftraggebers. Für die Mittellosen sind unsere Dienste kostenfrei. Für euch wird die Sache ziemlich teuer.«
    Der Vampir machte eine wegwerfende Geste mit den Klauen. »Geld ist kein Thema. Ich wurde autorisiert, deine Gebührenforderungen anzunehmen.«
    Sie waren wirklich sehr daran interessiert, dass sich der Orden dieser Angelegenheit annahm. »Erzähl mir, was geschehen ist.«
    »Um sechs Uhr acht morgens näherten sich zwei Männer in abgetragenen Trenchcoats dem Casino. Der Kleinere der beiden ging in Flammen auf.«
    Ich hielt mit dem Kugelschreiber in der Hand inne. »Er ging in Flammen auf?«
    »Er brannte lichterloh.«
    »Bestand sein Kumpel vielleicht aus orangefarbenem Felsgestein, und hat er irgendwann ›Jetzt geht’s rund!‹ gerufen?«
    Der Vampir stieß einen Seufzer aus. Es war ein unheimlicher Vorgang: Er öffnete den Mund, biss in die Luft und entließ sie mit einem knappen Zischen. »Ich finde deine Versuche, ungezwungen zu wirken, nicht sehr angemessen, Kate.«
    »Tadel zur Kenntnis genommen. Was passierte also als Nächstes?«
    »Der Pyromant richtete einen Flammenstrahl auf unser Haus. Sein Gefährte unterstützte ihn, indem er einen starken Wind erzeugte, der das Feuer zum Eingang des Casinos trieb.«
    Wahrscheinlich ein Feuermagier und ein Windmagier. Ein Zündler und ein Pfeifer, die im Team arbeiteten.
    »Das Feuer griff auf die Vorderfront des Casinos über und versengte die Fassade und die Brüstung. Eine Gruppe von vier Vampiren wurde losgeschickt, um sich um die Angelegenheit zu kümmern. Ihr Erscheinen veranlasste die beiden Eindringlinge, die Flammen nunmehr auf die sich nähernden Vampire zu richten. Die Intensität des Feuers erwies sich als unerwartet hoch.«
    »Sie haben vier Vampire erledigt?« Das war überraschend.
    Der Vampir nickte.
    »Und ihr habt sie entkommen lassen?« Ich konnte es nicht glauben.
    »Wir haben sie verfolgt. Bedauerlicherweise verschwanden die zwei Eindringlinge.«
    Ich lehnte mich zurück. »Sie sind also aufgetaucht, haben Feuer gespuckt und sind wieder verschwunden. Haben sie irgendwelche Forderungen gestellt? Geld, Edelsteine, Rowena in Dessous?« Ich persönlich wettete auf Rowena – sie war die Herrin der Toten, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Casinos zuständig war. Die Hälfte der männlichen Bevölkerung dieser Stadt würde töten, um sie ein einziges Mal nackt zu sehen.
    Der Vampir schüttelte den Kopf.
    War das Ganze womöglich ein dummer Streich gewesen? Wenn ja, fiel er in die gleiche Kategorie wie sogenannte Scherze, bei denen man jemandem einen

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