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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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wurde in einem Dutzend verschiedener Kampfsportarten unterrichtet. Dasselbe hat er mit Hugh gemacht. In gewisser Weise war Hugh ein Probelauf für mich.«
    Ich füllte meine Tasse nach.
    »Voron bildete mich zu einem einsamen Wolf aus. Ich bin ein selbstständiger Killer. Ich bin dazu konstruiert, mich durch die Reihen zu kämpfen und meine Opfer zu töten. Hugh wurde darauf vorbereitet, Armeen anzuführen. Er hat in Dutzenden Regimentern in Hunderten Konflikten auf der ganzen Welt gekämpft. Rolands Magie hält ihn jung. Sie macht ihn stärker als einen gewöhnlichen Menschen, und es ist schwieriger, ihn zu töten. Hugh ist der ultimative Krieger und General. Er ist geduldig, listig und rücksichtslos.«
    »Falls du versuchst, mir Angst zu machen, kann ich nur sagen, dass es nicht funktioniert«, warf Andrea ein.
    »Ich versuche dir nur zu erklären, was für eine Art von Feind Hugh ist. Er wird alles tun, um sich nicht zu blamieren. Er wird so viele Informationen wie möglich sammeln, um handfeste Fakten vorlegen zu können, wenn er Roland meine Existenz offenbart. Er wird nicht eher tätig werden, bis er einen absolut sicheren Beweis für meine Herkunft in der Hand hält. Ich vermute, dass er mich im Augenblick aus der Ferne ins Visier nimmt und mein Leben zusammenpuzzelt. Er hat viel Geduld und Zeit. Er lässt sich nicht bestechen, einschüchtern oder davon überzeugen, mich in Ruhe zu lassen. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich stark genug bin, ihn zu töten.«
    Andrea machte ein säuerliches Gesicht. »Du willst ihn gar nicht töten. Wenn du es tust, wird Roland all seine Leute losschicken, damit sie herausfinden, wer seinen Kriegsherrn auf dem Gewissen hat.«
    »Genau.« Ich trank von meinem lauwarmen Tee. »Ich kann nur versuchen, unauffällig zu bleiben und keine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Voron ist schon seit über zehn Jahren tot. Es gibt nicht mehr viele, die sich an ihn erinnern. Ich führe ein möglichst unscheinbares Leben – daran habe ich hart gearbeitet. Eigentlich kann niemand darauf kommen, dass ich in irgendeiner Weise ungewöhnlich bin.«
    »Das ist schön und gut, aber da wäre noch die Sache mit dem Schwert«, sagte Andrea.
    »Stimmt.« Die Sache mit dem zerbrochenen Schwert. Ganz gleich, was ich mir einredete, diese Tatsache ließ sich nicht mehr aus der Welt schaffen. Alles hatte seinen Preis. Der Preis, sich für das Überleben meiner Freunde eingesetzt zu haben, bestand darin, dass man mir auf die Schliche kam und ich die Rechnung bezahlen musste. Gleichzeitig war ich mir sicher, dass ich sterben würde, worauf mir die Gefahr einer Entdeckung gar nicht mehr so schlimm vorkam.
    »Wenn es hart auf hart kommt, kann ich immer noch abtauchen«, sagte ich.
    »Was ist mit Curran?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Wer noch halbwegs bei Verstand ist, wird es sich zweimal überlegen, ob er es mit fünfzehnhundert Gestaltwandlern in einer verdammten Festung aufnimmt. Könntest du zu Curran gehen? Ihr beide seid doch …«
    »Wir beide sind gar nichts.« Es schmerzte, das zu sagen. Kein Sandsack, um darauf einzuprügeln. Stattdessen lächelte ich und goss uns zwei weitere Tassen ein.
    Andrea rührte ihren Tee mit dem Löffel um. »Ist etwas passiert?«
    Ich erzählte ihr alles, einschließlich dessen, was bei der Gilde geschehen war. Je mehr ich sprach, desto gequälter wurde ihr Gesichtsausdruck.
    »Er hat sich wie ein Arschloch verhalten«, sagte sie, als ich fertig war.
    »Kein Widerspruch.«
    »Aber das ergibt keinen Sinn. Als er dich von den Rakshasas zurückbrachte, hätte er Doolittle fast umgebracht, weil er dich nicht schnell genug in Ordnung bringen konnte. Ich glaube, er könnte tatsächlich in dich verliebt sein. Vielleicht ist er wirklich zu deinem Haus gekommen, um dich zu suchen.«
    »Das spielt keine Rolle mehr.«
    »Ihr solltet miteinander reden.
    »Ich habe alles gesagt.«
    »Kate, versteh mich bitte nicht falsch, aber du stehst etwas neben dir, seit du aus dem Urlaub zurückgekommen bist. Du bist …«
    Ich katapultierte einen vernichtenden Blick in ihre Richtung. Er prallte wirkungslos von ihr ab.
    »… verbittert. So verbittert, dass es fast wehtut. Du machst keine Witze mehr, du lachst nicht, und du bringst dich ständig in Gefahr.« Andrea fuhr mit dem Finger über den Rand ihrer Teetasse. »Hattest du Freunde, als du aufgewachsen bist?«
    »Autsch.« Ich rieb mir das Genick. »Das war eine ziemlich abrupte Kursänderung unseres Gesprächs. Ich glaube, ich habe ein

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