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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Schleudertrauma.«
    Andrea beugte sich vor. »Freunde, Kate. Hattest du welche?«
    »Freunde machen einen schwach«, erwiderte ich.
    »Also bin ich deine erste richtige Freundin?«
    »So könnte man sagen.« Auch Jim war ein Freund für mich, aber das war nicht dasselbe.
    »Und Curran war deine erste richtige Liebe?«
    Ich verdrehte die Augen.
    »Du weißt nicht, wie du damit umgehen sollst«, sagte Andrea leise.
    »Bis jetzt bin ich ganz gut damit klargekommen. Irgendwann hört es von selbst auf.«
    Andrea kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Du weißt, dass ich ein großes Mädchen bin, dass ich gut auf mich selbst aufpassen kann und dass ich keinen Mann brauche, der meine Kämpfe für mich austrägt. Und wenn das mit Raphael nicht gewesen wäre, würde es mir immer noch blendend gehen, ich wäre gut in meinem Job und die ganze Zeit rundum glücklich.« Sie atmete tief durch. »Vor diesem Hintergrund muss ich sagen … dass ein gebrochenes Herz nie ganz verheilt. Man kann sich zusammenreißen und wieder funktionieren, aber das ist nicht das Gleiche.«
    Ich konnte diesen Schmerz nicht für den Rest meines Lebens mit mir herumschleppen. Ich würde implodieren. »Danke für die aufmunternden Worte.«
    »Ich bin noch nicht fertig. Es ist so, dass die Leute ein bemerkenswertes Potenzial haben, einen zu verletzen, aber sie haben auch die große Macht, dir bei der Genesung zu helfen. Das habe ich sehr lange Zeit nicht verstanden.«
    Wieder beugte sie sich vor. »Raphael ist wild und leidenschaftlich, und der Sex mit ihm ist wunderbar, aber das ist nicht der Grund, warum ich mit ihm zusammen bin. Ich meine, das alles tut nicht weh, aber es ist nicht das, was mich hält.«
    Wenn ich raten müsste, würde ich auf Respekt vor Raphaels Beharrlichkeit tippen. Raphael, eine Werhyäne oder ein Bouda, wie er lieber genannt werden wollte, liebte Andrea über alle Maßen. Er hatte sie monatelang umworben – völlig untypisch für einen Bouda – und nicht eher aufgegeben, bis sie ihn endlich in sein Leben gelassen hatte. Dass er der Sohn von Tante B war, der Bouda-Alpha, machte die Sache kompliziert, aber das schien weder Raphael noch Andrea zu stören.
    Andrea lächelte. »Wenn ich mit ihm zusammen bin, spüre ich, wie es mir immer besser geht. Es ist, als würde er zerbrochene Teile von mir auflesen und mich wieder zusammensetzen, und ich weiß nicht einmal, wie er das macht. Wir reden nie darüber. Wir machen keine Therapie. Er liebt mich einfach nur, das genügt schon.«
    »Das freut mich für dich«, sagte ich und meinte es auch so.
    »Danke. Ich weiß, dass du mir den Finger zeigen wirst, aber ich glaube, dass Curran dich liebt. Wirklich liebt. Und ich glaube, dass auch du ihn liebst, Kate. Das ist etwas Besonderes. Denk darüber nach. Warum sollte er, wenn er dich wirklich versetzt hat, wegen dieser Sache sauer sein? Ihr beide könnt verdammt große Arschlöcher sein, also werft es nicht einfach weg. Und wenn ihr unbedingt voreinander weglaufen wollt, dann tut es erst, nachdem ihr die ganze Wahrheit kennt.«
    »Du hast recht.« Ich zeigte ihr den Finger. »Ich brauche ihn nicht.«
    Andrea seufzte leise. »Natürlich nicht.«
    »Noch Tee?«
    Sie nickte. Ich goss ihr eine weitere Tasse ein, und wir tranken Tee in meiner stillen Küche.
    Etwas später ging sie.
    Ich nahm eine kleine Schüssel aus dem Schrank, ritzte meinen Arm mit der Spitze eines Wurfmessers und ließ ein paar Tropfen Blut in die Schüssel fallen. Mein Blut schäumte vor Magie über. Sie strömte knapp unter der Oberfläche.
    Ich stupste es an.
    Das Blut gehorchte meinem Befehl und zerfloss. Es bildete mehrere Zentimeter lange Nadeln, bis es zu Staub zerfiel. Die Nadeln hatten eine halbe Sekunde lang gehalten. Vielleicht etwas weniger.
    Am Ende der Midnight Games, als ich sterbend in einem goldenen Käfig lag, hatte sich mein Blut wie ein Auswuchs meines Körpers angefühlt. Ich konnte es drehen und formen, es meinem Willen unterwerfen, es immer wieder fest werden lassen. Ich hatte mich wochenlang angestrengt, das zu wiederholen, aber ohne Erfolg. Ich hatte diese Macht verloren.
    Blut war Rolands stärkste Waffe. Die Aussicht, Hugh d’Ambray ohne sie gegenüberzutreten, gefiel mir überhaupt nicht.
    Der Kampfpudel blickte mich erwartungsvoll an. Ich spülte das Blut den Ausguss hinunter, setzte mich auf den Boden, damit er sich neben mich legen konnte, und streichelte seinen rasierten Rücken. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich mich an Currans Geruch

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